
1. Auch ein Beinahe-Debakel schweißt zusammen
Die Stars von Real Madrid lagen sich in der Kabine jubelnd in den Armen, als der Halbfinal-Einzug perfekt war. Kein Wunder, denn aufgrund dieses unerwarteten Kraftakts war die Erleichterung über das Weiterkommen riesig. Cristiano Ronaldo allein brachte das Estadio Santiago Bernabéu zudem bereits nach dem Schlusspfiff emotional mit energischen Armbewegungen und „Vamos!“-Schreien zum Beben. Es war ein Abend, der beinahe in einem Desaster endete, dem Madridismo letzten Endes aber zusätzliche Energie verpasste.
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Nach der zwischenzeitlich verspielten 3:0-Führung aus dem Hinspiel ist die Mannschaft zur Reflexion und Selbstkritik verdammt. Es sind aber nicht nur die Erfolge, sondern auch hohe Hürden, die überwunden werden, die zusammenschweißen. Und sie dienen dazu, daraus zu lernen, damit solch ein Beinahe-Debakel nicht noch einmal droht.
2. Auf Ronaldo ist sowas von Verlass
Dem Madridista musste nicht Angst und Bange sein, als Real in der dritten Minute der Nachspielzeit den Elfmeter zugesprochen bekam. Denn: Es sollte ja Cristiano Ronaldo antreten. Der Mann, der großem Druck standhalten kann wie wohl kein anderer Superstar. Das demonstrierte der Weltfußballer beispielsweise schon beim Champions-League-Finale 2016 gegen Atlético, als er den alles entscheidenden Ball im Elfmeterschießen verwandelte. Ronaldo blieb in den vier Minuten, die verstrichen, bis er zum 1:3 traf, locker. Die Kugel ließ er gekonnt rechts oben einschlagen. Sein 15. Tor im zehnten Königsklassen-Einsatz in dieser Saison. Auf diesen Mann ist einfach Verlass!
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3. Juventus ist unsportlich und ein schlechter Verlierer
Klar, wenn man nach einer 0:3-Hinspiel-Pleite im Rückspiel auswärts nach 90 Minuten 3:0 führt und bei keiner vollen Minute Restspielzeit einen Elfmeter gegen sich gepfiffen bekommt, der letztlich für das Ausscheiden sorgt, dann ist das überaus bitter. Was schade ist: Juventus tut so, als wäre Schiedsrichter Michael Oliver der einzige Mensch auf der Welt, der bei dem Duell zwischen Medhi Benatia und Lucas Vázquez auf Strafstoß entschieden hätte. Das war ein durchaus berechtigter Elfmeter, denn der marokkanische Verteidiger stellte sich einfach ungeschickt an. Pech gehabt. Die „Alte Dame“ sollte die Schuld bei sich selbst suchen und sich für absurde Aussagen, dass man doch in der Nachspielzeit aus Mitleid per se keine Elfmeter geben dürfe, schämen. Was für ein Schwachsinn!
Ronaldo wird vorgeworfen, respektlos und kein großer Sportsmann zu sein, weil er sich sein Trikot nach dem verwandelten Elfmeter voller Emotionen vom Leibe riss, was nebenbei bemerkt vollkommen in Ordnung geht. Aber die schlechten Verlierer sind in Wahrheit die Italiener! Ebenfalls unsportlich: Vor der Ausführung probierten die Turiner vergeblich, Ronaldo einzuschüchtern und den Rasen am Elfmeterpunkt derart zu beschädigen, dass der Schuss nicht im Netz landet. Das Ausscheiden haben sie sich auch deshalb verdient.
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4. Navas-Fehler heizt Torwart-Gerüchte wieder an
Keylor Navas saß ein wenig geknickt auf seinem Platz in der Ecke, als die Real-Stars in der Kabine den Einzug ins Halbfinale feierten. Und das tat der Costa-Ricaner nicht grundlos. Bei Mario Mandžukićs zwischenzeitlichem 0:2 per Kopf sah der Torwart nicht besonders gut aus, beim 0:3 unterlief ihm sogar ein kapitaler Bock, als er das runde Leder durch seine Hände flutschen ließ und Blaise Matuidi nur noch einschieben musste. Mit dieser Navas-Leistung dürften die Gerüchte um die Verpflichtung eines neuen Keepers jetzt wieder an Fahrt gewinnen. Ein Ausscheiden hätte für Navas womöglich das Aus bei Real bedeutet.

5. Bale funktioniert in der Doppelspitze nicht
Karim Benzema wirkte bei dem Rückspiel 90 Minuten lang nicht mit. Gareth Bale erhielt durchaus unerwartet den Vorzug vor dem Franzosen und agierte in der Sturmspitze neben Ronaldo. Dass er dort aber so gut wie gar nicht funktioniert, bewiesen die ersten 45 Minuten aufs Neue. Der Waliser, der zur Pause für Marco Asensio ausgewechselt wurde, ist mit seinen Anlagen kein Spieler für das Zentrum, sondern einer für die Außen, auf die er gegen Juventus auch immer wieder auswich, sodass die Angriffsmitte mit lediglich Ronaldo ein ums andere Mal zu dünn besetzt war. CR7 fehlte sein Partner Benzema merklich.

6. Ramos-Ausfall schmerzte Real
Ob es auch mit Sergio Ramos zu solch einer Zitterpartie gekommen wäre? Der Kapitän musste gelbgesperrt zusehen und wurde in der Innenverteidigung von dem international komplett unerfahrenen Jesús Vallejo vertreten. Ein Fehlen, das Real schmerzte. Ramos fehlte nicht nur als Abwehrchef, sondern auch als echter Leader, als der sich an diesem denkwürdigen Champions-League-Abend mit vielen Anweisungen und nicht zuletzt seinen Nerven bei dem Elfmeter so richtig nur Ronaldo erwies. Bitter: Weil Ramos in der Schlussphase in die Nähe des Platzes kam, droht ihm eine zusätzliche Sperre der UEFA für das Halbfinal-Hinspiel. Gesperrten Spielern ist es untersagt, sich während der Partie im Spielfeld-Bereich aufzuhalten.
¡OJO A ESTO! @SERGIORAMOS podría ser SANCIONADO por ESTAR en el TÚNEL de vestuarios. #JUGONES pic.twitter.com/MyQbrdxHHJ
— El Chiringuito TV (@elchiringuitotv) 12. April 2018
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