Historie

Heute vor 50 Jahren: Real gewinnt im Europapokalfinale „la Sexta“

Der 11. Mai ist jedem Madridista als der Tag im Gedächtnis, an dem Real Madrid „la Sexta“ gewonnen hat – den sechsten Europapokal. Und heute jährt sich dieser besondere Tag zum 50. Mal. REAL TOTAL blickt zurück zum 11. Mai 1966.

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BRUSSELS - MAY 11: The Real Madrid team line up before the Champions League Final football match against Partizan Belgrade on May 11, 1966. Players (Back Row L to R) Araquistain, Pachin, De Felipe, Sanchis, Munos (manager coach), Pirri, Zoco, Betancort. (Front Row L to R) Serena, Amancio, Groso, Velazquez, Gento.
Mit elf Spaniern auf dem Feld gewann Madrid 1966 „la Sexta“ – Foto: realmadrid.com

Madrid im Umbruch – elf Spanier in der Startelf

MADRID. Heute vor 50 Jahren feierte der Madridismo. Nach langer Zeit mal wieder! Denn während Real Madrid in den 50er Jahren alles dominierte und den neu gegründeten Europapokal fünf Mal in Folge gewannen, verblich Anfang der 60er der Glanz der Stars. Das Team war im Umbruch: Alfredo Di Stéfano ging 1964, Ferenc Puskás war mehr oder weniger ausgemustert, Miguel Muñoz inzwischen als Trainer damit betraut, den Generationswechsel zu schaffen. Beinahe wäre der Trainer-Legende dies noch früher gelungen, doch bei den Endspielen um Europas Krone 1962 und 1964 hatten die Königlichen noch das Nachsehen. Aber weitere zwei Jahre später war es in Brüssel damaligen Heysel-Stadion soweit: Mit elf Spaniern in der Startelf triumphierte Real Madrid zum sechsten Mal im damals schon elf Jahre alten Wettbewerb.

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Amancio zaubert, Gento macht sich unsterblich

Und der Triumph von „la Sexta“ hatte es in sich. Nicht nur, weil die Generation namens „el Madrid ye-yé“ (MEHR) um Talente wie Pirri, Amancio Amaro, Zoco oder Manuel Velázquez so richtig aufblühte, sondern auch weil im Halbfinale Inter Mailand geschlagen wurde. Denn die Italiener sicherten sich erst im Vorjahr den zweiten Titel in Folge – und bezwangen Real im Finale mit 3:1. Das achte Endspiel der Merengues wäre ebenfalls beinahe tragisch geendet: Denn Partizan Belgrad schmiss sich an, nicht nur der erste Finalteilnehmer, sondern damit auch der erste Titelträger aus Osteuropa zu werden. Vasovi? brachte die Serben nach einer Ecke mit 1:0 in Führung (55.). Doch 20 Minuten vor Ende der Partie drehten die Merengues das Geschehen. Von einer „dulce Remontada“, einer süßen Aufholjagd ist heut enoch die Rede: Erst zeigte Reals Top-Torjäger Amaro mit seinem fünften Turniertor, warum er für seine tollen Dribblings „el Brujo“ (der Hexer) genannt wurde (70.), dann sorgte Fernando Serena mit einem Schuss aus 22 Metern für die 2:1-Führung. Und den Sieg – „la Sexta“!

Muñoz hatte es geschafft und mit ihm auch ein anderer Alt-Star: Die „ye-yé“-Generation wurde von Francisco Gento angeführt. Denn mit seinem sechsten Europapokal baute sich „Paco“ sein eigenes Denkmal – kein Spieler bis heute war je erfolgreicher auf europäischem Terrain. Daher gibt es an der Rechtmäßigkeit von Madrids damaligen Final-Kapitän als heutigen Ehrenpräsidenten der Königlichen auch nichts zu streiten. Der Umbruch schien geschafft und Madrid wieder an der Spitze. Doch trotz der nationalen Vorherrschaft sollten die Madridistas bis zum nächsten europäischen Erfolg 32 Jahre warten: Nach der Finalniederlage 1981 gegen Liverpool fiel „la Séptima“, Titel Nummer sieben, erst 1998 gegen Juventus (1:0).

Real Madrid 2:1 Partizan Belgrad (Tore: 0:1 Vasovi?, 55.; 1:1 Amaro, 70.; 2:1 Serena, 76.) – Formation: Araquistáin – Pachín, De Felipe, Zoco – Sanchís – Pirri, Velázquez – Serena, Amaro, Grosso, Gento.

https://www.youtube.com/watch?v=8j9tM5YF70E

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von
Nils Kern

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