
„Selbst gute Leistungen werden schlecht bewertet“
MAINZ/MADRID. Sami Khedira lebt inzwischen seit mehr als drei Jahren in Spanien. Am Frühstückstisch schlägt der defensive Mittelfeldspieler keine Zeitung mehr auf, da er in fast jeder ohnehin nur Negatives über sich zu lesen bekommt. Wie bereits viele vor ihm muss auch der 26-jährige Deutsch-Tunesier mit großer und zum Teil unverständlicher Kritik seitens der Sportpresse leben, da er kein Offensivstar ist und er aufgrund seiner Herkunft von den spanischen Journalisten auch keinen „Welpenschutz“ erhält, wenn es mal nicht läuft. Ein Beispiel: Nachdem die Königlichen am letzten Spieltag wieder einmal sehr knapp und sehr glücklich bei UD Levante gewannen, hetzte die MARCA gegen ihn. „Im Allgemeinen ist es nicht ratsam, Khedira den Ball zu überlassen. Bälle zu verteilen ist zu schwierig für ihn. Er ist ein guter Assistent oder Schildknappe, aber man darf ihm nicht die Regie in einem Team wie Real Madrid überantworten“, so das Blatt.
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„Ich bin eben kein Spanier, habe nicht viel Geld gekostet und bin ein Mourinho-Schüler. Ich werde in Spanien nie ein Liebling der Medien werden. Sie haben mich schon vor der Saison auf der Bank oder auf der Tribüne gesehen, und ich bin auch jetzt wieder der Sündenbock. Selbst wenn ich gute Leistungen abrufe, werden diese schlecht bewertet“, sagte ein geknickter Khedira dem KICKER. Zwar mache ihn sein schlechtes Standing bei den Spaniern nicht unglücklich, doch er finde es „sehr schade“, nicht respektiert zu werden. „Ich will von den Medien nicht geliebt werden, sondern lediglich ihren Respekt. Aber nicht einmal der ist zurzeit vorhanden.“
„Ancelotti ist sehr sympathisch und offen“
[dataset id=43] Letztlich, und das weiß auch Khedira, zählt jedoch das Vertrauen des Trainers. Ebenso wie José Mourinho sieht auch Carlo Ancelotti in dem gebürtigen Stuttgarter, der schon 153 Pflichtspiele für die Merengues bestritt, einen wichtigen Mann vor der Abwehr. Über den Nachfolger des „Special One“ verlor er ausschließlich positive Worte: „Wir haben einen guten Austausch. Ancelotti ist ein sehr sympathischer und offener Trainer, der seinen Spielern großes Vertrauen entgegenbringt, dieses aber zugleich auch einfordert.“
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