
1. Wenig Struktur im Spielaufbau
Benzema, Benzema, Benzema: Der Franzose hatte in der ersten Halbzeit gleich mehrere Tormöglichkeiten auf dem Schlappen liegen, schaffte es jedoch kein einziges Mal, Manuel Neuer im Tor des FC Bayern wirklich gefährlich zu werden. Zwar absolvierte Reals Top-Torschütze der vergangenen Saison nur eine Halbzeit, seinen Torhunger aus der vergangen Saison ließ er im ersten Test der “Pretemporada” jedoch gänzlich vermissen. Auch beim Rest der Mannschaft ging in Sachen Spielstruktur und -Idee noch nicht all zu viel Kreatives zusammen. Womit der einzige Treffer der Blancos, ein Freistoßtor von Rodrygo Goes, auch sinnbildlich dafür ist – an Schüssen (17:20 aus Real-Sicht) mangelte es dennoch nicht. Beim Gegner aus München wirkte dies schon anders. So schaffte es der deutsche Rekordmeister gleich drei Mal, die königliche Abwehr auszuspielen und in der Offensive Räume zu schaffen. Und wirkte generell strukturierter und eingespielter als das Team von Zinédine Zidane. Die Torgefahr muss zurück kommen!
2. Unstrukturiert in der Defensive
Drei Tore des FC Bayern, drei Mal Unordnung in der Defensive der Merengues. Zwar schickte Zidane in beiden Hälften des Spiels unterschiedliche Mannschaften aufs Feld, geändert hat sich am Ordnungsverhalten aber dennoch wenig. In der ersten Hälfte noch die Erfahrenheit in Personen von Dani Carvajal, Raphaël Varane, Sergio Ramos und Marcelo, schafften diese es jedoch nicht gegen Bayerns Fiete-Arp, Müller, Coman und Co. den Strafraum sauber zu halten und ließen generell zu viel zu. Im zweiten Abschnitt des Spiels mit Javi Hernández, Nacho Fernández, Adrián De la Fuente und Ferland Mendy frischen Wind gebracht, änderte sich daran ebenso wenig. Zwar wirkten die Jungen motiviert, konnten jedoch gegen die Offensivkraft des FC Bayern um Lewandowski und Gnabry wenig ausrichten und standen insbesondere beim zwischenzeitlichen 0:3 komplett ungeordnet und ließen dadurch zu viel Platz im Strafraum für Torschützen Gnabry über. Fehler und Unachtsamkeiten, die man aus den Vor-Saisons kennt – das muss Zidane noch in den Griff kriegen.
3. Bale weg, Mariano außen vor und Navas bleibt?
Dass Gareth Bale bei Real Madrid keine Zukunft mehr hat, steht nach dem gestrigen Spiel endgültig fest. Zidane erklärte die Nichtnominierung des Walisers damit, dass “der Klub versucht, ihn zu verkaufen.” Eine Entscheidung scheint in Kürze zu folgen. “Ich weiß nicht, ob in 24 oder 48 Stunden. Die Situation wird sich aber ändern und das ist gut für alle”, so Reals Chefcoach auf der Pressekonferenz nach dem Match. 22 Spieler kamen bei den Blancos zum Einsatz. Einer, der das komplette Spiel von der Bank aus verfolgte, war Mariano Díaz. Die Zukunft des Angreifers scheint weiterhin unklar. Von sich aus, würde Real Madrids Nummer 7 wohl gerne bleiben, ob Zidane das jedoch berücksichtigt? Immerhin wurde Bale auch klar und deutlich gemacht, wie die Situation aussieht. Mit Luka Jović und Benzema wird es ohnehin schwer für Mariano, sich bei den Königlichen zu beweisen. Anders sieht es bei Keylor Navas aus. Der 32-Jährige stand für die zweite Hälfte im Tor und durfte damit vor Andriy Lunin ran. Ob damit auch sein Verbleib gesichert ist? Schwierig zu sagen, denn REAL TOTAL weiß und glaubt, dass Real Madrid eigentlich ohne Navas plant beziehungsweise geplant hat – zumal sich der Costa Ricaner bereits im Bernabéu von den Fans verabschiedet hatte. Vor allem eine Entscheidung bei Bale wird nahen – weitere Abgänge sind zudem nicht ausgeschlossen.
4. Hazard mit guten Ansätzen, Jović unauffällig
Eden Hazard und Real Madrid: Das scheint zu passen. Zwar lässt sich diese Erkenntnis nach lediglich einem, nicht gerade aussagekräftigem Test nicht vertiefen, dennoch schien das, was der Belgier in der ersten Hälfte gezeigt hat, vielversprechend auszuschauen. Ein Gefahrenherd wie Hazard hat Real 2018/19 gefehlt! Gerade mit dem Mittelfeld um Toni Kroos und Luka Modrić hat das Konstrukt harmoniert. Reals bisheriger Sommer-Rekordtransfer probierte sich auch einige Male selbst, ließ jedoch noch das Quäntchen Glück vermissen. Luka Jović, dem in der zweiten Halbzeit der Fokus galt, konnte seinen Debüt-Erwartungen nicht sonderlich gerecht werden. Der 60-Millionen-Euro-Mann stand eher verloren im Angriff, was aber auch Punkt 1 geschuldet war. Mit mehr Spielideen, wäre vielleicht auch der Serbe besser zu bedienen gewesen. Defensiv-Neuzugang Ferland Mendy absolvierte indes seinen Job auf der Linksverteidiger-Position ordentlich, wenn auch unauffällig. Es braucht einfach Zeit, bis sich die Neuen eingespielt haben.
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5. Nachwuchsspieler und die restlichen Jungen wirkten motiviert
Natürlich ist so eine Vorbereitung auch eine Gelegenheit, um junge Spieler zu testen. Doch auch für diese ist es eine super Möglichkeit, sich zu beweisen. Und das taten sie, wenn auch dabei nichts Zählbares raus kam. In der Defensive hatten Javi Hernández und Adrián De la Fuente zwar mit Robert Lewandowksi und Serge Gnabry zu kämpfen, wirkten aber zumindest bemüht und motiviert. Vielversprechend jedenfalls im Hinblick auf die weiteren Tests. In der Offensive mit Takefusa Kubo eine weitere Neuverpflichtung zum Einsatz gekommen, war beim Japaner, der zuvor im Trainingslager schon überzeugt hatte, zu erkennen, welch ein Potenzial in ihm steckt. Zeigen konnte er dies gegen die gut stehende Bayern-Verteidigung um Abwehrboss Niklas Süle jedoch schwer. Rodrygo Goes, ebenfalls Neuzugang, zeigte ebenfalls sein Talent – besonders beeindruckend für ihn natürlich sein Freistoßtor. Mit mehr Training und hoffentlich Vertrauen von Zidane, ist noch mehr drin.
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