
MADRID. Karim Benzema ist derzeit das Aushängeschild der königlichen Offensive: Seit dem Weggang von Cristiano Ronaldo ist der Franzose mit 30 (2018/19), 27 (2019/20) und 30 Toren (2020/21) der treffsicherste Angreifer. Im Interview mit den Vereinsmedien äußerte sich der Torjäger erstmals zu der jüngst erfolgten Vertragsverlängerung: „Ich habe jeden Tag das Glück, diesen Traum leben zu können. Ich bin stolz auf meine Karriere und darauf, wieder unterschrieben zu haben und bei diesem Verein weitermachen zu dürfen, der für mich – wie ich immer sage – der beste Klub der Welt ist. Ich werde weiter hart arbeiten und jeden Moment genießen, denn jeder Tag hier ist ein Genuss“, sagte der Angreifer.
„Pérez fragte mich nur, ob ich für Madrid spielen will“
Angesprochen auf seine beeindruckenden Statistiken übte sich der 33-Jährige in Bescheidenheit: „Ich schaue mir die Zahlen nicht an. Ich genieße es, auf dem Platz zu stehen. Ich freue mich sehr, wenn ich Tore schieße, Vorlagen gebe und gute Spiele für die Fans mache. Natürlich werde ich mir diese nach meiner Karriere ansehen, aber im Moment genieße ich jeden Tag – im Training und im Spiel. Denn wir spielen für Real Madrid, um Geschichte zu schreiben.“
Dass der Franzose derartig große Spuren hinterlassen würde, hätte er im Juli 2009, als er seinen ersten Vertrag bei den Meregues unterzeichnete, sicherlich selbst nicht erwartet. „Das ist ziemlich lange her, aber natürlich habe ich noch Erinnerungen daran. Meine Eltern und mein Berater riefen mich an, dass ich nach Hause kommen solle. (…) Als ich ankam, sah ich Florentino (Pérez; d. Red.). Dieser Mann hat ‚Zizou‘, Ronaldo, die Galaktischen geholt. Ich habe nur geschaut und nichts gesagt. Er hat mich nur gefragt, ob ich für Madrid spielen möchte – und ich habe ‚ja‘ gesagt. Wenn ich heute sehe, was ich in Madrid geleistet habe, macht mich das sehr stolz.“

„Werden eine weitere Ära einläuten“
Hinsichtlich der Frage, welcher Moment der schönste in seiner mehr als zwölfjährigen Real-Karriere war, hat der Weltklasse-Stürmer keine einfache Antwort parat: „Ich weiß es schlichtweg nicht. Ich weiß es nicht, weil ich jedes Jahr versuche, mehr zu erreichen als im Jahr zuvor. (…) Wenn ich ein Jahr wählen müsste, fiele mir das wirklich schwer. (…) Real Madrid wird immer der größte Klub der Welt bleiben, aber ich glaube, dass wir während der Champions-League-Zeit ein außergewöhnliches Team waren. Ich will nicht sagen, dass wir unschlagbar waren – aber vier Champions-League-Titel zu gewinnen ist etwas Besonderes. Einen solchen Titel zu gewinnen, ist schon sehr schwierig – aber wir haben es drei Mal in Serie geschafft. Auf diese Weise haben wir mit diesem Team eine Ära geprägt und werden in Zukunft eine weitere Ära einläuten.“
Damit das gelingen kann, dürfte Trainer Carlo Ancelotti eine wichtige Rolle spielen. Der Rückkehrer scheint auch in seiner zweiten Amtszeit in der spanischen Hauptstadt voll auf „KB9“ zu setzen. Benzema sieht in dem „Mister“ einen fachlich und menschlich besonderen Trainer: „Dass er ein herausragender Trainer ist, bezweifelt niemand. Er bittet mich einfach, Fußball zu spielen. Wir unterhalten uns vor dem Training, wie ich mich fühle und um zu diskutieren, ob ich auf dem Platz etwas anders machen muss. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit hängt immer auch von der Beziehung zwischen Trainer und Spieler ab – aber bei ihm fühle ich mich einfach wohl.“
Die Unterstützung der Fans ist „unersetzbar“
Als einen weiteren Faktor für erfolgreichen Fußball nannte der französische Nationalspieler zudem die Fans, auf die die Königlichen – so wie nahezu alle europäischen Teams – knapp eineinhalb Jahre fast gänzlich verzichten mussten. „Wir brauchen sie dringend, denn das Stadion ist ein völlig anderer Ort ohne sie. Hoffentlich können sie bald zurückkehren und uns helfen, Titel zu gewinnen, denn wir brauchen die Unterstützung der Fans.“
Um dem Madridismo auch im – zumindest für einen Weltklasse-Angreifer – fortgeschrittenen Fußballeralter noch eine Menge bieten zu können, arbeitet der Mittelstürmer nicht nur auf dem Trainingsplatz mit eiserner Disziplin, sondern achtet auch abseits von Valdebebas auf seine körperliche und mentale Gesundheit. Benzema wirkt daher so fit wie selten zuvor: „Ich gebe zuhause sehr auf mich Acht und bei der Arbeit sogar noch mehr. Ich überlege sehr genau, was ich esse und arbeite zusätzlich im Fitnessraum. Es sind oftmals kleine Details, die dir sowohl im Spiel als auch im Training erlauben, noch mehr abzuliefern”, erklärte der Neunte unter Real Madrids Rekordspielern. Nicht ausgeschlossen also, dass Benzema das Wappen des „besten Klubs der Welt“, wie er sagt, auch über den Sommer 2023 hinaus mit Stolz und Leidenschaft verteidigt.
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