Spielbericht

Halbfinale dank drittem 1:0-Sieg über Espanyol – Rekorde satt

Mission erfüllt! Dank des dritten 1:0-Siegs über Espanyol Barcelona binnen 16 Tagen ziehen die Blancos mit einem breitem Grinsen ins Halbfinale der Copa del Rey ein. Gründe für die königliche Laune gibt's genug: Zum Beispiel ein perfekter Januar oder eine rekordreiche Defensiv- und Erfolgs-Serie, die ihresgleichen sucht!

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Real Madrid bezwingt Espanyol Barcelona in der Copa del Rey
Alles klar ab Minute 7: Die Mannschaft bejubelt Jesés Führungstor

Jesé sorgt früh für klare Verhältnisse

MADRID. „Wird im Pokal-Hinspiel auswärts gewonnen, braucht der Gegner zum Rückspiel ins Bernabéu gar nicht kommen.“ Kleine, spontan erfundene Königlichenweisheit, die aber stimmt! Nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel sollte es auch heute keinen Blumentopf für Espanyol Barcelona zu gewinnen geben. Zweifel am Einzug ins Halbfinale des Vorjahres-Finalisten sollte es in den 90 Minuten ebenfalls so gut wie nie geben.

Schmeichelhaft fallen Carlo Ancelottis Worte aus, er wolle seine „bestmögliche Elf“ auf den Platz bringen, angesichts einer im Vergleich zum 2:0-Sieg über Granada auf sieben Positionen veränderten Formation. Jesé Rodríguez und Isco Alarcón, die Cristiano Ronaldos Offensivkollegen Bale und Benzema ersetzten, machten zu Beginn auch gleich auf sich aufmerksam. Doch das Zusammenspiel des Flügelangreifers und des zum wuseligen Stürmer umfunktionierten Spielmachers sollte noch keine Früchte tragen. Ganz anders nach sieben absolvierten Minuten: Taktgeber Xabi Alonso schickte aus der eigenen Hälfte Jesé auf die lange Reise, der 20-Jährige pflückte sich das Leder gekonnt mit der Brust herunter und nutzte den Stellungsfehler von Espanyol-Torhüter Casilla. Klasse Abschluss des Sturmjuwels (vierter Saisontreffer im 20. Einsatz), Kniefall-würdige Vorarbeit des Mittelfeld-Seebärs – und leider der einzige Fehler des gegnerischen Handschuhträgers.

Direkt wurden Luft und Spannung aus der Partie gedrückt, wie aus einem Ballon. Barcelona machte nie wirklich den kollektiven Anschein, an sich oder den Einzug in die Runde der letzten Vier zu glauben und konnte sich angesichts der totalen Spielkontrolle der Blancos schlichtweg nur unterwerfen. Unterwerfen und hoffen, nicht total unter die Räder zu kommen – dabei können sich die Katalenen jedoch bei ihrem Schlussmann bedanken. Denn der 27-Jährige konnte in der Folge zwei Mal Ronaldo und ein Mal Di María zum Verzweifeln bringen. Auch sonst viel Pech für die Gastgeber: Isco verpasste in seiner starken Anfangsphase eine Ronaldo-Hereingabe nur knapp, danach sank seine Formkurve leider wieder etwas. Nicht jeder seiner Risikopässe kam an, bei der Ballannahme wurde der zentrale Fixpunkt des Madrider Systems am meisten gestört und es folgten einige technische Fehler. Trotzdem ließ sich das Spiel sehen: Die Königlichen mit ungewohnt hohem Bestreben nach direktem Spiel, gerade aus der Defensive heraus erarbeiteten sie sich mit Doppelpässen, was oft hübsch aussah, aber nicht immer gelang. Mit Fábio Coentrão und Nacho Fernández durften heute auch zwei auflaufen, die noch nicht so oft zum Einsatz kamen – beide machten ihre Sache sehr gut, fügten sich nahtlos ein. Dass der Liga-Neunte um die Halbzeitpause herum noch zu einigen Gelegenheiten kam, sei dabei mal ausgeblendet.

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Ronaldo verzweifelt an Casilla, Casillas bricht Rekord(e)

Nachdem die Ancelotti-Elf schon die ersten fünf Pokalpartien torlos beendete und damit einen neuen Bestwert aufstellte, winkte heute ein weiterer Rekord: zum achten Mal (wettbewerbsübergreifend) in Folge ohne Gegentor. Javier Aguirre wechselte nach der Pause zwar offensiv, doch wenn die „Pericos“ mal gefährlich vor Iker Casillas‘ kommen sollten, dann war es entweder Abseits (weil Nacho beispielsweise hervorragend aufpasste) oder der Kapitän klärte höchstpersönlich. Doch auch sein fast-Namensvetter auf der Gegenseite – Kiko Casilla – stand der Madrider Legende in nichts nach. Man kann den ehemaligen Castilla-Torwart schon als persönlichen Fluch Cristiano Ronaldos bezeichnen. Ein Angriff in der 50. Minute über Di Marías Hacke, Coentrão als Flankengeber und Isco als Aufleger hätte eigentlich ein Tor verdient, doch als der Weltfußballer zum Schuss ausholte, war die Nummer 13 Espanyols schon zur Stelle. Der Portugiese wollte sein Tor gegen den Mann, der ihn schon in den beiden vorigen Begegnungen zum Verzweifeln brachte, unbedingt – ein Schuss wenig später ging knapp daneben. Gleiches kurz vor Spielende, der 28-Jährige nahm es (meist) mit einem Lächeln.

Der vereinzelte Widerstand der Gäste gipfelte in gelegentlichen Fouls, prallte schlussendlich aber an der totalen Dominanz der Madrilenen ab. Asier Illarramendi machte seine Sache ebenfalls gut, stand im körperlichen Spiel seinem heute mal wieder überragendem Mentor Alonso in nichts nach, einzig der eine oder andere Risikopass ging daneben – aber sein baskisches, älteres Pendant war als Abräumer stets zur Stelle. Aufmerksamkeit in Minute 66: Da brach Iker Casillas einen Vereinsrekord, indem er die 658 torlosen Minuten von Madrids Torhüter-Ikone Francisco „Paco“ Buyo einstellte und bis zum Schlusspfiff auf 682 gegentorlose Minuten ausbaute – zwar hießen die Gegner „nur“ Xàtiva, Kopenhagen, Osasuna und Espanyol, aber Rekord ist Rekord!

Personell tat sich auf dem Feld auch noch einiges: Nach einem Kopfzusammenstoß kam Pepe für Coentrão (Nacho fortan als Linksverteidiger, Marcelo durfte dafür weiterhin zuschauen) und ehe Álvaro Morata für den mal brillanten, mal glücklosen Isco stürmen durfte, sah Espanyols Sánchez noch Gelb-Rot. Als Casemiro für den guten Di María kam, war schon fast alles gegessen – auch wenn Rodríguez aus kurzer Distanz nach einem Freistoß noch vergab. Das 20. ungeschlagene Pflichtspiel am Stück, der zehnte Sieg in Folge, das achte Mal ohne Gegentor (Vereinsrekord aus der Saison 1994/95 damit gebrochen) und das Wichtigste: der Einzug ins Halbfinale der Copa del Rey? Verdiente und klare Angelegenheiten! In einem rundum perfekten Januar haben die Königlichen nicht nur alle ihre acht Pflichtspiele gewonnen, auch das Verhältnis von 17:0 Toren (zuzüglich dem 1:0-Testspielsieg über Paris) lässt sich mehr als sehen. Für fünf Tage können die weißen Überflieger jetzt die Beine hoch legen – vor allem morgen Abend, wenn ab 21 Uhr zwischen Atlético und Bilbao der Halbfinalgegner ausgespielt wird (Hinspiel 1:0). Am Sonntag geht es dann in der Liga weiter, ab 21 Uhr gastiert man bei Athletic Bilbao und dann geht es im anspruchsvollen Pflichtspiel-Rhythmus weiter, denn die Halbfinalpartien folgen in den kommenden beiden Wochen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum Pokal-Viertelfinalrückspiel gegen Espanyol Barcelona
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Nils Kern

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