Interview

„Ich lasse den Kopf nie hängen, um begraben zu werden“

Iker Casillas hat sich in den letzten Wochen wie ein Phönix aus der Asche erhoben. Der Torwart parierte nicht nur zwei Elfmeter innerhalb von vier Tagen, sondern wusste zuletzt auch stets als sicherer Rückhalt zu überzeugen. Im Interview mit der FIFA sprach der 33-Jährige über sein „Comeback“ und den prestigereichen Klub-WM-Titel, der in seiner Sammlung noch fehlt.

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Iker Casillas
Iker Casillas hat seine Freude am Fußball wieder gefunden

„Ich fühle mich gut“

[dataset id=29]MARRAKESCH. Eine Woche wie diese hat Iker Casillas gebraucht. In den letzten beiden Spielen gegen UD Almería und CD Cruz Azul erwies sich der Kapitän von Real Madrid als Serien-Elfmeter-Killer. Mit den parierten Strafstößen demonstrierte die Klub-Legende eindrucksvoll, dass sie nicht nur wegen ihres Denkmalschutzes das königliche Tor hütet. Die vielen Monate als Bankdrücker und die Pfiffe der eigenen Fans zu Beginn der Saison sind längst vergessen. „San Iker“ ist zurück! Bescheiden wie eh und je weist der spanische Welt- und Europameister jedoch jegliche Lobesyhmnen von sich: „Ich lasse nie den Kopf hängen, um begraben zu werden, aber ich brüste mich jetzt auch nicht. Ich widme mich meiner Arbeit und versuche, mein Bestes zu geben! Das gelingt mir gerade sehr gut, aber ich glaube nicht, dass ich mich irgendwie rehabilitieren muss. Mein Werdegang spricht für sich. Ich hoffe, mit weiteren Einsätzen wieder mein Selbstvertrauen zurückgewinnen zu können, und das bereitet mir die größte Freude. Ich fühle mich gut zurzeit.“

„Eines Tages kommt eine Niederlage“

Die schlimmste Zeit liegt hinter Casillas. Nachdem ihn José Mourinho 2013 zum Reservisten degradiert hatte und zunächst auch Carlo Ancelotti weniger von seinen Leistungen angetan gewesen war, kämpfte er sich seinen Stammplatz zurück. In der laufenden Saison hat er schon 21 von 25 möglichen Spielen bestritten und rechtfertigt regelmäßig das Vertrauen, das der italienische Trainer in ihn setzt. Dass es für ihn persönlich gut läuft, liegt allerdings auch an seinen Vorderleuten, die sich ebenso wenig zu Schulden kommen lassen wie er. 21 Siege in Folge sprechen Bände, doch auch der Routinier weiß, dass die Serie irgendwann ein Ende haben wird: „Es ist sehr schwer, so viele Spiele in Folge zu gewinnen. Aber man muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben und sich dessen bewusst sein, dass es nicht immer so weitergehen wird. Eines Tages kommt wieder eine Niederlage oder ein Unentschieden.“

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Es wäre schlecht, wenn sich diese unverhoffte Niederlage am Samstag ereigne. Für Casillas und Co. geht es schließlich um einen prestigeträchtigen und noch nicht gewonnenen Titel: die Klub-Weltmeisterschaft. „Ich nahm vor 14 Jahren an diesem Turnier teil, konnte es aber nicht gewinnen“, erinnerte sich der Schlussmann an die Auflage von 2000 zurück, die Real als Vierter beendete, „ich hoffe daher, diesen Titel jetzt gewinnen zu können, denn es wäre sowohl für Madrid als auch für mich persönlich ein weiteres Foto für die Geschichte. Alles, was diesem Klub Freude bereitet, ist für einen Spieler eine besondere Genugtuung.“

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