Historie

Guardiola wollte Ødegaard „zum besten Spieler der Welt machen“

Martin Ødegaard unterschreibt Anfang 2015 als 16-Jähriger in Madrid. Zuvor absolviert der Norweger auch beim FC Bayern München ein Probetraining – und hinterlässt bei Pep Guardiola einen hervorragenden Eindruck. Das Vorhaben des damaligen Bayern-Trainers: Das Spielmacher-Juwel zum Besten der Welt machen.

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Pep Guardiola Martin Odegaard
Guardiola hätte Ødegaard gerne trainiert – Foto: imago images / PA Images / Bildbyran

„Du musst diesen Jungen nach München bringen“

MADRID. Ein 16-Jähriger, der die Qual der Wahl hat: Real Madrid? FC Barcelona? FC Arsenal? Manchester United? FC Liverpool? FC Bayern München? Oder vielleicht doch lieber zu Borussia Dortmund? 2014 hatten etliche namhafte Vereine aus dem europäischen Spitzenfußball um die Dienste des damals noch jugendlichen Martin Ødegaard vom norwegischen Klub Strømsgodset IF gebuhlt. Das Mega-Talent entschloss sich letztlich für die Königlichen, deren Kader er jetzt mit 21 Jahren endlich fest angehört.

Zum Leidwesen von Pep Guardiola, der den Spielmacher während seiner Etappe als Coach der Münchner zu gerne unter die Fittiche genommen hätte. Im Dezember 2014 trainierte Ødegaard probeweise sogar bei den Bayern-Profis mit.

Ex-Fußballer und TV-Experte Jan Åge Fjørtoft arbeitete seinerzeit als Teammanager von Norwegens Nationalmannschaft – und hatte in dieser Funktion Kontakt mit Guardiola. „Du musst diesen Jungen nach München bringen, du musst ihn nach München bringen! Ich werde ihn zum besten Spieler der Welt machen“, sagte der 49-jährige Katalane, seit 2016 bei Manchester City tätig, dem 53-jährigen Skandinavier. Das verriet Fjørtoft nun in „Here we go“, einem Podcast des italienischen Sportjournalisten Fabrizio Romano.

„Real hatte eine zweite Mannschaft und Zidane als Trainer“

„Später lud ich Martin, seinen Vater und den Trainer der Nationalmannschaft zu mir nach Hause ein. In diesem Moment schrieb ich auf einen Zettel, welche vier Klubs einer Verpflichtung für mich am nähesten waren: Liverpool, Arsenal, Bayern und Real Madrid. Wie man weiß, war Liverpool von kleinauf sein Lieblingsverein. Ich glaube immer noch, dass der Grund für Real ziemlich simpel war. Zum einen hatte Real eine zweite Mannschaft, die anderen drei Klubs hatten sie nicht. Und der Trainer dort war Zinédine Zidane. Er ist kein schlechter Spieler, er ist kein schlechter Trainer“, erinnerte sich Fjørtoft.

Martin Odegaard
Ødegaard trainierte nach seinem Real-Wechsel umgehend auch bei den Profis mit – Foto: imago images / Marca

Des Weiteren plauderte er aus dem Nähkästchen: „Michael Reschke, der jetzt bei Schalke ist, war in dem Moment in München der Verantwortliche für die Verpflichtung. Nachdem Martin sich entschied, zu Real Madrid zu gehen, sagte er mir: ‚Wenn ich gewusst hätte, dass die zweite Mannschaft entscheidend sein würde, hätte ich eine zweite Mannschaft aufgebaut, um ihn zu verpflichten.‘“

Real Madrid Trikot

Eines verdutzt hierbei: Der FC Bayern hat selbstverständlich eine zweite Mannschaft – und das auch schon jahrzehntelang. 2014/15 spielte sie in der Regionalliga Bayern, der vierthöchsten Spielklasse in Deutschland. Die Segunda División B, in der Ødegaard für Reals Reserve auflief, ist in Spanien die dritte Liga. 

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Er will Öde ja auch unbedingt bei City...

Also wenn Pep ihn will, muss Zidane auf ihn setzen und den Typen formen. Sonst ist er schneller weg, als uns lieb ist.
 

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