Statistik

Ferland Mendy, die Nicht-Verlier-Garantie

Ferland Mendy ist offensive nicht immer auffällig, dafür aber umso auffälliger in einer besonderen Statistik: Mit ihm auf dem Platz verlieren die Königlichen am seltensten – auch europaweit kann sich Mendys Quote mehr als sehen lassen.

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Ferland Mendy
Mit Mendy in der Startelf hat Real nur 11,7 Prozent der Partien verloren – Foto: IMAGO / NurPhoto

Erste Saison-Vorlage im Clásico, zehnte insgesamt

Ferland Mendy ist kein allzu auffälliger Spieler. Weder fällt er oft besonders positiv aus – im Clásico (3:1) schon – aber noch viel seltener negativ. Ausgerechnet gegen Barcelona kam er zu seiner ersten Vorlage 2022/23 im zwölften Saisoneinsatz, auch sonst lesen sich die zehn Assists und fünf Treffer aus 117 Partien eher überschaubar. Mit Marcelo wurde er ohnehin noch nie verglichen – allein schon der überschaubaren Haarpracht wegen – aber in einer Sache ist Mendy der Auffälligste. Beim Verlieren. Denn das tut Real Madrid mit ihm quasi nie.

In Spanien hat kein Spieler eine höhere Quote, in Top-Ligen nur elf

Der 27-jährige Linksverteidiger stellt sogesehen Real Madrids Nicht-Verlier-Garantie dar. Denn von seinen wettbewerbsübergreifend 104 Partien, in denen er gestartet ist, gab es am Ende nur zwölf Niederlagen. Diese Quote von 88,46 Prozent ist die höchste aller Spieler in Spanien (Spieler mit mindestens 75 Startelf-Einsätzen)! Nur Dani Carvajal (88,31 Prozent) und Gerard Piqué (88,08 Prozent) können da mithalten, wobei auch Federico Valverde (87,25 Prozent) und Sergio Busquets (87,08 Prozent) nicht weit entfernt sind.

In LaLiga musste sich Mendy ohnehin erst zwei (!) Mal als Starter geschlagen geben: 2021 gegen Levante (1:2) und 2022 gegen Getafe (0:1). Dazu kommen die Niederlagen gegen Betis (1:2, 2020), Alavés (1:2, 2020) und Atlético (0:1, 2022), bei denen Mendy allerdings nur eingewechselt wurde. Bei „berüchtigten“ Niederlagen gegen Mallorca (0:1, 2019), Cádiz (0:1, 2020), Valencia (1:4, 2020), Espanyol (1:2, 2021) und Barcelona (0:4, 2022) spielte Mendy allerdings gar nicht. Zwar kamen in anderen Wettbewerben ein paar Niederlagen hinzu, aber speziell in der Champions League dürfte inzwischen bekannt sein, dass Real Madrid auch mit einem verlorenen Hinspiel ganz gut leben kann.

Diese beeindruckende Quote macht sich auch in Europa bemerkbar. Vergleicht man Spieler aus den europäischen Top-Ligen muss sich der Franzose nur elf Spielern „geschlagen“ geben, darunter einige Serienmeister aus Deutschland und Frankreich. So führen Kingsley Coman (91,67 Prozent) und Lucas Hernández (91,46 Prozent) dieses Ranking (beeindruckend) an, auch Phil Foden (89,57 Prozent) oder Marquinhos (88,51 Prozent) sind für ihre Vereine eine Nicht-Verlier-Garantie.

Und wenn man dann noch Mendys Quote mit denen aller Real Madrid-Spieler aus diesem Jahrtausend vergleicht, steht der Linksfuß auf Rang drei. Überraschned: Kaká hat die beste Quote mit 91,36 Prozent vor Álvaro Arbeloa (88,78 Prozent) und Mendy, dicht gefolgt von Cristiano Ronaldo (88,44 Prozent).

Der Makélélé der Defensive?

Mendy ist nicht der Auffälligste auf dem Platz und vielleicht genau deswegen so wichtig – sowohl unter Zinédine Zidane, als auch unter Carlo Ancelotti. Zwischen fielen „Chaos-Bringern“ wie Vinícius Júnior, Federico Valverde oder Luka Modric ist Mendy einer der Akteure, die meist die Ordnung halten, eine klare Aufgabe haben und auch in der Rückwärtsbewegung sowie bei der Konterabsicherung dank seiner Schnelligkeit enorm helfen. Auffällige Stars hat Real Madrid genug und hatte es auch schon immer, meist mangelte es eher an den unauffälligen Arbeitern, das berühmteste Beispiel ist wohl Claude Makélélés Abgang 2003, nach dem die Blancos quasi ohne „Ordnungshüter“ aufliefen. Mendy ist ein Teil des wichtigen Gleichgewichts der Blancos und ein großer Grund dafür, dass Real Madrid so schwer zu schlagen ist – nur zwölf Mal in 104 Partien sprechen eine klare Sprache.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Wenn er konzentriert ist und nicht unnötig auf Courtois zudribbelt, oder mit rechts in die eigene IV flankt ist er echt top.

Offensiv ist es mir manchmal etwas wenig, da kommt meistens der Pass auf Vini, welcher zugestellt wird, und dann gibt es nur den Pass zurück.

Aber gibt auf jeden Fall schlechtere Dinge
 
Also ich sage mal so, gegen Offensive Mannschaften wie Barca, City, Liverpool etc. macht er seine Sache gut! Aber gegen tiefstehende Mannschaften (und eben dann sieht man den Unterschied) wie Almeria, Elche etc. haben wir oft das Problem, dass dann einfach zu wenig über die linke Seite kommt. Weil dann meistens auch die Gegner Vini Doppeln.
Das war fast so wie früher bei Coentrao und Marcelo. Coentrao Defensiv Top, Offensiv Flop!

Ich würde mir Theo Hernandez so gerne zurück wünschen! Der Typ ist einfach Hammer!
 
Underrated. Das Problem, dass gegen die kleinen Teams ein wenig die Offensivpower fehlt, aber er in Big Games unverzichtbar ist hatten wir auch mit Casemiro. Da ist Tchouaméni gegen die Gegner der Marke Fallobst jetzt schon wertvoller.
 

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