
Neue Aufgänge entstehen, Einkaufszentrum verschwindet
MADRID. Nicht nur dank der Länderspielpause laufen die Umbauarbeiten am Estadio Santiago Bernabéu auf Hochtouren. Denn weil Real Madrid sein nächstes Heimspiel erst am 30. Oktober gegen Leganés und davor drei Auswärtsspiele in Mallorca, Istanbul und Barcelona vor sich hat, scheint aktuell noch mehr los beim königlichen XXL-Stadion-Umbau.
TOOL TIME
At Estadio Santiago Bernabéu (1/2) pic.twitter.com/EdLoBCm2zh— Nils Kern (@nilskern17) October 9, 2019
Tonnenweise Material, ein Presslufthämmer-Gewitter und gigantische Bohrer – auf der Westseite an der Castellana ist der Geräuschpegel hoch. Staub liegt in der Luft, Bauarbeiter ruhen sich im Schatten aus, hat es im Oktober doch immer noch 27 oder mehr Grad in Madrid. Aktuell ist eh noch mehr Maschinen- als Manneskraft beim 575-Millionen-Euro-Projekt gefragt: Bohrmaschinen heben die Fundamente für die beiden neuen, größeren Treppenaufgänge aus, fördern ohne Ende Erde nach oben.

Dieser gigantische Bohrer (rechts) ist aktuell im Einsatz, um Fundamente für die beiden neuen Treppenaufgänge an der Westseite (Castellana) auszuheben.

Bisher ist eher noch Maschinen- als Manneskraft gefragt.

Selbst Bäume müssen vereinzelt den Bauarbeiten weichen. Im Vordergrund: Absperrungen und gelbe Schilder für die Militärparade am spanischen Nationalfeiertag am 12. Oktober.

Eine ungewohnte Perspektive durch den “Torre C”.

Auf der Ostseite steigt der Staub auf: das Einkaufszentrum “Esquina del Bernabéu” ist hier bald Geschichte.

Bagger räumen den Schutt des Einkaufszentrums, wo bald eine Container-Stadt für die Bauarbeiter, und 2022 eine grüne Parkanlage entstehen soll.

Während vom “Esquina” nur noch wenig übrig ist, sieht das Bernabéu an der östlichen Haupttribüne noch ziemlich unberührt aus.

Schutt ohne Ende.

Auch an den Treppenaufgängen sieht man allmählich, dass sich etwas tut …

… Absperrungen und Dächer werden teilweise entfernt.

„Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“, teilt die Baufirma FCC Construcción mit. Übrigens: Das Unternehmen aus Barcelona verantwortet noch ein weiteres großes Projekt – den seit Februar auf Hochtouren laufenden Abriss des Estadio Vicente Calderóns.

Zwischen den Glasscheiben erkennt man neue Installationen – flaschenzug-ähnliche Haken zur Abmontage der Dachkonstruktion?

Kräne und Netze gegen herunter fallenden Schutt zeugen von den Umbauarbeiten.

Links hebt ein Bohrer Erde hoch, rechts lauert ein Kran.

An Material mangelt es nicht – zur Abwechslung muss dieses mal nicht alle paar Tage für Spieltage weg- und wieder hergeräumt werden: Das nächste Heimspiel bestreitet Real Madrid am 30. Oktober gegen Leganés.

Zwischen all dem ohrenbetäubenden Lärm kommt das Bernabéu auch mal zur Ruhe – wenn auch nicht lange, bis September 2022 gibt es viel zu tun.
Auch vorbereitende Maßnahmen zur Abnahme der Dachkonstruktionen (erst an den Süd- und Nord-, dann an der Westseite, zuletzt über der östlichen Haupttribüne) sind in vollem Gange. Dazwischen: LKW, die unentwegt Schutt abtransportieren. Bis zur geplanten Fertigstellung im August 2022 wird das noch oft passieren.
Und ein weiterer Meilenstein ist fast erreicht: Auf der Ostseite ist vom Einkaufszentrum „Esquina del Bernabéu“ nicht mehr viel übrig. Geräusche und Gerüche machen Augen überflüssig: An der Plaza de los Sagrados Corazones wird schwer gearbeitet. Und bald ist das ehemalige Shoppingcenter endgültig Geschichte, dann wird hier eine Container-Stadt und Materiallager für die Bauarbeiter entstehen. Für die Zukunft hat die Stadt Madrid sich hier für eine grüne Parkanlage eingesetzt.
Hör mal, wer da hämmert…
…im Estadio Santiago Bernabéu (2/2) pic.twitter.com/38yMA5gWQT— Nils Kern (@nilskern17) October 9, 2019
Wie geht es weiter?
Bis Mai 2020 ist bereits eine große Änderung am Stadion selbst geplant: Die Nord- und Südtribüne werden jeweils komplett vom Dach und all seinen dazugehörigen Trägern freigemacht. Das bedeutet, dass es vorerst keinen Schutz mehr vor Wind und Wetter geben wird. Auch auf der Westseite geschieht dies teilweise, wo unterirdisch außerdem ein „logistischer Tunnel“ entsteht. Was alles genau am Bernabéu verändert wird und wann welche Maßnahme erfolgt, erfahrt ihr in unserem Guide zum Stadionprojekt.
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