Interview

„Ich habe an einen Abschied gedacht“ – Casillas spricht Klartext

Iker Casillas packt aus! Im Exklusiv-Interview mit CANAL+ sprach der nicht mehr unumstrittene Kapitän von Real Madrid über die brisanten Themen und Ereignisse der letzten zwei Jahre und verriet dabei unter anderem, dass er mit einem Weggang liebäugelte.

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Iker Casillas
Iker Casillas im Interview bei CANAL+

IKER CASILLAS über…

…die Pfiffe der Fans: „Sie tun weh. Du bist hier, seitdem du neun bist, hast Dinge erreicht. Dieser Klub war das Sprungbrett zur Nationalmannschaft. Die Zuschauer sind souverän, fügen dir aber auch Schmerz zu. Aber 15 Jahre bei Real Madrid zu sein, bedeutet auch, dass man gewisse Dinge akzeptieren muss.“

…sein Verhältnis zu Álvaro Arbeloa: „Arbeloa und ich haben Diskrepanzen, was Visionen in der Mannschaft betrifft. Unsere Beziehung ist nicht so wie vor fünf, sechs oder sieben Jahren, aber sie ist herzlich, höflich und respektvoll.“

…Abwanderdungsgedanken: „Ja, ich habe darüber nachgedacht, aber zu mir selbst ‚Nein‘ gesagt. Ich muss kämpfen. Es gab keine Angebote für mich. Ich will meine Karriere hier beenden. Real Madrid ist mein Zuhause. Du verstehst nicht, was mein Leben ohne Madrid wäre.“

…Florentino Pérez’ Inaktivität, als José Mourinho ihn auf die Bank verdonnerte: „Ich habe mich isoliert gefühlt.“

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…José Mourinho: „Vielleicht hätte ich über ihn sprechen sollen, aber ich habe mich für das Schweigen entschieden. Viele haben mich dafür kritisiert. Wir hatten ein professionelles Verhältnis und das ist es. Im Sommer 2012 war es phänomenal. Während der EM haben wir tagtäglich gesprochen, doch von 2012 auf 2013 sind Dinge schief gelaufen, denn die Ergebnisse waren nicht gut. Ernste Probleme gab es nie. Es gab Diskrepanzen, aber nie eine schlechte Beziehung. Er hatte Charakter. […] Wir haben Florentino nie gesagt, dass wir wollen, dass Mourinho geht. Die Zeit mit Mourinho war für uns eine sehr gute. Er war einer der besten Trainer, die ich je hatte. […]  Im Dezember 2012 hat er mir ein Warnsignal gegeben. Als Ádan eine Rote Karte sah, haben sie mich gebracht. Ich habe Partien gespielt und mich dann verletzt. Die Balance war in diesen Spielen gut, die Resultate auch. Es war ein positives Warnsignal. Ich hatte eine Pechsträhne. Vor allem nach der Verletzung, die mein Leben verändert hat. Aber du bist dabei immer auf der Suche, positive Schlüsse zu ziehen.“

…die Leute, die in ihm aufgrund seiner Beziehung zur TV-Reporterin Sara Carbonero einen „Maulwurf“ sehen: „Es erscheint mir ein wenig unfair, dass man mich als Maulwurf bezeichnet. Ich verstehe, dass die Menschen diese Bewegung begonnen haben – und ich muss das akzeptieren. Ich will wissen, dass der Trainer und Präsident nicht denken, dass ich ein Maulwurf war. Sie wissen, dass ich eine flüssige Beziehung zu vielen Journalisten habe, da ich kenne, seitdem ich 16 bin. Aber das bedeutet nicht, dass ich die Beziehung zu einem Journalisten mit dem zu einem Freund nicht zu unterscheiden weiß.“

…die vor wenigen Jahren überharten Clásicos und Gespräche mit Barças Xavi: „Wir haben unseren Trainer verteidigt. Ich habe mit Xavi und Puyol gesprochen. Sie sagten, dass wir sie treten und gegenüber dem Schiedsrichter protestieren. Entschuldigt habe ich mich bei Xavi nicht.“

…die Rotation im letzten Spieljahr: „Als mir der Trainer den Plan mitteilte, dass ich in der Champions League und Copa del Rey spiele, aber nicht in der Liga, dachte ich, dass das sehr gut ausgehen kann oder eben nicht. Alles lief gut.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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