Interview

„Ich kann Mourinho problemlos grüßen“

Er war der Spieler bei Real Madrid, der wohl die größten Probleme mit José Mourinho als Trainer gehabt haben dürfte. Iker Casillas blickt auf das schwärzeste Halbjahr seiner Karriere zurück, was für den Keeper aber reine Motivation für diese Saison bedeutet. In der Sendung „Fuera de Juego“ des Senders ESPN sprach er so über seine Ziele, das bevorstehende Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Coach und natürlich über Gareth Bale.

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Ob eine solch herzliche Umarmung eine Wiederholung findet? Iker Casillas und José Mourinho
Ob eine solch herzliche Umarmung eine Wiederholung findet? Iker Casillas und José Mourinho

„Die Motivation ist nun noch größer“

MIAMI. Es muss ein ganz besonderes Gefühl für Iker Casillas gewesen sein, als er nach 192 Tagen gegen den FC Everton erstmals wieder für Real Madrid im Tor stand. „Es läuft sehr gut. Ich bin glücklich und voller Hoffnung, habe Lust auf den Saisonbeginn und die Dinge so gut es geht zu meistern, vor allem für das Wohl des Madridismo“, beschrieb der Keeper seinen Gemütszustand nach der ersten Bewährungsprobe nach dem FIFA Confederations Cup. Es scheint also deutlich bergauf zu gehen mit dem Kapitän, der nun vom neuen Trainer profitieren könnte. „Das war eine weitere Erfahrung in der Welt des Fußballs, somit hast du noch mehr Lust, wenn eine neue Saison beginnt, weil neue Werte zählen, neue Spiele und Wettbewerbe kommen“, erinnerte er sich an die letzten drei Jahre mit José Mourinho. „Man muss nun an das denken, was kommt und das hinter sich lassen, was in der Vergangenheit passiert ist.“

Zwar will Casillas nicht zurückdenken, doch bleibt das letzte halbe Jahr sicherlich in schmerzlicher Erinnerung, wobei er betonte, dass „keine Narben zurückbleiben, wegen dem, was mit Mourinho passierte, absolut nicht. Die Saison ist vorbei und es gab Jahre, in denen gute Dinge passierten, woran ich mich mit Herzlichkeit erinnere, mehr nicht. Es gibt absolut kein Problem. Wenn ich ihn treffe, dann kann ich ihn grüßen, ohne ein Problem damit zu haben, denn man muss immer respektvoll sein“. Wie dies aussieht, kann der Spanier bekanntlich gleich beim Aufeinandertreffen mit Mourinhos neuem Arbeitgeber, dem FC Chelsea, beweisen, wenn es in Miami im Finale des International Champions Cup um den ersten Titel der Saison geht. (Anstoß: Morgenfrüh, 3:00 Uhr MESZ)

„Der Verein sieht, dass es interessante Spieler in Spanien gibt“

Selbstverständlich (noch) nicht mit dabei sein wird Gareth Bale, der gerade erst seinen Trainingsstreik bei den Tottenham Hotspurs beendete. Eine versöhnliche Lösung – beziehungsweise den Wechsel nach Madrid – erhofft sich der Waliser jedoch immer noch, wozu aber auch Casillas keine Neuigkeiten zu verkünden hatte: „Noch wissen wir nicht, ob es offiziell ist oder nicht. Dieser Tage wird viel darüber gesprochen, wie es immer in Saisonvorbereitungen der Fall ist. Im letzten Jahr war es Modric, jetzt die Causa Bale. Mit der guten Arbeit von José Ángel (Sánchez, Generaldirektor; d. Red.) und dem Präsidenten wird versucht, dem Klub das Beste zu geben. Ich glaube auch, dass der aktuelle Kader in all seinen Linien gut ausbalanciert ist und wenn ein Spieler wie Bale kommen würde, wäre er willkommen.“

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Bisher war die Transferpolitik der Königlichen in diesem Sommer ohnehin eine völlig andere. Junge, spanische Talente wurden verpflichtet und obendrein Spieler aus der Castilla befördert. Eine positive Entwicklung? „Nicht, dass wir nur noch Spanier fordern, aber ich glaube einfach, dass der Verein gesehen hat, dass es hier interessante Spieler gibt, die eine große Zukunft vor sich haben“, zeigte sich der 32-Jährige begeistert von den neuen Ansichten. „Zum Glück hat man vier oder fünf Spieler der U21-Europameister verpflichtet. Zusätzlich kamen einige junge Spieler aus der Castilla, was die Mischung ist, die der Verein braucht. Eine andere Mischung, als in den letzten Jahren, aber sie sind passende Spieler, die mit Sicherheit ihre Qualität bei Real Madrid unter Beweis stellen werden, zusammen mit denen, die schon hier sind.“

„Ronaldo ist der beste Spieler der Welt“

Zum Abschluss ging es um Cristiano Ronaldo und dessen herbeigesehnte Vertragsverlängerung. Der Portugiese selbst wollte diese zwar noch nicht bestätigen, doch klang Carlo Ancelotti zuletzt sehr optimistisch ob einer baldigen Einigung. „Es gibt Zahlen und Statistiken. Ohne diese kann man über nichts diskutieren. Er ist seit vier Jahren bei diesem Verein, 200 oder noch mehr Spiele, 200 oder noch mehr Tore, was den maximalen Ertrag für den Verein bedeutet. Deshalb ist er für mich aktuell der beste Spieler der Welt“, machte „San Iker“ klar, dass auch er einen Verbleib des Superstars mehr als nur begrüßen würde.

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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