Interview

„Ich vertraue Benzema auch, wenn er 180 Stunden nicht trifft“

Karim Benzema wird von den Medien mit Kritik überhäuft, erhält von seinen engsten Vertrauten allerdings jedwede Rückendeckung. Vor dem heutigen Länderspiel der Franzosen gegen Australien brach Nationalcoach Didier Deschamps einmal mehr eine Lanze für seinen Schützling. Weniger positiv äußerte sich indes Real-Legende Hugo Sánchez zu dem gescholtenen Angreifer.

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Deschamps und Benzema
Didier Deschamps (l.) hält nach wie vor große Stücke auf Karim Benzema

Deschamps steht hinter Benzema

[dataset id=34] PARIS/MADRID. Wenn man als Nationaltrainer 1217 Minuten auf einen Torerfolg seines gesetzten Stürmers wartet, gibt es nur wenige, die nicht die Geduld verlieren. Didier Deschamps ist jedoch absolut gelassen, wenn er Karim Benzema beim Trainieren zusieht. Der Coach der „Bleus“ setzt den 25-Jährigen keineswegs unter Druck, da er ihm seiner Meinung nach nichts ankreiden könne. „Ich vertraue Karim auch, wenn er 180 Stunden nicht trifft“, sagte Deschamps am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz. „Er trainiert gut. Außerdem ist er ein Stürmer, der für viel mehr als nur Tore steht.“

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Benzema mag zweifellos zu den talentiertesten Fußballern der Welt zählen. Talent alleine, so sagte sein Ex-Lyon-Kollege Juninho vor kurzem, reiche im Profigeschäft allerdings nicht aus. Der Rechtsfuß bekam von den Fans zuletzt nicht nur vorgeworfen, das Tor nicht zu treffen, sondern darüber hinaus zu lustlos und lethargisch über den Platz zu laufen. Sprich: seinen Job nicht ernst zu nehmen. „Es gibt Statistiken, die belegen, dass ich zehn Kilometer pro Spiel laufe“, verteidigte sich der gescholtene Angreifer. Rückendeckung gab es sogar von Real-Legende Roberto Carlos: „Benzema wird einzig und alleine kritisiert, doch was haben bisher die anderen gemacht? Was er braucht, ist Zeit.

Sánchez kritisch: „Er hatte genügend Zeit“

Zeit hatte die Nummer 9 allerdings schon genug, findet Hugo Sánchez. Gegenüber der Sportzeitung AS verlor der einstige Torjäger der Blancos kritische Worte über Benzema: „Das Problem ist, dass er schon vier Jahre in Madrid ist. Ich denke, dass ihm genügend Zeit gegeben wurde und der Klub sich bald nach anderen Lösungen umsieht, wenn er sich nicht ändert. Wer bei Real spielt, muss mit großem Druck und großen Spannungen leben. Es liegt an ihm selbst, das zu lösen. Nichts wird ihm dabei so sehr helfen wie das Erzielen von Toren. Man muss Charakter und Persönlichkeit zeigen, wenn man bei Real auf dieser wichtigen Position spielt. Die Menschen wollen Tore sehen und wenn du keine Tore machst, wirst du kritisiert.“

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