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„Ich bin sehr stolz auf das, was ich im ersten Jahr erreicht habe“

Auszeichnung für Carlo Ancelotti! In seiner italienischen Heimat wurde dem Trainer des neuen Champions-League-Siegers Real Madrid für seine Erfolge und den bewundernswerten Umgang mit seinen Spielern der Enzo-Bearzot-Preis überreicht. Der 54-Jährige fasste Stolz und Freude in Worte uns sprach über „la Décima“ sowie auch die Ambition, eines Tages als Nationaltrainer Italiens zu fungieren.

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Carlo Ancelotti
Gewann in seiner ersten Saison gleich die Königsklasse: Carlo Ancelotti

Auszeichnung für Titeltrainer Ancelotti

ROM. So manche Lobhudelei klingt in der Fußballwelt anno 2014 abgedroschen. Nicht so, wenn über Carlo Ancelotti gesprochen wird. Äußern sich die Real-Stars über ihren Coach, tun sie das ehrlich, aufrichtig und ohne Verzicht auf Details. Er kann sehr gut mit den Menschen umgehen. „Ich habe bislang wenige Trainer kennen gelernt, die so menschlich und so nah an den Spielern dran sind, aber trotzdem mit einem gewissen Respekt gesehen werden. Das ist unheimlich wichtig, dass man wirklich auch einen Bezug zu seinem Trainer hat, mehr oder weniger mit allen Problemen zu ihm kommen kann“, sagte ein Sami Khedira kürzlich erst. Ein schon nahezu väterliches Verhältnis legt der 54 Jahre alte Italiener zu seinen Spielern an den Tag. Viel Zuckerbrot, wenig Peitsche: „Carlettos“ vermeintliches Erfolgsrezept.

Wie REAL TOTAL bereits Mitte März berichtete, wurde der Cheftrainer der Königlichen für seinen Erfolg und die zugleich bewundernswerte Art und Weise, ein Star-Ensemble zu führen, von der römischen Sport-Union unter der Schirmherrschaft des italienischen Fußballverbandes und des italienischen Olympischen Komitees mit dem nach Italiens Trainer-Legende benannten Enzo-Bearzot-Preis ausgezeichnet. „Er verdient diese Anerkennung nicht nur für seine beruflichen Werte, sondern auch für sein stets positives Verhalten und Äußerungen“, erklärte Giancarlo Abete, Präsident des Verbandes, unlängst. Heute wurde dem frisch gebackenen Champions-League-Sieger der Preis im Ehrensaal des nationalen italienischen olympischen Komitees (CONI) in Rom überreicht.

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„Es ist ein Traum, eines Tages mal dein Land zu trainieren“

„Es ist normal, dass es einen emotional berührt, diesen Preis in diesem Saal zu erhalten. Es ist eine Ehre wegen dem, was Enzo Bearzot repräsentiert. Ein Trainer mit einer großen Sensibilität und Zuneigung für die Spieler“, so die Worte des erfreuten Ancelotti, der im Rahmen der Auszeichnung auch auf seine jüngsten erfolgreichen Resultate des ersten Jahrs bei Real Madrid zu sprechen kam: „Ich bin sehr stolz auf das, was ich im ersten Jahr erreicht habe. ‚La Décima‘ war für ganz Madrid ein Traum. Es war ein Fest. Ich bin sehr stolz, in die Historie Real Madrids einzutreten. Der Sieg hat viele Väter, die Niederlage nur einen. Ein Trainer ist nicht nur für die Taktik und die Vorbereitung der Spiele zuständig, er hat immer sehr viel Druck. Aber in Italien gibt es viele Beispiele großer Trainer, wie Sacchi oder Capello.“

Beide arbeiteten sie bereits bei Real Madrid, trainierten jedoch nie die italienische Nationalmannschaft. Ein Job, dem Ancelotti eines Tages annehmen würde? „Ja, es ist ein Traum, eines Tages mal dein Land zu trainieren. Aber für den heutigen Tag gefällt mir die tägliche Arbeit, jeden Tag zu trainieren. Ich habe darüber hinaus großen Respekt vor Prandelli (aktueller Nationalcoach; d. Red.), dem ich bei der Weltmeisterschaft das Beste wünsche“, meinte Ancelotti, der bei den Blancos noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016 besitzt.

Das war Enzo Bearzot

Was Carlo Ancelotti heuer ist, war Enzo Bearzot in früheren Tagen. Der Italiener, der am 21. Dezember 2010 in Mailand im Alter von 83 Jahren verstarb, elf Jahre lang die „Squadra Azzurra“ coachte und 1982 mit ihr Weltmeister wurde, sah in seinen Spielern immer erst den Menschen – und dann den Fußballer. Der „Mann mit der ewigen Pfeife“ galt als Vaterfigur, die stets eine Nähe zu den Spielern suchte, und gilt darüber hinaus mit seiner ruhigen und unaufgeregten Art als beliebtester Nationaltrainer Italiens. Ein Trainer, der sich nie hat beeinflussen lassen, sondern sein Konzept jederzeit durchzog. „Der Vater des WM-Titels 1982 war Enzo Bearzot, ein außergewöhnlicher Mensch und ein herausragender Trainer. Für mich war er ein großer Bruder, eine Vaterfigur. Ihm gebührt alles Lob für diesen Sieg. Wenn jemand ein Ziel verfolgt, das ihm ungeachtet allen Drucks, der auf ihm lastet. richtig erscheint, dann ist es das wichtigste, den Willen zu haben, seinen eigenen Weg zu gehen“, erzählt der einstige italienische Fußballspieler und -Trainer Dino Zoff.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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