
„Neuer war fantastisch bei allem, was er tat“
ZÜRICH. Manuel Neuer ist der gegenwärtig beste Torhüter der Welt. Ist er aber auch gleichermaßen der Beste unter sämtlichen Fußballern? Am kommenden Montag wird im Rahmen der großen FIFA-Gala bekannt, welcher Star zum Weltfußballer des Jahres 2014 prämiert wird. Bekanntlich besitzt neben Cristiano Ronaldo und Barças Lionel Messi auch Neuer die Chance, den auf individueller Ebene größtmöglichen Award abzuräumen.
Für den legendären Andriy Shevchenko ist klar: Wenngleich CR7 als großer Favorit gilt, verdient sich Deutschlands Weltmeister-Torwart den Titel wie kein zweiter. „Ich denke, dass Ronaldo und Messi große Chancen auf den Gewinn der Auszeichnung haben. Real Madrid hat die Champions League gewonnen und Ronaldo war dabei der große Star. Alle drei Spieler hätten die Auszeichnung verdient, doch meine Wahl fällt auf Neuer, denn er hat bei der WM wirklich Außergewöhnliches gezeigt, und übrigens auch in der Saison bei Bayern München. Er war einfach während des ganzen Jahres fantastisch. Er hat nicht nur wie ein traditioneller Torhüter, sondern eben auch wie der letzte Mann in der Abwehr gespielt. Er hat zum Ballbesitz beigetragen, war Anspielstation für die Verteidiger und hat ihnen damit sehr geholfen. Er war eben nicht nur ein fantastischer Torhüter, sondern fantastisch bei allem, was er tat“, begründete der 38-jährige Ukrainer, der 2004 als Milan-Star bei der Wahl auf Rang drei landete, seine eigene Meinung.

Seit dem Jahr 1991 wird vom Fußballweltverband FIFA der Weltfußballer-Preis vergeben. Welche Stars räumten die prestigeträchtige Trophäe bislang ab? REAL TOTAL wirft einen Blick in die Geschichtsbücher.

Jahr 1991: Lothar Matthäus (Inter Mailand) erhält als erster Spieler überhaupt den Weltfußballer-Titel. Zweiter wird Jean-Pierre Papin (Olympique Marseille), dritter Gary Lineker (Tottenham Hotspur).

Jahr 1992: Marco van Basten (AC Mailand) löst Matthäus als Preisträger ab, sichert sich die Trophäe noch vor Christo Stoitschkow (FC Barcelona) und dem Deutschen Thomas Häßler (AS Rom).

Jahr 1993: Roberto Baggio (Juventus Turin) ist der erste italienische Weltfußballer. Zum dritten Mal in Folge geht die Auszeichnung an einen Spieler eines Klubs aus der Serie A. Romário (PSV Eindhoven/FC Barcelona) und Dennis Bergkamp (Ajax Amsterdam/Inter Mailand) auf den Plätzen zwei und drei.

Jahr 1994: Nach dem zweiten Rang im Vorjahr wird Romário (FC Barcelona) 1994 die Nummer eins. Christo Stoitschkow (FC Barcelona) und Roberto Baggio (Juventus Turin) schaffen es zudem aufs Treppchen.

Jahr 1995: George Weah (Paris St. Germain/AC Mailand) triumphiert vor Paolo Maldini (AC Mailand) und Jürgen Klinsmann (Tottenham Hotspur/FC Bayern München).

Jahr 1996: Brasiliens Goalgetter Ronaldo (PSV Eindhoven/FC Barcelona) schießt und zaubert sich zum Fußball-König. Vorjahres-Sieger George Weah (AC Mailand) landet auf der Zwei, Alan Shearer (Blackburn Rovers/Newcastle United) auf der Drei.

Jahr 1997: Ronaldo (FC Barcelona/Inter Mailand) sichert sich den Titel zum wiederholten Male. Diesmal folgen ihm Roberto Carlos (Real Madrid) und das Duo Zinédine Zidane (Juventus Turin)/Dennis Bergkamp (FC Arsenal).

Jahr 1998: Zinédine Zidane (Juventus Turin) wird erstmals Weltfußballer. Ronaldo (Inter Mailand) nun Zweitplatzierter, Davor Šuker (Real Madrid) auf Platz drei.

Jahr 1999: Rivaldo (FC Barcelona) folgt auf Zidane, besteigt vor David Beckham (Manchester United) und Gabriel Batistuta (AC Florenz) den Thron.

Jahr 2000: Zinédine Zidane (Juventus Turin) wird zum zweiten Mal in seiner Karriere zum besten Fußballer der Welt auserkoren. Der Franzose vor Luís Figo (FC Barcelona/Real Madrid) und Rivaldo (FC Barcelona).

Jahr 2001: Premiere! Mit Luís Figo (Real Madrid) gewinnt das erste Mal ein Real-Star und Portugiese den Titel. Er landet vor David Beckham (Manchester United) und seinem Teamkollegen Raúl (Real Madrid).

Jahr 2002: Nach 1996 und 1997 feiert Ronaldo (Inter Mailand/Real Madrid) sein persönliches Triple und verweist sowohl Oliver Kahn (FC Bayern München) als auch Zinédine Zidane (Real Madrid) auf die Plätze.

Jahr 2003: Rollentausch zwölf Monate später. Zinédine Zidane (Real Madrid) gewinnt, Ronaldo (Real Madrid) auf Rang drei. Zweiter wird Thierry Henry (FC Arsenal).

Jahr 2004: Nach drei Erfolgen von Real-Stars macht sich Ronaldinho (FC Barcelona) 2004 unsterblich und räumt den Weltfußballer-Preis ab. Thierry Henry (FC Arsenal) erneut auf Rang zwei, Andriy Shevchenko (AC Mailand) auf Platz drei.

Jahr 2005: Double für Ronaldinho (FC Barcelona). Der Brasilianer nimmt die goldene Trophäe mit nach Hause. Frank Lampard (FC Chelsea) erhält Silber, Samuel Eto’o (FC Barcelona) Bronze.

Jahr 2006: Nicht nur Kapitän der italienischen Weltmeister-Mannschaft, sondern schließlich auch Weltfußballer: Fabio Cannavaro (Juventus Turin/Real Madrid). Als Innenverteidiger konnten ihm selbst Zinédine Zidane (Real Madrid) und Ronaldinho (FC Barcelona) nichts vormachen.

Jahr 2007: Neue Fußball-Generation! Kaká (AC Mailand) holt sich den Sieg, Lionel Messi (FC Barcelona) und Cristiano Ronaldo (Manchester United) landen hinter dem brasilianischen Superstar.

Jahr 2008: Erstmals in seiner Karriere triumphiert Cristiano Ronaldo (Manchester United), wird der Beste der Welt. Zweiter: Lionel Messi (FC Barcelona). Dritter: Fernando Torres (FC Liverpool).

Jahr 2009: Nun ist auch Lionel Messi (FC Barcelona) zum ersten Mal die Nummer eins der Fußballwelt. „La Pulga“ spielte noch stärker als Cristiano Ronaldo (Manchester United/Real Madrid) und Xavi (FC Barcelona).

Jahr 2010: Wieder Lionel Messi (22,7 Prozent Stimmenanteil; FC Barcelona). Zweiter: Andrés Iniesta (FC Barcelona). Dritter: Xavi (FC Barcelona).

Jahr 2011: Wieder Lionel Messi (47,9 Prozent Stimmenanteil; FC Barcelona). Zweiter: Cristiano Ronaldo (Real Madrid). Dritter: Xavi (FC Barcelona).

Jahr 2012: Wieder Lionel Messi (41,6 Prozent Stimmenanteil; FC Barcelona). Der Argentinier erhält zum vierten Mal in Serie den Goldenen Ball, ist damit Rekordhalter. Cristiano Ronaldo (Real Madrid) und Andrés Iniesta (FC Barcelona) hinter ihm.

Jahr 2013: Cristiano Ronaldo (Real Madrid) wird mit einem Stimmenanteil von 28 Prozent Weltfußballer. Lionel Messi (FC Barcelona) und Franck Ribéry (FC Bayern München) belegen die Ränge zwei und drei.

Jahr 2014: Cristiano Ronaldo (Real Madrid) verteidigt den Award und erntet 37,7 Prozent aller Stimmen. Lionel Messi (FC Barcelona) wird Zweiter, Manuel Neuer (FC Bayern München) Dritter.

Jahr 2015: Lionel Messi (FC Barcelona) triumphiert erstmals seit 2012 wieder und zum insgesamt fünften Mal. Mit 41,3 Prozent aller Stimmen landete der Argentinier vor Cristiano Ronaldo (Real Madrid; 27,8 Prozent) und Neymar (FC Barcelona; 7,9 Prozent).

Jahr 2016: Cristiano Ronaldo (Real Madrid) gewinnt den ersten Weltfußballer-Titel, nachdem sich FIFA und FRANCE FOOTBALL nach sechs Jahren der gemeinsamen Vergabe wieder getrennt hatten. Und das mit 34,5 Prozent deutlich vor Lionel Messi (26,4 Prozent) und Antoine Griezmann (7,5 Prozent).

Jahr 2017: Doppelpack à la Real! Zinédine Zidane wurde als Welttrainer und Cristiano Ronaldo zum fünften Mal als Weltfußballer ausgezeichnet. Damit zog er zwischenzeitlich mit Lionel Messis fünf Auszeichnungen gleich, der es hinter CR7 (43,16 Prozent) auf 19,25 Prozent der Stimmen brachte. Es folgte Neymar mit 6,97 Prozent.

Jahr 2018: Die Hegemonie war durchbrochen! Mit großer Überraschung ging nach der Auszeichnung zu Europas Fußballer des Jahres auch der „The Best“-Award der FIFA an Luka Modrić! Mit 29,05 Prozent setzte sich der 33-jährige Vizeweltmeister vor Cristiano Ronaldo (19,08) und Mohamed Salah (11,12) durch.

Jahr 2019: Lionel Messi ist zurück auf dem Thron! Der Argentinier gewann mit 613 Punkten vor Robert Lewandowski (580 Punkte) und Jorginho (460 Punkte). Karim Benzema folgte auf Rang vier (239 Punkte).

Jahr 2020: Während der Ballon d‘Or wegen der zu großen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Fußball nicht vergeben wurde, sah die FIFA keinen Grund, die Weltfußballer-Wahl nicht zu veranstalten. Robert Lewandowski triumphierte, nachdem er mit dem FC Bayern München das Triple gewonnen hatte. Cristiano Ronaldo und Lionel Messi landeten dahinter.

Jahr 2021: Robert Lewandowski sollte den Award dann auch ein zweites Mal in Folge einstreichen. Hinter ihm: Lionel Messi und Mohamed Salah.

Jahr 2022: Lionel Messi wurde nach Argentiniens WM-Titel wenig überraschend Weltfußballer. Er landete vor Kylian Mbappé und Karim Benzema.

Jahr 2023: Lionel Messi wurde seltsamer erneut Weltfußballer, dabei spielt er inzwischen nur bei Inter Miami. Er landete vor Erling Haaland und Kylian Mbappé.

Jahr 2024: Vinícius Júnior triumphiert, wird erstmals Weltfußballer! Er setzt sich unter anderem gegen Rodri und Jude Bellingham durch, die auf dem Treppchen folgen.
„Wenn ich über Carlo spreche, muss ich lächeln“
Aus der Sicht der Königlichen kann in der kommenden Woche nicht nur Ronaldo, sondern auch Carlo Ancelotti individuell glänzen. Der 55-jährige Italiener kämpft mit DFB-Coach Joachim Löw und Atléticos Diego Simeone um die Auszeichnung zum Trainer des Jahres. Allen Übungsleitern zollt Shevchenko hohen Respekt, wobei er aufgrund der gemeinsamen Zeit bei den „Rossoneri“ selbstverständlich besonders gut auf „Carletto“ zu sprechen ist. „Wenn ich über Carlo spreche, muss ich lächeln, denn er ist als Trainer und als Mensch einfach großartig. Ich habe tolle Erinnerungen an die Zeit unter ihm und wir sind bis heute enge Freunde geblieben. Es herrschte ein toller Teamgeist und das Verhältnis zum Trainer war einfach perfekt. Das war großartig. Carlo war ein herausragender Trainer und gleichzeitig ein großartiger Freund für die Spieler“, berichtete der 111-fache Nationalspieler.
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Gefreut habe „Sheva“ sich besonders für Ancelotti, „als er die Champions League mit Real Madrid gewonnen hat“. Shevchenko: „Am Anfang war die Saison sehr schwer für das Team, doch am Ende war es der große Sieger. Es war schön, seine Freude zu sehen. Aktuell gewinnt Real Madrid ein Spiel nach dem anderen. Ich wusste schon ganz genau, wer er war, als ich beim AC Mailand anfing. Das Team von Real Madrid spielt unter ihm großartig. Beim Zusehen erkennt man das fantastische Spielverständnis der Akteure. Das ist Carlos großartiger Arbeit zu verdanken, wobei er allerdings auch großartige Spieler hat und hatte.“
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