
„Lässt sich die Haare machen, anstatt zu arbeiten“
MADRID. Deftige Kritik zu einem überraschenden Zeitpunkt: Vergangenen Samstag wurde James Rodríguez noch mit einem unerwarteten Startelf-Einsatz gegen Real Valladolid (1:1) für seinen Trainingsfleiß belohnt, jetzt will ihm Héctor Fabio Cruz diesen absprechen.
„Dieser Junge hat seinen Fokus verloren. Anstatt sich auf die Saison vorzubereiten, kam er (nach Kolumbien; d. Red.), um sich die Augenbrauen und die Haare machen zu lassen. Die großen Klubs wie Real betrachten es als Selbstverständlichkeit, dass sich ihre Spieler fit halten und vorbereiten, weil sie Profis sind. Aber dieser Junge hat sie nicht mehr alle“, ledert der ehemalige Mannschaftsarzt der „Cafeteros“ in einem Interview mit FÚTBOLRED gegen seinen einstigen Patienten.
Diesem wirft er weiter vor, in seinen jüngsten Verletzungspausen nicht wie vorgeschrieben an sich gearbeitet zu haben: „Wie kommt ein Spieler zurück, der monatelang nicht mehr auf dem Platz gestanden hat und von Party zu Party tingelt? Wenn er sich entsprechend vorbereitet, wird er keine Probleme haben. Aber ich habe schon vorhergesagt, dass er mit der ersten physischen Beanspruchung sofort welche haben würde, da er das nicht tut.“
Ronaldo das perfekte Vorbild für James?
Wen sich Reals neue Nummer 16 diesbezüglich zum Vorbild nehmen könnte? Geht es nach Cruz, bietet sich ein ehemaliger Mitspieler besonders an: Cristiano Ronaldo. „Cristiano hat sich eine Woche Urlaub genommen, ist mit seiner Familie auf seiner Yacht zu den griechischen Inseln gefahren. Eine Woche später hatte er dann 15 Leute, die ihn bei seiner persönlichen Saisonvorbereitung unterstützten um sich herum“, lobt der Sportmediziner den fünffachen Weltfußballer und bezeichnet diesen als den „professionellsten Typen“, den er kennt.
„Strand, Privatjet… keine Arbeit“
„James kehrte verletzt von der Weltmeisterschaft zurück und kam nach Kolumbien an den Strand. Er mietete einen Privatjet und entspannte sich. Das darf nicht sein. Nach der Copa América kam er nach Medellín (Metropole in Kolumbien) – nicht, um zu arbeiten“, hielt er dem 28-jährigen Nationalhelden weiter den Spiegel vor.
Ob der sich dies zu Herzen nimmt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Aktuell laboriert James an einer Schollenmuskel-Verletzung, die ihn das kommende Ligaspiel gegen Villarreal verpassen lassen wird. Dass “Jamesito” jedoch einen nicht ganz so einfachen Charakter hat, und auch deswegen an Zinédine Zidane und Niko Kovač abprallte, das ist auch nicht von der Hand zu weisen.
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