
„Wenn ein Spieler wie er älter wird, muss er das auch realisieren“
SAINT-ÉTIENNE. Cristiano Ronaldo wurde nach eigener Aussage geboren, um der Beste zu sein. Und sicher auch, um im Rampenlicht zu stehen. Wenn auf dem Platz Elf gegen Elf um den Sieg kämpfen, richten sich die Blicke auf niemanden so sehr wie auf den 31-jährigen Portugiesen. Er polarisiert vor allem wegen seiner Außendarstellung wie kein zweiter.
Das Bild des schillernden Superstars, das der Torjäger von Real Madrid abgibt, kann Oliver Kahn allmählich nicht mehr ertragen. „Wenn ein Spieler wie er älter wird, muss er das mit der Zeit auch realisieren. Es ist langweilig, immer die gleichen Bilder zu sehen. Diese Selbstinszenierung, dieses Gehabe“, findet der frühere Torwart der deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern München.
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„Marketing-Fritze“
Genauso wenig passte dem 46-Jährigen Ronaldos Reaktion, als er Real gegen Atlético gerade zum Champions-League-Sieger gemacht hatte. Kahn: „Er schoss im Finale den entscheidenden Elfmeter. Natürlich kann ich mir dann wieder das Trikot vom Leib reißen und wieder den Marketing-Fritzen machen. Aber gerade er, der so viel gewonnen hat und so eine Persönlichkeit ist, da wäre es doch auch möglich gewesen, mal kurz inne zu halten. Auch mal kurz an die Spieler von Atlético zu denken. Das würde ihn wirklich groß machen. Stattdessen immer dieses mediale Gedöns, das langweilt mich. Ich liebe diesen Spieler, was er kann. Aber es geht irgendwann als Fußballer, wenn du älter wirst, auch um andere Dinge.“
Am Dienstagabend startete Ronaldo mit der Nationalmannschaft in die Europameisterschaft, erzielte dabei gegen Island jedoch nur ein 1:1. Der dreifache Weltfußballer nahm sich für den Auftakt einiges vor, blieb letztlich aber blass. „Er war eher unauffällig. Die Rolle, die er spielt, wurde aber auch extrem gut bekämpft“, verteidigte ihn Kahn.
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