
Hakimi trägt Real Madrid „im Herzen“
PARIS. Duell mit Herzensverein: Für Achraf Hakimi hat das Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid eine besondere Bedeutung. Ehe der marokkanische Außenverteidiger bei Borussia Dortmund, Inter Mailand und neuerdings bei Paris Saint-Germain anheuerte, war er von 2006 bis 2018 im Trikot des weißen Balletts aufgelaufen. Der gebürtige Madrilene entstammt der Talentschmiede der Königlichen.
Seine Zuneigung gegenüber Real muss der 23-Jährige jetzt jedoch für mindestens zweimal 90 Minuten verdrängen, wenn er diese Saison mit PSG den Henkelpokal holen möchte. „Es ist ein schönes Spiel und wie man weiß, ist dass ein Klub, den ich wegen all dem, was er mir gegeben hat, im Herzen trage“, sagte Hakimi der Sportzeitung MARCA.
Hakimi: „Man darf Madrid nie für tot erklären“
Am Dienstagabend stehen sich die Pariser und die Blancos zum Hinspiel im Parc de Princes gegenüber (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Amazon Prime). Der Respekt vor dem Ensemble von Carlo Ancelotti ist groß. „Es ist eine Top-Mannschaft und man darf Madrid nie für tot erklären, auch wenn es scheint, dass wir hier die größeren Namen haben. Es ist klar, dass sie großartige Spieler haben, die zudem seit vielen Jahren gemeinsam spielen und eine immense Qualität besitzen. Wir müssen bei allen vorsichtig sein, auf ihre Konter achten, die sehr gut sind. Doch sie müssen genauso auf der Hut vor uns sein. Wir werden versuchen, die Kontrolle über die Partie zu haben“, kündigte der Abwehrmann an.
Bei diesem Spitzenduell hätte Hakimi gut und gerne auch auf der anderen Seite stehen können. Nach seinem zweijährigen BVB-Aufenthalt entschloss sich Real letztlich überraschend allerdings dazu, Hakimi angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie lieber zu verkaufen. Inter griff für rund 40 Millionen Euro zu.
Real Madrid nutzte Vorkaufsrecht nicht
„Wenn du aus der Castilla kommst, ist es normal, dass der Klub nicht so sehr auf dich setzt, weil du ein junger Spieler bist. Doch dann ging ich auf Leihbasis nach Dortmund, ich hatte dort zwei großartige Jahre und musste zurückkommen und entscheiden. Und dann schien Real Madrid weiterhin nicht auf mich zu setzen, obwohl ich auf einem hohen Niveau hätte weiterspielen können. Dann, als ich zu Inter ging, gab es für Real Madrid auch eine Kaufoption (Rückkauf per Vorkaufsrecht; d. Red.), und die wurde ebenso wenig gezogen. Von daher glaube ich, dass Real Madrid nicht so sehr auf mich setzen wollte wie andere Klubs. Und ich bin zufrieden, denn ich glaube, dass diese Klubs nichts falsch gemacht haben, indem sie auf mich setzten“, kommentierte Hakimi das Geschehene.
Nichtsdestotrotz: Der Youngster kann von sich behaupten, schon eine ganze Spielzeit lang Teil der Real-Profis gewesen zu sein. Nach dem Verkauf von Danilo avancierte Hakimi zur Saison 2017/18, in der die Merengues Champions-League-Sieger wurden, als damals 18-Jähriger zum Backup von Daniel Carvajal. 17 Einsätze bestritt er damals dann auch noch.
Im Vergleich zur damaligen Zeit sei er inzwischen „ein paar Jahre älter, reifer, ich habe mehr Erfahrung. In Madrid kam ich aus der Castilla, ich hatte nicht die Erfahrung auf dem hohen Profi-Level. Jetzt, nachdem ich bei einigen Vereinen und in großartigen Mannschaften gespielt habe, bin ich erfahrener, reifer und trage mehr Verantwortung“, so Hakimi. Wann er wohl zu seinem Herzensverein zurückkehrt? Das ist jedenfalls das, was er langfristig plant. In Paris ist er vertraglich bis zum 30. Juni 2026 gebunden. Und die Causa Kylian Mbappé zeigte: So leicht wird das Eigengewächs von dort nicht loszueisen sein.
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