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Kaká gibt auf: „Für den AC Mailand würde ich auf Geld verzichten“

Was ist bloß aus dieser Karriere geworden? Von dem oft angekündigten und versprochenen Duchbruch Ricardo Kakás bei Real Madrid ist auch nach dreieinhalb Jahren nichts zu spüren. Nicht einmal der Weltfußballer von 2007 selbst glaubt daran, dass er bei den Königlichen noch einmal zu alter Stärke findet. An seinem gestrigen freien Tag flog der Brasilianer nach Mailand und gab nach einem gemeinsamen Essen mit Landsmann Robinho zu, unbedingt zu seinem Ex-Verein zurückkehren zu wollen. Für einen Wechsel zu den Rossoneri würde er sogar auf Geld verzichten, erklärte er.

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Seit seinem Wechsel zu Real im Jahre 2009 ging es für Kaká sportlich ausschließlich bergab

Der gescheiterte Weltstar

MAILAND/MADRID. Kaká gehörte im letzten Jahrzehnt zu den besten und atemberaubendsten Fußballern der Erde. Seine außerordentlichen Leistungen im Trikot des AC Mailands machten ihn 2007 zum Weltfußballer, darüber hinaus wurde er Weltmeister und Champions-League-Sieger. Dieser Brasilianer passte wie die Faust aufs Auge zum Projekt, das Real Madrids Präsident Florentino Pérez vor gut dreieinhalb Jahren ins Leben rief. „65 Millionen Euro locker machen und dafür einen Weltstar ins Bernabéu holen – da kann ja eigentlich gar nichts schiefgehen“, dachte sich der spanische Bauunternehmer, der mit diesem Transfer an „galaktische“ Zeiten anknüpfen wollte. Kaká stellte er im Juni 2009 als ersten seiner berühmten Neulinge vor, mit Cristiano Ronaldo, Xabi Alonso und Karim Benzema folgten drei weitere große Namen. „Wir sind froh, die Besten der Welt unter uns zu haben. Kaká wird eine neue Ära anführen“, sagte Pérez bei der Vorstellung des Mittelfeldmannes.

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Heute, 2013, lacht man entweder über diesen letzten Satz oder schüttelt enttäuscht den Kopf. Die Realität sieht nämlich so aus: Real Madrid will Kaká loswerden und Kaká will Real Madrid loswerden. In seinen bislang vier Spielzeiten bei den Blancos war der Akteur ein Schatten seiner selbst – was nicht nur an ihm, sondern zweifelsohne an vielen Verletzungen und Trainer José Mourinho lag, der ihm seit seiner Ankunft nach der WM 2010 absolut keine Wertschätzung schenkte. Schnell wurde der einstige Ballzauberer aus São Paulo zum Nebendarsteller des königlichen Starensembles – der Deutsche Mesut Özil lief ihm problemlos den Rang ab und gewann die Herzen der Fans für sich. Letzten Sommer bat Mourinho die Vereinsführung eindringlich darum, den Spieler zu verkaufen. Interessenten gab es, doch deren Angebote waren nicht zufriedenstellend. Immer wieder wurde Kakás Ex-Klub AC Mailand als potentieller Abnehmer gehandelt, doch der war nicht bereit, 20 Millionen Euro für seinen „verlorenen Sohn“ auf den Tisch zu legen. Nachdem sich das Transferfenster schloss, gab sich der inzwischen 30-Jährige noch einmal kämpferisch: „Ich werde alles geben, um das Vertrauen des Trainers zu gewinnen. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, hier zu triumphieren.“

„Ich bin in einer heiklen Lage“

Die „Überstunden“ nach dem Mannschaftstraining auf dem Platz und im Kraftraum, mit denen er den „Special One“ endlich von sich überzeugen wollte, wurden jedoch nicht belohnt. Magere zwölf wettbewerbsübergreifende Einsätze (und davon lediglich drei von Beginn an) stehen nach der Hälfte der Saison 2012/13 auf dem Konto der Nummer 8. Kaká selbst hat eingesehen, dass er beim spanischen Rekordmeister nicht mehr glücklich wird. REAL TOTAL berichtete schon Ende November, dass der Spielmacher die Schnauze voll vom Reservistendasein habe und darauf hoffe, in der Wintertransferperiode einen neuen Arbeitgeber zu finden. An seinem gestrigen freien Tag flog er nach Mailand, um seinen Ex-Nationalmannschaftskollegen Robinho zu treffen, der beim AC unter Vertrag steht. Via Instagram veröffentlichte „Rici“ sogar ein Foto, das zeigt, wie er mit seinem „Black Brother“ in die Kamera grinst. Dass es im lächelnden Kaká allerdings ganz anders aussieht, erklärte er nach dem Essen mit seinem Landsmann. „Ich bin in einer heiklen Lage und eine Lösung muss her. Wenn sich Real Madrid und der AC Milan einigen könnten, würde ich mich aufopfern und auf Geld verzichten“, forcierte er in aller Öffentlichkeit vor Journalisten von SKY SPORT seine Rückkehr zu dem Klub, für den er sechs Jahre seine Schuhe schnürte. Der Vizepräsident der Rossoneri, Adriano Galliani, behauptete vor kurzem, dass „Ricardos hohes Gehalt (Anm. d. Red.: zirka zehn Millionen Euro) einen Transfer unmöglich macht.“ Nach diesem „Angebot“ des unglücklichen Weltstars dürfte das Transferkarussell aber mit Sicherheit wieder ins Rollen kommen. Ein baldiger Abschied Kakás aus Madrid wäre wohl für alle Seiten das Beste… REAL TOTAL bleibt dran!

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