
Zidane-Rücktritt überrumpelt Real
MADRID. Erst der Champions-League-Triumph, dann die Abschiedsandeutungen von Cristiano Ronaldo und Gareth Bale – und jetzt auch noch der plötzliche Rücktritt von Zinédine Zidane als Cheftrainer. Real Madrid kommt dieser Tage nicht zur Ruhe. Am Donnerstagmittag verkündete der 45-jährige Franzose, den Königlichen nicht länger als Coach zur Verfügung gestehen. Eine Entscheidung, die in Madrid jeden überrascht hat.
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Die große Frage, die sich nach dem Zidane-Aus stellt: Und jetzt? Präsident Florentino Pérez begleitete „Zizou“ bei der außerordentlichen Pressekonferenz. Und ihm war anzusehen, dass ihn der Entschluss seines Trainers überrumpelt hat. Zidane habe ihn am Mittwoch darüber informiert, erklärte der 71-Jährige den Medien.
Pochettino dementiert Anruf und Real-Klausel
Am heißesten gehandelt wird als Nachfolger Mauricio Pochettino. Nach MARCA-Informationen soll der 46-jährige Argentinier von den Madrilenen, die eine hohe Meinung von ihm haben, bereits kontaktiert worden sein. Pochettino, der seinen Vertrag bei Tottenham Hotspur erst letzte Woche langfristig bis 2023 verlängert hatte, bestritt das aber beim Radiosender der Sportzeitung.
Ebenso dementierte er, eine Klausel zu besitzen, die ihm einen Wechsel zu Real und Paris Saint-Germain ermöglicht. Dem Vernehmen nach soll es aber eine Vereinbarung zwischen Pochettino und Spurs-Präsident Daniel Levy geben, dass der Verein im Falle von reizvollen Offerten in Verhandlungen eintritt.
El Real Madrid ya ha llamado a Pochettino https://t.co/9l25pjljUO Por @jfelixdiaz pic.twitter.com/93HA2cVDQv
— MARCA (@marca) 31. Mai 2018
„Vor zehn Tagen verlängert und glücklich in London“
Pochettino sagte am Freitag auf einer Veranstaltung in Barcelona bezüglich der Gerüchte um einen Real-Wechsel: „Ich nehme das normal auf, mich berührt das nicht. Ich bin Teil eines spektakulären Projekts, bei dem die Motivation riesig ist. Ich habe vor kurzem um fünf Jahre verlängert, bin glücklich und froh darüber, dass die Leute bei Tottenham zufrieden mit mir sind. Das Leben bringt dir unerwartete Umstände. Man weiß nie, was morgen passiert. Das Wichtigste ist, die Gegenwart zu genießen. Ich lebe in der Gegenwart, es gibt nichts Wichtigeres als das. Was sein muss, wird sein. Jeder hat Träume, aber ich habe vor zehn Tagen verlängert und bin glücklich in London.“
Muss man als Trainer mutig sein, um eine solche Weltauswahl, wie Real sie hat, zu übernehmen? „Ich denke das Gegenteil. Es ist eine der besten Mannschaften der Fußballgeschichte“, so Pochettino.
Guti winkt ähnlicher Weg wie Zidane
Womöglich befindet sich der neue Verantwortliche für die erste Mannschaft aber auch schon längst innerhalb des Vereins. Als möglicher Zidane-Nachfolger gilt auch Guti, der in den letzten zwei Jahren die U19 der Blancos trainiert hat – aber nicht weiterhin trainieren möchte. Das gab er Ende April bekannt. Am Mittwoch berichtete die MARCA hingegen von einer Kehrtwende. Eine Meldung, die nun vor dem Hintergrund einer möglichen Beförderung zu den Profis Sinn ergeben könnte. Zidane nahm einen ähnlichen Weg. Anfang 2016 folgte er als Trainer der zweiten Mannschaft auf den gescheiterten Rafael Benítez.
Erste Mannschaft ist Gutis Ziel
„Es wäre dumm, zu sagen, dass es kein Ziel ist, die erste Mannschaft zu trainieren“, sagte Guti zudem im Juni 2017. Mit den Junioren hat er bislang gute Arbeit geleistet.

Oder wird es am Ende weder Guti noch Pochettino, sondern Arsène Wenger? Der 71-jährige Franzose verabschiedete sich zum Saisonende nach stolzen 22 Spielzeiten vom FC Arsenal. REAL TOTAL schätzt die Wahrscheinlichkeit auf Wenger als Zidane-Erbe aber als verschwindend gering ein.
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