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James und die Königlichen: Nur eine Frage der Zeit?

James Rodríguez stellt bei der WM in Brasilien jeden der 735 restlichen Akteure in den Schatten und weckte mit seinen fünf Treffern in vier Partien längst das Interesse einiger namhafter Klubs in Europa. Darunter soll sich auch Real Madrid befinden. Und aus dem Umfeld des 22-jährigen Kolumbianers lautet der klare Tenor: James ist bereit für einen Top-Verein, James landet in Bälde bei einem Top-Verein.

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James Rodríguez
James Rodríguez trumpft bei der Weltmeisterschaft aktuell groß auf

„Er hat schon alles, um bei einem ganz großen Verein zu spielen“

MADRID. Für nicht gerade wenige Fußball-Fans in Europa und der Welt galt James Rodríguez vor der Weltmeisterschaft noch als ein unbeschriebenes Blatt – und das, obwohl der 22 Jahre alte Kolumbianer erst im Sommer 2013 für satte 45 Millionen Euro vom FC Porto zum neureichen AS Monaco transferiert wurde. Doch nach nun vier Partien, die die kolumbianische Nationalmannschaft bei der laufenden WM in Brasilien bestritt, kennt diesen James Rodríguez jeder. Seine Bilanz ist so gut wie keine andere. Sie spricht Bände. Mit fünf Toren und zwei Vorlagen ist er der beste, die Nummer eins der insgesamt 736 Akteure, die an dieser Endrunde teilhaben. Und James stand mit 309 Spielminuten sogar kürzer auf dem Feld als die drei Stars, die bis dato viermal trafen (Thomas Müller: 382; Lionel Messi: 363; Neymar: 369).

Der flexibel einsetzbare Offensivspieler steht spätestens nach seinem Doppelpack beim 2:0 im Achtelfinale gegen Uruguay im Rampenlicht. „Er ist ein großartiger Spieler, ein Phänomen. Er bringt der Nationalmannschaft mit seinem Spielstil eine Menge“, schwärmt Mitspieler Juan Cuadrado. Kolumbien-Coach José Pekerman kann sich dem nur anschließen: „Es ist großartig, einen Spieler wie James Rodríguez im Team zu haben. Er ist ein exzellenter Stürmer, der noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist.“ Doch er betont: „Er hat aber schon jetzt alles, was es braucht, um bei einem ganz großen Verein zu spielen.“ 

Wirklich Schlange scheinen die Top-Klubs bislang allerdings nicht zu stehen – der Kreis der potentiellen neuen Arbeitgeber ist klein. Liegt es an den jüngsten Sympathie-Bekundungen für Real Madrid, dass sich die Spitzenverein nicht großartig bemühen? Die Königlichen möge er mehr als den FC Barcelona, verriet James kürzlich. Er ist ein Fan von Real. Und: „Die spanische ist eine gute Liga. Es ist ein Traum, dort zu spielen. Ich hoffe, das bald tun zu können.“ Laut einem Bericht der MARCA beobachte der spanische Rekordmeister den Youngster bereits seit 2007. Da war James gerade einmal 15 Jahre alt und kickte bei Jugendverein Envigado FC. Und aktuell leite Real eine Realisierung des Transfers in die Wege, schreibt die Sportzeitung. Der AS Monaco sei dabei bereit, sein Juwel nach nur einer Spielzeit ziehen zu lassen – aber nur für eine angemessene Ablöse. 50 Millionen Euro sollen im Raum stehen und für Real-Präsident Florentino Pérez kein Problem darstellen. An den Ligue-1-Klub ist James noch bis 2018 gebunden.

Er kann der beste kolumbianische Fußballer aller Zeiten und vielleicht einer der Besten der Welt werden Kolumbiens Fußball-Legende Carlos Valderrama

Doch dass es den WM-Star früher oder später zu einer gegenüber Monaco bekannteren und größeren Adresse führt, dürfte vorprogrammiert sein. Das glaubt auch Kumpel und Mitspieler Borja López. In der MARCA erklärte der Innenverteidiger der Monegassen: „Ich bin davon überzeugt, dass er in nächsten zwei oder drei Jahren zu einem großen Klub gehen wird.“ Und er traut ihm sogar zu, in den engeren Kreis der besten Fußballer der Welt aufzusteigen und möglicherweise den Goldenen Ball als die Nummer eins des Weltfußballs zu erhalten: „Wenn er seine Form hält: Warum nicht?“

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„Sein Idol war Zidane, als er bei Real Madrid spielte“

‚Warum nicht?‘ – das denkt sich vermutlich auch Ex-Generaldirektor Jorge Valdano hinsichtlich einer Verpflichtung seitens der Blancos. Die tollen Leistungen von James sind auch dem 58-jährigen Argentinier nicht entgangen. Er sagte in „El Larguero“ bei CADENA SER überzeugt: „James könnte auch blendend bei Real Madrid spielen, er besitzt viel Klasse.“ 

Würde die Direktive des weißen Balletts der Nummer 10 von Kolumbien und Monaco einen unterschriftsreifen Vertrag hinlegen, würde sie ihn wohl aber sicher sofort unterzeichnen. Vater Wilson James Rodríguez: „Seit kleinauf und seitdem er professionell mit dem Fußball angefangen hat, sagte er, dass er in Spanien spielen wollen würde, denn der Fußball ist dem kolumbianischen ähnlich. Sie haben anerkannte Spieler wie Ronaldo. Aufgrund der Art des Fußballs fühlt er sich Real Madrid mehr hingezogen. Er strebt große Dinge an. Sein Idol war Zidane, als er bei Real Madrid spielte.“ Und wie Mutter Maria del Pilar Rubio bei „El Chiringuito“ mitteilte, habe sie mit ihrem Sohn bisweilen nicht über dessen Zukunft gesprochen. „Aber Spanien gefällt ihm“, so die Mama. James Rodríguez und Real Madrid: Ist die Verwirklichung dieser Beziehung nur eine Frage der Zeit?

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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