Pressekonferenz

„In Paris habe ich Freunde, bei Barça nicht“

Im Anschluss an die 2:3-Niederlage gegen Galatasaray Istanbul rechtfertigte sich José Mourinho höchstpersönlich auf der Pressekonferenz. Der Chefcoach sprach dabei einen seiner Lieblingsspieler, Didier Drogba, und zudem über seine persönliche Zukunft.

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Mit versteinerter Mine am Seitenrand: José Mourinho und der vierte Schiedsrichter
Mit versteinerter Mine am Seitenrand: José Mourinho und der vierte Schiedsrichter

 „Mit Drogba ist es etwas ganz Besonderes“

ISTANBUL. Wenn sich José Mourinho seine Mannschaft zusammenstellen dürfte, mit der er am liebsten arbeiten würde, dann hätte Didier Drogba seinen Platz im Sturm mit Sicherheit inne. „Wenn wir schon Tore kassieren, dann bevorzuge ich es, wenn er trifft. Sein Treffer heute war fantastisch. Das, was aus einem Abseits heraus entstand, zählte nicht, weil Varane ein intelligenter Spieler ist und richtig stand“, schwärmte der Portugiese vom Hacken-Treffer des Stürmers von der Elfenbeinküste. Dabei erinnert er sich an eine ganz besondere Geschichte: „Mit Drogba ist es etwas ganz Besonderes: Immer, wenn ich gegen ihn gewonnen habe, gewann ich im Anschluss die Champions League.“ 

Es war jedoch nicht Drogba alleine, der an diesem Abend den Blancos so einige Probleme bereitete. Der Coach mahnte schon auf der Pressekonferenz vor dem Spiel vor Überheblichkeit, doch scheinen diese Worte bei seinen Spielern kaum Gehör gefunden zu haben. Mit 2:3 unterlag man am Ende Galatasaray Istanbul, Sorgen machte sich Mou während der 90 Minuten aber nicht: „Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, ob ich mich nun fürchten soll oder nicht, aber als ich wechseln musste, um Räume zu schließen, wusste ich, dass wir in einer komplizierten Phase steckten.“ Zufrieden zeigte er sich indes nur mit dem Schlusspunkt, den – wie sollte es auch anders sein – Cristiano Ronaldo setzte. „Ich denke über ihn das gleiche, wie alle anderen. Das muss man nicht kommentieren, denn die Zahlen sprechen für sich“, setzte er dem Superstar weitere Lorbeeren auf. „Wir mussten die Partie mit einem Tor beenden, das haben wir geschafft. Mit 3:1 war es schwer, die Mannschaft hat viel Raum gelassen. Dann hatten wir das Spiel aber unter Kontrolle und sind verdient weitergekommen.“

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Abschied? „Wir werden uns in aller Ruhe hinsetzen und reden“

Nun geht es für Mourinho und sein Team im Halbfinale um den nächsten Schritt in Richtung la Décima. Wie schon in den beiden Jahren zuvor, als man aber zunächst gegen Barcelona und anschließend gegen den FC Bayern jeweils das Nachsehen hatte, könnte es auch in diesem Jahr wieder gegen einen der beiden Gegner gehen. Mourinho schert sich darum aber nicht und erklärte unmissverständlich: „Wir werden sehen, ob beim dritten Mal nun der Erfolg kommt. Die Auslosung sagt nichts aus. Es werden Dortmund und wahrscheinlich Bayern und Barcelona dabei sein, drei Top-Mannschaften, die zu den besten in Europa gehören. Es werden zwei tolle Spiele zum genießen und in denen man alles geben muss. Ich weiß auch sehr wohl, dass ein Halbfinale nicht das Ziel des Vereins ist. Ich bevorzuge es aber, gegen meine Freunde zu spielen. In Paris habe ich diese, bei Barça hingegen nicht.“

Zum Schluss seiner Stellungnahme äußerte sich „the Special One“ dann sogar noch einige Takte zu der Frage, die praktisch seit Saisonbeginn durch die spanischen Medien geistert. Bleibt er oder geht er nach dieser Saison? „Sobald die Saison vorbei ist, werde ich mich mit der Person an einen Tisch setzen, mit der ich es sollte: dem Präsidenten, der obendrein mein Freund ist und der offizielle Repräsentant der Madridistas. Wir werden uns in aller Ruhe hinsetzen und reden“, zeigte sich Mourinho zu diesem Thema gewohnt diplomatisch.

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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