Spielbericht

Hart umkämpfte Partie im El Prat – Madrid spielt nur remis

Gelungene Generalprobe vor einem Pokalfinale sieht anders aus. Real Madrid kommt in Espanyol Barcelonas Estadio Cornellá El Prat trotz einer besseren B-Elf nicht über ein 1:1-Remis hinaus.

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Cristiano Ronaldo
Um jeden Ball wurde heute Abend gekämpft

Mourinho rotiert

BARCELONA. Vor dem Copa-del-Rey-Finale am kommenden Freitag im Estadio Santiago Bernabéu gegen Atlético Madrid rotierte Real-Coach am 35. Spieltag gegen Espanyol Barcelona nochmals kräftig durch. In der Viererkette vor Keeper Diego López verteidigten Raúl Albiol, Raphaël Varane, Ricardo Carvalho und Nacho Fernández, die Doppelsechs besetzten Michaël Essien und Luka Modric. Ángel Di María, Kaká, Álvaro Morata und Gonzalo Higuaín in der Spitze bekamen den Auftrag, die Offensive anzukurbeln. Pepe, Sergio Ramos, Fábio Coentrão, Marcelo, Sami Khedira und Mesut Özil standen gar nicht erst im Aufgebot. Cristiano Ronaldo, Karim Benzema oder auch Xabi Alonso machten es sich auf der Bank bequem – und mit der Entscheidung, den zweiten Anzug im Stadion des Tabellenelften auf den Rasen zu schicken, habe „the Special One“ nicht alles richtig gemacht, könnte man nach 90 Minuten meinen.

Hinein in die Partie: Beide Mannschaften brauchten fünf, sechs, sieben Minuten, um überhaupt in die Partie zu finden. Das Spiel fand in der Anfangsphase nahezu komplett im Mittelfeld statt, ehe Morata den Bann brach und mit dem Ball über links kommend in den Espanyol-Strafraum eindringen konnte. Dort wollte der Youngster das runde Leder in Minute neun wenige Meter vor der Grundlinie, wie man es kennt, am Keeper vorbeispitzeln. Mit aller Souveränität und absolut regelkonform stielte Espanyols Goalie Casilla Morata jedoch die Kugel vom Fuß. 60 Sekunden später versuchte es Di María mit einem Distanzschuss, doch das alles gar kein Problem für den Ex-Madridista Casilla.

Verletzung und Gegentor – Nackenschläge binnen vier Minuten

Gefahr konnten die Merengues keine ausstrahlen, vielmehr hielten die Hausherren leidenschaftlich und mit aller Härte dagegen und erstickten sämtliche Real-Offensivbemühungen schnell im Keim – und dann kam für Madrid auch noch Pech hinzu. Verteidiger-Ass Varane, heute als Rechtsverteidiger aktiv, verletzte sich in der 18. Minute vermutlich schwerer am Knie. Die Folge: Der Franzose humpelte raus, die Ärzte behandelten ihn kurz und entschieden: Varane muss raus, es geht nicht weiter. Xabi Alonso kam ins Spiel. Und als wäre der Ausfall eines Stammspielers nicht schon genug, kam es vier Minuten später, in der 22., noch schlimmer für die Mourinho-Truppe.

Espanyol mit einem Eckball von der rechten Seite, im Zentrum verlängerte ein Katalane auf den zweiten Pfosten, wo ein Mitspieler das Leder zurück in die Mitte gab. Madrids Klärungsversuche schlugen fehl, Angreifer Stuani netzte aus sechs, sieben Metern ein. 1:0, die Führung für den Tabellenelften! Nur fünf Minuten darauf folgend hätte es fast zum zweiten Mal im Real-Tor geklingelt, doch Torhüter López wehrte mit dem linken Arm ab, nachdem sich Stuani davon schlich und frei vor dem 31-Jährigen auftauchte. Anders die Offensive der Königlichen, die sich im kompletten ersten Durchgang nicht eine Großchance herausspielen konnte und total harmlos waren.

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Zweite Hälfte: Benzema kommt, Higuaín gleicht aus

Nach einer vermutlich lauteren Halbzeitansprache von „the Special One“ veränderte sich einiges. Sowohl vom Personellen her – Karim Benzema kam für Álvaro Morata in die Partie – als auch im Spielerischen. Die Blancos waren darauf bedacht, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten, den Weg vor Espanyols Gehäuse zugleich aber so schnell es nur ging zu suchen. Als Kaká in Minute 58 von Superstar Cristiano Ronaldo ersetzt wurde, bekam Real Madrid langsam aber sicher Oberwasser. In einer der ersten Aktionen holte CR7 einen Freistoß raus, den Modric aus dem linken Halbfeld in die Mitte trat und Kapitän Higuaín per Kopf in die lange Ecke traf – der Ausgleich!

Die in blau-weiß gekleideten Katalanen kamen fortan immer seltener vor López’ Tor – entweder, weil Real in Ballbesitz war und Espanyol in die eigene Hälfte zwang, oder aufgrund der guten Defensivarbeit, die von der Viererkette um Essien, Albiol, Carvalho und Nacho verrichtet wurde. Reichlich Torchancen bedingt der vielen Zweikämpfe beziehungsweise Fouls und den daraus resultierenden Spielunterbrechungen aber auf beiden Seiten eher Mangelware denn im Überangebot. Elf Gelbe Karten (sechs Madrid, fünf Espanyol) hagelte es in den 90 Minuten.

Hart umkämpfte Partie – Platzverweis als Schlusspunkt

Und der Kampf ging weiter. Beiden Teams war anzusehen, dass sie hier und heute gewinnen wollten, auf dem Weg dorthin wurden auf beiden Seiten aber eindeutig zu viele Fehler produziert. In der Schlussphase wurde es dann noch mal hektisch, als Schiedsrichter Villanueva vor einer Real-Ecke gleich zweimal schlichten und in der 91. Minute dann doch noch den Roten Karton aus der Tasche holen musste. Espanyols Sánchez mit gestrecktem Bein gegen Higuaín, viel zu gefährlich und zurecht der Platzverweis. Den Kampf gewann am Ende keiner – 1:1 trennen sich die Katalanen und die Haupstädter. Ein Ergebnis, das es am Freitag beim Pokalfinale (21:30 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) nicht geben wird. Denn dort braucht es bekanntlich einen Gewinner – und wenn sich die Real-Stars erheblich steigern, sollten die Chancen nicht schlecht sein, dass Madrid wieder einmal weiß ist…

Nur solange der Vorrat reicht: Nur 40 statt 80 Euro für ein Real-Trikot!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum 35. Spieltag gegen Espanyol Barcelona
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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