
„Marcelo verdient sich das nicht“
DORTMUND. Freuen kann er sich noch – aber nur über den Erfolg des Kollektivs. Als Real Madrid am Samstag gegen den FC Sevilla in der Schlussphase in Führung gegangen war, sprang an der Seitenlinie des Estadio Santiago Bernabéu auch Marcelo zum Jubeln auf. Trotz seiner Reservistenrolle, zu der ihn Trainer Santiago Solari derzeit ein ums andere Mal verdonnert. So saß er in den letzten beiden Liga-Partien jeweils 90 Minuten auf der Bank.
Der 30-jährige Brasilianer soll sechs Kilogramm Übergewicht haben, erntet daher öffentlich Kritik. Das wiederum bemängelt Ex-Mitspieler Achraf Hakimi. „Ich werde ihn nie kritisieren. Mir erscheint die Kritik an Marcelo etwas unfair. Er verdient sich das nicht, weil er eine Legende ist, ein Gesicht von Real Madrid. Und vor allem wegen all dem, was er diesem großen Klub gegeben hat“, verteidigte der an Borussia Dortmund verliehene Marokkaner den Vizekapitän der Königlichen in einem Interview mit der Sportzeitung MARCA.
Für Hakimi ist Marcelo ein Spieler, zu dem er aufschaut. „Marcelo hat mir wegen seinem Selbstbewusstsein und seiner Spielfreude immer sehr gefallen. Auch, dass er immer mit aufrückt. Ich mag es ebenfalls, im anderen Strafraum für Gefahr zu sorgen, deshalb schaue ich mir viel von Marcelo ab. Aber auch von (Daniel) Carvajal. Er ist mit seiner Karriere ein Vorbild“, so der 20-Jährige.

„Überrascht, Isco auf der Bank sitzen zu sehen“
Während Carvajal auch unter Solari ein Leistungsträger ist, bekam Isco bereits lange vor Marcelo die Härte des Argentiniers zu spüren. Nach dem Trainer-Wechsel bestritt der Mittelfeld-Star lediglich drei von 19 Partien von Beginn an. Mager – findet auch Hakimi.
„Es überrascht, einen solch großartigen Spieler auf der Bank sitzen zu sehen. Aber das ist die Entscheidung, die der Trainer trifft. Er findet, dass das das Beste für die Mannschaft ist. Ich glaube, wenn der Trainer meint, dass Isco momentan nicht zu spielen hat, dann aus dem Grund, weil er es sich nicht verdient. Aber gut, Isco ist für mich ein grandioser Spieler, den ich in meinem Team immer aufstellen würde“, beteuerte der gebürtige Madrilene.
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„Weiß nicht, wo ich in anderthalb Jahren sein werde“
Ob der spanische Nationalspieler eine Zukunft bei den amtierenden Champions-League-Gewinner besitzt, ist angesichts seiner misslichen Lage fraglich. Im Falle von Hakimi herrscht ebenfalls Ungewissheit. Der BVB, aktuell Tabellenführer der Bundesliga, möchte ihn nach dem Ablauf des Leihgeschäfts im Sommer 2020 unbedingt verpflichten.
„Ich weiß nicht, wo ich in anderthalb oder zwei Jahren sein werde. Jetzt bin ich in Dortmund. Was die Zukunft betrifft, wird man sehen“, gab Afrikas Nachwuchsspieler des Jahres 2018 zu Protokoll. Bei den Westfalen kommt er bislang auf 18 Einsätze, 17 davon als Teil der Startelf.
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