Interview

„James wollte zu Atlético – kann sein, dass das 3:7 Einfluss nahm“

James Rodríguez wäre von Real Madrid gerne zu Atlético gegangen. Das bestätigt jetzt auch der Stiefvater des Kolumbianers. Letztlich habe wohl die herbe 3:7-Klatsche der Königlichen in der Saisonvorbereitung gegen die „Rojiblancos“ einen Transfer innerhalb der spanischen Hauptstadt verhindert, sagt er. Ein Wechsel zu Serie-A-Klub SSC Neapel sei derweil noch nicht komplett vom Tisch.

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James Rodriguez
James steht bei Real vor einem endgültigen Abgang – Foto: imago images / ZUMA Press

„James war nicht überzeugt, in ein anderes Land zu gehen“

MADRID. „Ich wollte zu diesem Klub, um ehrlich zu sein, aber man ließ mich nicht“: Ohne den Namen des Vereins zu nennen, hat James Rodríguez kürzlich über seinen im Sommer 2019 nicht erfüllten Wunsch, von Real Madrid zu Atlético zu wechseln, gesprochen. Dass er die Rojiblancos meinte, ist auch angesichts der damaligen Berichterstattung um einen möglichen Transfer und Äußerungen anderer beteiligter Akteure jedem klar. Sein Stiefvater Juan Carlos Restrepo hat das nun jedoch nochmals bestätigt.

„James hätte es bevorzugt, zu Atlético zu wechseln“, sagte Restrepo dem italienischen Radiosender RADIO MARTE: „Das heißt nicht, dass es von anderen Klubs nicht auch Annäherungen gab. Er fühlt sich in Spanien wohl und war nicht davon überzeugt, in ein anderes Land zu gehen. Kann sein, dass das Freundschaftsspiel im Sommer einen Einfluss nahm (Real verlor 3:7 gegen Atlético; d. Red.). Real will in Spanien und der Welt dominieren, hält den Spieler für seine Mannschaft noch immer für wichtig und entschied deshalb, ihn nicht zu verkaufen. Das war die offizielle Erklärung.“

James und Atlético: Wird mit Verspätung etwas daraus?

Die herbe Klatsche im Testspiel-Derby in East Rutherford im Zuge der Saisonvorbereitung, bei dem James nicht mitgewirkt hatte, wurde bereits oft als ein nicht zu unterschätzender Grund für den geplatzten Deal genannt. Man wolle den Kontrahenten, der zur Halbzeit mit 5:0 und nach dem Seitenwechsel zwischenzeitlich mit 7:1 in Führung gegangen war, nach dessen so haushohem Erfolg ja nicht noch zusätzlich stärken.

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Sollten die „Rojiblancos“ nach wie vor Interesse an dem 28 Jahre alten Kolumbianer haben, könnte es möglicherweise mit einer rund zwölf Monaten Verspätung etwas aus einer Zusammenarbeit werden. Da James bei Real Madrid vertraglich nur noch bis zum 30. Juni 2021 gebunden ist und jüngst wegen seiner andauernden Reservistenrolle auch Wechselabsichten äußerte, könnte das Kapitel für ihn nach Ablauf der Saison endgültig beendet sein. 2014 war der Spielmacher nach der Weltmeisterschaft gekommen, zwischen 2017 und 2019 spielte er auf Leihbasis für den FC Bayern. Seine Rückkehr aus München hat sich bislang mit nur 14 Einsätzen nicht gelohnt.

„Wenn es ein bedeutender Klub wie Neapel wird, dann gerne“

Neben Atlético befand sich im vergangenen Sommer übrigens auch Serie-A-Klub SSC Neapel, damals noch von Carlo Ancelotti trainiert, im Rennen um die Nummer 16 des weißen Balletts. Die Offerte habe ihn aber „nicht überzeugt“. Sein Stiefvater dazu: „Ich glaube nicht, dass James die Verhandlungen mit Neapel beendet hat. Wer auch immer sein zukünftiger Verein sein mag: Wir hoffen, dass die Puzzleteile zusammenfinden, nicht so wie letztes Jahr. Wenn es ein bedeutender Klub wie Neapel wird, dann gerne.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Früher schon Spiele als Zuschauer und Fan von Real Madrid im Stadion geschaut, dann sogar für uns gespielt und spielt wieder für uns und dann will er nach Atletico gehen? Wie kann man das nur machen. Ich verstehe solche Spieler einfach nicht, wie die das so einfach können. Klar will er weg und zu einem Verein gehen wo er mehr spielen kann, aber dann geht man nicht zum direkten Liga-Rivalen.

Ich habe selbst lange Zeit Fußball gespielt in höheren Ligen. Diese Derbys und Erzrivalen gibt es dort auch, aber werden mMn nur künstlich erzeugt.
Im Profi Geschäft pushen die Fans die Rivalität und den „Hass“. Man sieht doch wie gut die Spieler untereinander sich kennen und schätzen. Ich mag es bspw. sehr, wenn der Stadiontunnel vorher gefilmt wird. Die größten „Feinde“ begrüßen sich herzlich, nehmen sich in den Arm und kennen sich teilweise schon seit Jahren und haben in der Nationalmannschaft oder in der Jugend miteinander gespielt (s. Clasico).

Ich denke, dass es im Profi Geschäft nicht sonderlich anders ist, als ich diese Erfahrung gemacht habe. Klar gibt das noch einmal extra Schub, aber diese Rivalität ist nur eine künstlich erschaffene blaße.

Ich habe da einfach eine andere Erfahrung und Meinung wenn es um diese Thematik geht.
 

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