Vermischtes

Ex-Coach Ancelotti verrät: Bales Berater beschwerte sich bei Pérez

Carlo Ancelotti kam während seiner zwei Jahre bei Real Madrid gut mit den Spielern aus, doch so manches Mal gab es auch Klärungsbedarf. In seinem am 26. Mai erscheinenden Buch „Quiet Leadership – Wie man Menschen und Spiele gewinnt“ erzählt der Italiener, dass Berater Jonathan Barnett wegen Gareth Bales Position „not amused“ an Präsident Florentino Pérez herantrat.

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Mike Hewitt/Getty Images
Gareth Bale wechselte 2013 von Tottenham zu Real Madrid – Foto: Mike Hewitt/Getty Images

„Unmöglich, seine Position zu diesem Zeitpunkt zu ändern“

MADRID. Ob nun auf der linken oder rechten Seite oder im Zentrum: Gareth Bale ist es ganz gleich, wo er eingesetzt wird. Das ließ der 26 Jahre alte Waliser zuletzt erst Anfang April verlauten. Hat er damit die Wahrheit ausgesprochen? Als Carlo Ancelotti Real Madrid noch trainierte, beschwerte sich Berater Jonathan Barnett bei Präsident Florentino Pérez, da seinem walisischen Klient die Rolle als Rechtsaußen offenbar nicht wirklich passte.

Carletto, der 2013/14 und 2014/15 mit Bale bei den Königlichen zusammenarbeitete und im Juli beim FC Bayern München anheuert, erklärte ausführlich: „Eines Morgens im März rief mich der Generaldirektor von Real Madrid an und sagte mir, dass der Präsident nach dem Training an diesem Tag sprechen will. Es war seltsam. Der Präsident sagte mir, dass der Berater von Bale in sein Büro gekommen wäre, um über die ‚Situation von Bale‘ zu sprechen. Er sagte dem Präsidenten, dass Bale mit seiner Position nicht glücklich sei. Er wollte zentraler spielen. Der Präsident fragte mich, was ich nun machen würde und ich sagte ihm: ‚Nichts.‘ Es war unmöglich, seine Position zu diesem Zeitpunkt der Saison zu ändern, denn ich hätte das gesamte System und somit die Positionen vieler Spieler verändern müssen. Ich sagte dem Präsidenten auch, dass ich überrascht bin, dass er nicht direkt mit mir darüber spricht. Das wäre normal gewesen.“

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„Warum kamst du nicht zu mir, um darüber zu sprechen?“

Der 56-Jährige weiter: „Bale hatte fantastische Qualitäten, sie waren Weltklasse. Alles, was ich versuchte, war, ihm dabei zu helfen, seine wesentlichen Tugenden zu verstehen, damit er sein Potential ausschöpfen konnte. Ich war qualifizierter als sein Berater oder der Präsident, ihm dabei zu helfen. Ich sagte dem Präsidenten, dass ich am nächsten Tag mit Bale sprechen würde und das tat ich nach dem Training auch. Ich sagte ihm: ‚Ich weiß, dass dein Berater mit dem Präsidenten sprach. Warum bist du nicht zu mir gekommen, um mit mir darüber zu sprechen, was du willst?‘ Er sagte: ‚Ja, okay, kein Problem.‘“

Ancelotti habe dem Offensiv-Star mitgeteilt, „dass ich dem Präsidenten erklärte, dass es unmöglich sei, das System zu ändern, denn das hätte nicht nur auf eine Position eine Auswirkung, sondern auf das gesamte Team. Ich war gegenüber ihm klar. Ich sagte ihm, dass wir im Sommer einige Dinge ausprobieren können, in der nächsten Saisonvorbereitung, aber nicht jetzt. Das Ganze scheint sich in der vergangenen Spielzeit abgespielt zu haben, als die Nummer 11 im Vergleich zum Premieren-Jahr leistungstechnisch abbaute. 

Zum einen verteidigte Barnett Bale im Mai 2015 nämlich öffentlich („Seine Mitspieler müssen ihm öfter den Ball geben“), andererseits agierte er schließlich unter dem neuen Trainer Rafael Benítez im zentralen Mittelfeld, ehe er nach einigen Monaten wieder auf die rechte Seite wich, als das System von einem 4-2-3-1 auf ein 4-3-3 umgestellt wurde.

Real-Trikot mit BALE-Aufdruck – weiß-kurzgrau, blau und weiß-lang

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Bale ist seltsamer weise der einzigste (Vielleicht noch Benz) der sich unter Benitez verbessert hat.
 
ok, dann hat zwar offenbar doch nciht Benitez ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt, dass er auf einmal zentral spielen müsste. Aber sei wie es sei ; Bale ist mMn DER Flügelspieler schlechthin. Mäßige Technik, ein gutes aber auch kein überragendes Passspiel, sehr starke Physis, wahnsinns schuss und vor allem: extremer Antritt.. Was will denn der in der Mitte ?! Der hat dort eindeutig nichts zu suchen !
 
ok, dann hat zwar offenbar doch nciht Benitez ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt, dass er auf einmal zentral spielen müsste. Aber sei wie es sei ; Bale ist mMn DER Flügelspieler schlechthin. Mäßige Technik, ein gutes aber auch kein überragendes Passspiel, sehr starke Physis, wahnsinns schuss und vor allem: extremer Antritt.. Was will denn der in der Mitte ?! Der hat dort eindeutig nichts zu suchen !

In den letzten 1 1/2 Jahren bei Tottenham hat er eigentlich durchgehend MS gespielt. ^^
 
wo ihn tottenham damals eingesetzt hat oder nicht ist finde ich egal.. fakt ist: ohne seinen Antritt und seine Geschwindigkeit ist er halb so viel wert. Und wir werden doch wohl nicht bei Spielern wie Isco oder James den wohl schnellsten Flügelstürmer auf einmal in der Mitte aufstellen.. allein die Diskussion ist finde ich absurd ^^
 

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