
„Wird man erkannt, kann man eigentlich wieder fahren“
MADRID. Es gibt Fußballer, die hätten sich binnen der vergangenen Monate verändert, hätten sie in der Haut des Toni Kroos gesteckt. Double-Gewinner mit dem FC Bayern München, Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft, Wechsel zum großen Real Madrid und dort im zentralen Mittelfeld eine unverzichtbare Säule. Von seiner Art her ist dieser inzwischen 25-Jährige aber immer noch derselbe – der bescheidene, bodenständige, lockere Kerl. „Ich habe mich auch vorher über dich informiert, wen ich mir hier ins Haus hole. Von daher: alles gut“, antwortete der gebürtige Greifswalder im Gespräch mit Sportjournalist Frank Buschmann lachend, als dieser ihn fragte, ob er denn gerne Interviews gebe oder sie als eine lästige Aufgabe betrachte, der man als Spieler einfach nachkommen müsse.
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Wenngleich die Zunge des Spielgestalters durchaus auch mal locker sitzen kann, sieht die breite Öffentlichkeit in ihm eher einen Real-Star der ruhigeren Sorte. „Weil es halt vielleicht nicht diese riesen Schlagzeilen über mich gibt, wo irgendwelche Sachen kursieren im Privatleben“, glaubt Kroos: „Ich bin halt eher ein Typ, der auch nicht gerne alles nach außen trägt, sondern der am liebsten Zuhause ist und nicht noch irgendwo loszieht. Ich habe meine Familie Zuhause. Wenn ich da bin, fühle ich mich am wohlsten. Es ist auch in erster Linie für mich nicht entscheidend, was dann andere irgendwie groß darüber denken.“
Und der Nationalspieler genießt es, so zu leben. Er genießt es, sich in seinem Domizil, das übrigens neben dem von Mitspieler Cristiano Ronaldo liegt, zurückziehen zu können und Zeit mit Freundin Jessica und dem gemeinsamen, bald zwei Jahre alten Sohn Leon zu verbringen. „Auf der einen Seite schon, weil im Verein ist eh genug los. Die Fans sind sehr, sehr enthusiastisch. Das ist noch mal ein Unterschied zu Deutschland. Also wenn du hier in die Stadt gehst und erkannt wirst, dann kannst du eigentlich gleich wieder fahren, weil die kennen diesen Abstand, den wir in Deutschland vielleicht noch haben, nicht. Da ist quasi: sehen, Chance nutzen und dann kommen sie auch. Das ist schon Wahnsinn hier in Madrid. Wenn sie entscheiden müssten, wofür sie abends ihr Geld ausgeben, ob für ein warmes Essen oder ins Stadion gehen, dann gehen sie ins Stadion. Dieser Enthusiasmus für Real Madrid ist schon Wahnsinn und da ist es dann schön, wenn man ein bisschen zurückgezogen wohnt und nicht jeden Tag drei Interviews hat. Da ist es schon schön, da auch ein bisschen zu entspannen, weil ich eh eher der Typ bin, der lieber Zuhause ist bei der Familie“, beschrieb die Nummer 8 der Königlichen sich selbst.
Playing @NBA2K waiting for #Playoffs to start. Couldn’t decide who to play @dallasmavs so it’s Miami vs Spurs… #2K pic.twitter.com/oWH7PoQR7V
— Toni Kroos (@ToniKroos) 16. April 2015
„0:0 aufgrund der Auswärtstorregel gefährlich“
Am Samstag und Mittwoch tritt der Neuzugang von Bayern München dann gegen den FC Málaga und Atlético Madrid wieder im legendären Estadio Santiago Bernabéu auf, wobei zwei Erfolge herausspringen sollen. In der Meisterschaft liegt man seit dem vergangenen Wochenende nur noch zwei Punkte hinter dem FC Barcelona, während es in der UEFA Champions League gegen die „Rojiblancos“ aufgrund des 0:0 im Viertelfinal-Hinspiel jetzt um alles oder nichts geht. Kroos zum ersten Duell im Estadio Vicente Calderón: „Vom Spielverlauf her hätten wir glaube ich das Spiel gewinnen können, das wäre nicht unverdient gewesen. Aber das müssen wir jetzt so nehmen, uns bleibt jetzt nichts übrig. Das 0:0 ist aufgrund der Auswärtstorregel gefährlich.“
Real-Trikot mit KROOS-Aufdruck – weiß-kurz, pink oder weiß-lang!
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