
„Dass wir sie ausgeschaltet haben, wird sie heute noch wurmen“
DORTMUND. Dass der BVB das große Real Madrid im letztjährigen Halbfinale der UEFA Champions League eliminierte (4:1, 0:2), macht ihn im Hinblick auf die anstehenden Viertelfinalspiele in dieser Saison nicht automatisch zum Favoriten. Ganz im Gegenteil: Weil die Borussen für das Hinspiel am Mittwoch (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) fünf verletzte Stammspieler (Neven Subotic, Marcel Schmelzer, Ilkay Gündogan, Jakub Blaszczykowski, Sven Bender) zu beklagen haben und die Königlichen sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesteigert haben, gehen sie als Underdog in die K.o.-Runde. Zudem fehlt Top-Torjäger Robert Lewandowski beim ersten Aufeinandertreffen auch noch aufgrund einer Gelbsperre.
Wie also will man überhaupt ähnliches erreichen wollen wie im April 2013? „In der Tat wartet auf uns eine große Herausforderung, erst recht, wenn man bedenkt, dass uns nur in Bruchstücken die Mannschaft aus dem vergangenen Jahr zur Verfügung steht“, gab Kapitän Sebastian Kehl im KICKER-Interview zu. Das schmälert aber nicht die Begeisterung, die man in Dortmund für dieses Los hat. Der 34-Jährige: „Wir freuen uns riesig auf dieses Duell, wissen aber auch, dass es wahnsinnig schwer wird. Wir hoffen in Madrid auf ein günstiges Ergebnis, um sechs Tage später vielleicht für ein weiteres Wunder zu sorgen. Natürlich wissen wir, dass Real ein anderer Gegner als im Vorjahr und der absolute Favorit ist – gemeinsam mit dem FC Bayern auch auf den Gewinn der Champions League. Aber wir haben 2012/13 schon bewiesen, dass wir sie schlagen können, das werden sie nicht vergessen haben. Real hat gespürt, wie gefährlich wir sein können. Der Respekt vor uns wird sicher da sein und zwar deutlich höher als in der vergangenen Saison. Real wird uns nicht unterschätzen. Dass wir sie damals ausgeschaltet haben, wird sie heute noch wurmen. Auf der anderen Seite wartet Madrid jetzt schon so lange auf den zehnten Landesmeister-Titel. Da werden sie uns vielleicht nur als Durchgangsstation sehen. Real wird mit uns als Gegner vermeintlich besser leben können als mit Bayern München.“
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„Aussichtslos ist die Situation nicht“
Dass sich die Mannschaft aus Westfalen selbst als Außenseiter sieht – daraus macht Kehl keinen Hehl. Doch die Hoffnung ist da und um das vom zentralen Mittelfeldspieler angesprochene erneute Wunder gegen das weiße Ballett herbeizuführen, benötigt der aktuelle Zweite der Bundesliga zwei Tage, an denen alles zu seinen Gunsten verläuft. Und natürlich das Quäntchen Glück. Und eine stabile Defensive. Denn: „Auf die wahnsinnig starke Offensive müssen wir höllisch aufpassen. Gegen Cristiano Ronaldo, Bale oder Benzema wird eine Menge Arbeit auf uns warten. Man darf Real nicht in einen Lauf kommen lassen. Dann passiert so etwas wie in Schalke, das Zuhause mit 1:6 unter die Räder geriet. Wenn die Real-Lokomotive einmal in Fahrt ist, kann man leicht überrollt werden.“
Die beste Methode, die Blancos vom eigenen Tor fernzuhalten, ist natürlich, selbst auf Angriff zu spielen, in die gegnerische Hälfte zu kommen, in die Offensive zu gehen. Etwas, das sich die junge Truppe von Coach Jürgen Klopp auf jeden Fall vornimmt. „Wir müssen es schaffen, sie auch in der Defensive zu fordern; da sind sie anfällig. Da müssen wir Nadelstiche setzen, mit unserem schnellen Umschaltspiel selbst Möglichkeiten kreieren und sie dann eiskalt nutzen. Wir sind auf jeden Fall in der Lage, gut zu verteidigen. Und auch ein Tor zu erzielen. Aussichtslos ist die Situation nicht. Ein bisschen Glück gehört natürlich dazu“, so Leader Kehl.
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