
Carlo Ancelotti siegt auch auf dem Podium
ISTANBUL. Sieg an der Seitenlinie, Sieg auf dem Podium: Carlo Ancelotti hat sich mit 526 Punkten auch bei der Wahl zu Europas Trainer des Jahres 2022 gegen Pep Guardiola (108, Manchester City) und Jürgen Klopp (210, FC Liverpool) durchgesetzt. Bei der UEFA-Gala am Donnerstag in Istanbul wurde der Italiener prämiert. Mit Real Madrid hatte er die beiden Übungsleiter bereits im Halbfinale (3:4, 3:1 n. V.) respektive Finale (1:0) der vergangenen Champions-League-Saison in die Knie gezwungen.
Ein Wahlerfolg, der alles andere als überraschend daherkommt. Der 63-Jährige, im Sommer 2021 in zweiter Amtszeit zu den Königlichen zurückgekehrt, gewann 2021/22 bereits vor dem Henkelpokal die spanische Meisterschaft und die Supercopa de España. Zwei historische Errungenschaften: Nur er hat als Coach viermal die Königsklasse gewonnen, nur er hat als Coach den Liga-Titel in Europas fünf Top-Ligen eingefahren.
Klopp mit seinem englischen Ligapokal und FA Cup konnte da ebenso wenig entscheidend mithalten wie Guardiola. Die „Skyblues“ räumten in der letzten Spielzeit allein die englische Meisterschaft ab. Auf den Plätzen vier bis sechs landeten indes Oliver Glasner (75, Eintracht Frankfurt), Unai Emery (74, FC Villarreal) und José Mourinho (51, AS Rom).
Wird der Real-Coach auch Welttrainer?
Die Technische Studiengruppe des europäischen Fußballverbands hatte die Top-sechs-Auswahl gewählt. Danach griff die Jury mit ihren Stimmen ein. Diese bestand aus den Trainern aller Klubs, die in der vergangenen Saison an den Gruppenphasen von Champions League, Europa League und Conference League teilgenommen hatten. Zudem entschieden 55 von der European Sports Media Group (ESM) ausgewählte Journalisten. Jedes Mitglied vergab fünf Punkte für seinen Top-Trainer, drei für seinen zweitbesten Trainer und einen Punkt für den drittbesten Coach. Sich selbst zu wählen, war nicht erlaubt.
Für „Carletto“ ist es nach 2003 und 2007 die dritte Auszeichnung zu Europas Trainer des Jahres, von 2006/07 bis 2018/19 wurde der Preis nicht vergeben. Während das französische Magazin FRANCE FOOTBALL im Rahmen der Ballon-d‘Or-Gala keinen Trainer-Award verleiht, winkt Ancelotti im kommenden Januar womöglich auch die Ernennung zum Welttrainer des Jahres. Beim Weltverband FIFA zählt nicht die Saison, sondern das Kalenderjahr. Der Trainer der Weltmeister-Nation von Katar wird also ebenso eine hohe Chance auf diese individuelle Trophäe haben. Amtierender Preisträger ist Thomas Tuchel.
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