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„Kämpfen oder sterben“ – Di Stéfano erwartet Reaktion

Auch Alfredo Di Stéfano traute seinen Augen nicht, als „sein“ Real Madrid sang- und klanglos von der Dortmunder Walze überrollt wurde. Der Ehrenpräsident der Blancos ist dennoch zuversichtlich, dass die Mannschaft von José Mourinho den Spieß noch umdrehen und ins Endspiel einziehen kann. Was es zu einer unglaublichen Aufholjagd bedarf, verriet der 86-Jährige in seiner wöchentlichen MARCA-Kolumne.

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Alfredo Di Stéfano
Schwört das Team auf seine Weise ein: Alfredo Di Stéfano

„Wir sollten nach vorne schauen“

MADRID. Er sitzt mittlerweile zwar schon im Rollstuhl, doch wenn sein Verein im Einsatz ist, fiebert Real-Legende Alfredo Di Stéfano wie ein blutjunger Madridista mit. Der 86 Jahre alte Argentinier wäre am vergangenen Mittwoch am liebsten auf das Feld des Signal Iduna Parks marschiert, um jedem einzelnen Spieler gehörig in den Hintern zu treten. So zumindest erscheint es, wenn man die Kolumne des einstigen Angreifers in der heutigen Ausgabe der Sportzeitung MARCA liest. Der lustlose Auftritt und die Tatsache, dass der Gegner in einem Champions-League-Halbfinale von dem einen oder anderen Blanco unterschätzt wurde (Zitat Pepe: „Wir dachten, es würde hier einfacher werden“) brachten den einstigen Angreifer auf die Palme. Nichtsdestotrotz sei jetzt nicht der Zeitpunkt, mit dem Finger auf Einzelne zu zeigen. „Das ganze Team war für dieses Ergebnis verantwortlich“, so Di Stéfano, der allerdings nicht lange auf dem 1:4 herumritt: „Wir müssen das Geschehene vergessen und nach vorne schauen. Ich habe die Niederlage schon wieder aus meinem Kopf gestrichen, weil es noch eine zweite Chance gibt.“

„Die Spieler müssen ihre Emotionen kontrollieren“

Um diese zweite Chance wirklich zu nutzen, müsse jeder Spieler versuchen, eines auszublenden: den Gedanken an das Scheitern. „Druck, Besorgnis und Frustration überwinden, die Emotionen unter Kontrolle halten. Vor dem Tor mit der Coolness eines Durstigen, der in der Wüste um Flüssigkeit kämpft und nur dieses eine Ziel hat, eine Wasserstelle zu finden“, lautet die Devise des Ehrenpräsidenten, der so manche historische Aufholjagd und magische Nacht im Estadio Santiago Bernabéu erlebte.

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Laufbereitschaft sei unabdingbar für den Erfolg gegen die Borussia, glaubt Di Stéfano. Die Jungs von Jürgen Klopp sind im Hinspiel für ihren Traum von Wembley auf dem Platz über Leichen gegangen. Die vier Akteure, die vorgestern die meisten Kilometer zurücklegten, waren allesamt Schwarz-Gelbe. Nach Bender (12,18), Götze (12,01), Reus (11,91) und Gündogan (11,84) folgte Sami Khedira mit 11,75 Kilometern. „Kämpfen oder sterben – die Deutschen funktionieren nämlich wie Maschinen. Die Mannschaft sollte bis zum Dienstag wissen, wie sie in ihrem eigenen Stadion gegen diesen Gegner zu spielen hat“, fordert „la Saeta Rubia“ (auf Deutsch: der Blonde Pfeil).

„Feiglinge können Zuhause bleiben“

Ein weiterer großer Faktor ist bei so einem Duell der zwölfte Mann. Die Anhänger des BVB haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch in der schlimmsten und unglücklichsten Lage hinter ihrer Mannschaft stehen. Di Stéfano erwartet selbiges vom Madridismo: „Das Bernabéu muss eine Festung sein! Alle Feiglinge und Mutlosen können Zuhause bleiben – Verzeihung, ich meine in Madrid. Ich glaube nämlich fest daran, dass diejenigen Madridistas, die an das Team glauben, bald nach London reisen werden, um ihr Team dort im Endspiel zu unterstützen!“

1:4-Klatsche gegen BVB – Hand aufs Herz: Packt Real JETZT noch das Finale?

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