Pressekonferenz

„Ich will mich bei der UEFA für dieses schöne Geschenk bedanken“

José Mourinho spielte nach Schlusspfiff wohl kurz mit dem Gedanken, den Schiedsrichter Gianluca Rocchi wegen seiner strittigen Entscheidungen contra Real Madrid verbal zu zerreißen. Auf der Pressekonferenz hielt sich der Portugiese jedoch für seine Verhältnisse zurück und hatte auch die Chancenverwertung seiner Truppe in Durchgang eins zu beanstanden.

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Stellte sich sein 100. Champions-League-Spiel als Trainer anders vor: José Mourinho

Nicht die erste schlechte Erfahrung mit Rocchi

MANCHESTER. José Mourinho war schon vor dem Champions-League-Spiel bei Manchester City nicht gerade gut auf Gianluca Rocchi zu sprechen. Zu seiner Zeit bei Inter Mailand schickte der Referee Mittelfeld-Star Wesley Sneijder und Abwehrchef Lucio bei einem Derby gegen den AC im Jahre 2010 vom Platz und sprach dem großen Rivalen obendrein einen fragwürdigen Strafstoß zu. Damals war „the Special One“ außer sich und kritisierte Rocchi öffentlich.

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Vielleicht wollte der Italiener sich ja heute Abend so ein bisschen für die gefallenen Worte Mourinhos rächen. Zumindest durfte auch der neutrale Fußballfreund gemerkt haben, dass die Königlichen aus der spanischen Hauptstadt ein ums andere Mal benachteiligt wurden. Spielentscheidend war die 72. Minute, als die harmlosen und vollkommen uninspirierten Hausherren einen Elfmeter geschenkt bekamen. Die Medien und Experten sind sich einig: Álvaro Arbeloa wurde im Strafraum eher von Sergio Agüero zu Boden gerissen als umgekehrt. Der folgende Platzverweis vermasselte den Gästen die Chancen auf den Gruppensieg, den der BVB dank eines 4:1-Erfolges über Ajax Amsterdam perfekt machen konnte. Die wenigen Konter, die Reals Offensivmaschine setzte, wurden von den Citiziens mit alles andere als sauberen Mitteln unterbunden. Ständige Armarbeit gegen den Gegner schien für Herrn Rocchi regelkonform zu sein. Erst recht als Cristiano Ronaldo unfair gestoppt wurde, blieb die Pfeife des Schiris stumm.

„Ich sollte ruhig bleiben, denn die UEFA hat mich auf ewig bestraft“

Man sah, wie Mourinho in seinem 100. Champions-League-Spiel am Seitenrand vor Wut kochte. Nach dem Schlusspfiff explodierte er im Pressesaal des Etihad Stadiums zwar nicht, doch von übermäßiger Zurückhaltung zeugt die folgende Aussage allerdings auch nicht: „Im Vergleich mit dem, was ich schon in diesem Wettbewerb erlebte, war das, was heute Abend passierte, akzeptabel und nicht dramatisch. Ich kenne Rocchi schon zu gut aus meiner Zeit in Italien. Bei einem Derby zwischen Inter und AC pfiff er einen Elfmeter, der keiner war. Heute passierte etwas ähnliches. Sein Asisstent Bergonzi sah den Zweikampf aus nächster Nähe, aber schritt nicht ein. Ich sollte jetzt allerdings ruhig bleiben, denn die UEFA hat mir eine ewige Sanktion auferlegt. Ihr habt die Szenen gesehen und könnt euch euer eigenes Bild über die Leistung des Schiedsrichters machen.“ Mit einer großen Portion Ironie fügte er hinzu: „Ich möchte mich bei der UEFA nun noch recht herzlich für dieses schöne Geschenk zu meinem Jubiläum bedanken!“

„Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden müssen“

Das 1:1 gegen den amtierenden Meister der Premier League haben die Merengues sich in gewisser Weise aber auch selbst zuzuschreiben. Den 49-Jährigen ärgerte die schlechte Chancenverwertung seines Teams in Halbzeit eins. „Normalerweise ist die Partie mit dem Halbzeitpfiff beendet. Diese Chancen machen wir eigentlich rein. Mit dem Elfmeter und dem Platzverweis konnten wir nichts mehr nach vorne machen. Die zehn Spieler haben es aber sehr gut und sehr tüchtig verteidigt. Wir spielten 20 Minuten gegen Manchester City, die fantastische Offensivspieler haben, in Unterzahl. Ein Essien hätte uns vielleicht im Mittelfeld noch gut getan“, fiel das Resümee des Coaches aus, der zum Abschluss der Pressekonferenz klarstellte, nicht enttäuscht über den zweiten Platz in der Gruppe zu sein: „Stellt euch vor, wir wären Manchester City. Sie sind ausgeschieden, wir nicht. Es ist unglaublich, dass so ein Team mit so Spielern nicht in die K.o.-Runde einzieht. Die Hauptsache ist das Weiterkommen. Viele Gruppensieger werden nun hoffen, es nicht mit Real Madrid zu tun bekommen zu müssen.“

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