
Karim Benzema: 27,5 Prozent der Real-Tore 2022
VALLADOLID. Als Karim Benzema in der Nacht zu Samstag im Mannschaftsbus von Real Madrid zu seinem Handy griff, seine sozialen Netzwerke öffnete und sich an seine Fans wandte, war er bei bester Laune. Sein kurzer Text: „Wir schließen 2022 auf die beste Weise ab.“ Und das vor allem auch dank ihm. Während Thibaut Courtois in der Defensive mit tollen Paraden glänzte, machte der Franzose in vorderster Front Nägel mit Köpfen, als es wirklich nötig war. Bei Real Valladolid schnürte er mit einem Handelfmeter (83.) und einem Schuss aus dem Spiel heraus (89.) binnen sechs Minuten einen Doppelpack.
Nein, kein 0:0. Nein, kein drohender Vier-Punkte-Rückstand auf den FC Barcelona nach diesem 15. Spieltag. Stattdessen liegen die Königlichen mit einem Zähler Vorsprung zumindest vorerst an der Tabellenspitze der Primera División – Benzemas Saisontoren sieben und acht sei dank.
Der seit kurzem 35 Jahre alte Franzose schließt 2022 mit 32 Erfolgserlebnissen im Trikot des weißen Balletts ab, mit Blick auf die insgesamt 116 Tore der Mannschaft in diesem Kalenderjahr sind das 27,5 Prozent. Rund jedes vierte Tor ging somit auf das Konto des Mannes, der nach einer überragenden Champions-League-K.o.-Phase 2021/22 mit zehn Treffern im Oktober folgerichtig den Ballon d‘Or überreicht bekam. Wie passend, dass der König der Königlichen es war, der in Valladolid ein galaktisches Real-Jahr abrundete.
Kein Profi in LaLiga an mehr Treffern beteiligt
In Spanien konnte ihm kein Profi das Wasser reichen. Mit 40 Scorerpunkten, zu denen noch acht Vorlagen zählen, in sämtlichen Wettbewerben ist Benzema von allen Akteuren der Primera División der beste. Nebenbei bemerkt steht die Nummer 9 in der ewigen Torjägerliste von LaLiga nun kurz davor, Raúl von Platz vier zu verdrängen. Benzema netzte bislang 226 Mal ein, „el Siete“ einst 228 Mal.
Gleich im ersten Pflichtspiel nach der siebenwöchigen Unterbrechung durch die Weltmeisterschaft selbst wieder gejubelt zu haben, wird dem Routinier sicherlich Rückendeckung geben. In der bisherigen Hinrunde fehlte er seinem Team bekanntlich verletzungsbedingt über mehrere Wochen, neun komplette Begegnungen verpasste er dadurch. Diese Leidenszeit scheint Benzema fürs Erste überwunden zu haben.
„Sehen in der zweiten Saison-Hälfte einen anderen Karim“
Trainer Carlo Ancelotti ist nach dem Doppelschlag in Valladolid umso zuversichtlicher. „Das wird ihm guttun. Er hat vor dieser Partie auf mich einen guten Eindruck gemacht. Ich wusste, dass er wichtig werden könnte – und das war er. Für ihn ist es sehr wichtig. Ich sehe ihn sehr motiviert und mit viel Selbstvertrauen. Ich denke, in der zweiten Hälfte der Saison werden wir einen anderen Karim sehen als in der ersten“, sagte der Italiener bei der Pressekonferenz im Nuevo Estadio Municipal José Zorrilla.
Einen fitten Benzema in Bestform werden die Merengues dringend benötigen, um ihre Titelziele im neuen Jahr erreichen zu können – wie die Meisterschaft, wie die Champions League. Um einfach das zu wiederholen, was 2022 dem Madridismo beschert hat. Damit Kapitän auch 2023 in freudiger Stimmung Social-Media-Beiträge absetzt.
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