
Schon wieder eine K.o.-Niederlage im Bernabéu
MADRID. Am Ende jubelte mal wieder der Gegner. Nur drei Wochen nach dem 3:4 gegen Real Sociedad setzt Real Madrid im Estadio Santiago Bernabéu das nächste K.o.-Spiel in den Sand. Während die Niederlage am 6. Februar zugleich das Aus im Viertelfinale der Copa del Rey bedeutete, können die Königlichen nach dem 1:2 gegen Manchester City immerhin noch auf das Rückspiel hoffen. Das ist dann aber auch schon die einzig halbwegs gute Nachricht, die von diesem überaus ernüchternden Mittwochabend übrig bleibt.
Vor allem die Art und Weise der Niederlage vor heimischer Kulisse macht dem Madridismo zu schaffen. Als in der 60. Minute die 1:0-Führung gefallen war, schien alles nach Plan zu laufen. Real entglitt die Partie in der Folge aber völlig: 1:1 in der 78. Minute, 1:2 in der 83. Minute – und dann auch noch eine Rote Karte für Sergio Ramos (86.). Was für ein Drama! Die Ausgangslage vor dem Gastspiel im Etihad Stadium am 17. März ist denkbar schlecht.
Wer soll die mindestens zwei Tore in England schießen?
Das Team von Trainer Zinédine Zidane wird dort zu mindestens zwei Treffern verdammt sein, wenn es noch etwas mit dem Einzug in das Viertelfinale der Königsklasse werden soll. Unter anderem ein 2:0, ein 3:1 oder ein 3:2 wären Ergebnisse, die reichen würden. Zuvor stellt sich jedoch die ernsthafte Frage, auf wen man dabei überhaupt hoffen kann.
Bei Karim Benzema, mit bis dato 18 Toren Reals bester Schütze, herrscht abgesehen von dem Liga-Derby gegen Atlético seit mehreren Wochen Ladehemmung. Ganz zu schweigen von Gareth Bale, der bisher bloß dreimal einnetzte. Sergio Ramos und Rodrygo Goes stehen bei je sieben Treffern. Der Kapitän wird aber gesperrt fehlen und der Youngster ist längst kein Faktor mehr. Vinícius Júnior hat es nicht so mit dem Abschluss. Eden Hazard fehlt verletzt, steht aber ohnehin erst bei einem Saisontor – ein Luka Jović ist mit zwei Toren kaum besser.
Erinnerungen an Horror-Woche von vor einem Jahr
Während die Mannschaft gut beraten und auch dazu verpflichtet ist, an die Wende zu glauben, müssen sich die Anhänger zumindest schon einmal darauf einstellen, die Königsklasse mit dem Ende der Runde der letzten 16 bereits abzuhaken – zum wiederholten Male. Nach diesem Rückschlag gegen die „Citizens“, der übrigens die dritte sieglose Partie in Folge war, werden Erinnerungen an das Achtelfinale der vergangenen Saison gegen Ajax Amsterdam wach. Auf einen 2:1-Auswärtssieg folgte ein 1:4-Debakel vor heimischer Kulisse. Dort, wo es jetzt, knapp ein Jahr später, eine ähnliche Enttäuschung gegeben hat.
Real verlor letzte vier Liga-Clásicos im Bernabéu
Und die nächste könnte schon in wenigen Tagen folgen. Am Sonntag kommt der FC Barcelona an die Concha Espina (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Einigen Fans dürften die Knie schlottern, denn abfertigen konnte Real seinen Erzrivalen Zuhause in der Primera División zuletzt vor fünfeinhalb Jahren. Nach einem 3:1 Ende Oktober 2014 folgten in der Meisterschaft vier Clásico-Niederlagen im Bernabéu in Serie.
Die jüngsten Schlappen gab es in der Horror-Woche vor ziemlich genau zwölf Monaten. Bevor Ajax Real den endgültigen Saison-K.o. verpasste, hatte Barça binnen vier Tagen zweimal in der Heimstätte des weißen Balletts triumphiert. Erst 3:0 im Rahmen des Pokal-Halbfinal-Rückspiels, dann 1:0 in der Liga. Aber wem muss man das eigentlich noch erzählen? An dieses immense Versagen erinnert sich im Real-Kosmos noch jeder genau.
Panik vor erneut frühem Saison-K.o.
Gerade deshalb beginnt nach dem Dämpfer auf europäischem Parkett das Zittern. Davor, dass Barça im Bernabéu erneut gewinnt, in der Liga folglich mit fünf Punkten Vorsprung bei dann noch zwölf ausstehenden Spieltagen an der Spitze enteilt. Davor, dass Reals Saison zum zweiten Mal nacheinander jäh und der Geschichte des Klubs unwürdig endet. Die Dringlichkeit, einen Clásico zu gewinnen, ist so groß wie schon lange nicht mehr…
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