Interview

„Kein neuer Trainer in dieser Woche“ – Pérez lässt sich Zeit

Während Cristiano Ronaldo, Mesut Özil und Co. ihren Akku für die nächste Spielzeit aufladen, ist der Begriff „Sommerpause“ für Florentino Pérez ein Fremdwort. Von morgens bis abends arbeitet der Präsident von Real Madrid an den Plänen für die kommende Saison und eilt nebenbei noch von Interview zu Interview. Vielleicht übernimmt sich der 66-Jährige mit den ständigen PR-Terminen, denn von einem neuen Trainer oder Star-Neuzugang ist an der Concha Espina nach wie vor keine Spur. Die lästige Warterei werde auch noch andauern, wie der Real-Boss in der TV-Sendung FUTBOLEROS von MARCA TV erklärte. Pérez sprach neben den aktuellen Baustellen noch über Ex-Coach José Mourinho und nahm zur Kritik zweier Katalanen Stellung.

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Pérez
Weiß, wie die königlichen Uhren ticken: Pérez ist insgesamt schon neun Jahre Präsident

„Es ist verständlich, dass sich Xavi und Iniesta aufregen“

Genervt waren vor kurzem auch die Barça-Spieler Xavi Hernández und Andrés Iniesta, als man sie auf José Mourinho ansprach. Beide Katalanen gifteten gegen den ehemaligen Übungsleiter der Königlichen und brachten ihre Freude über seinen Fortgang von der iberischen Halbinsel zum Ausdruck. „The Special One“ verfolge eine Treter-Taktik, die Real Madrid nicht würdig sei, und habe obendrein den spanischen Fußball beschädigt, so der Tenor beider Mittelfeldspieler. „Ja, ich habe ihn beschädigt. Ich habe ihn darin beschädigt, die Hegemonie Barcelonas mit Real Madrid beendet zu haben“, entgegnete Mou am Tage seiner Präsentation beim FC Chelsea bereits ironisch. Florentino Pérez pflichtete seinem, wie er behauptete, „noch immer guten Freund“, bei: „Es ist doch ganz verständlich, dass sich Xavi und Iniesta über Mourinho aufregen. In den letzten fünf Spielen gegen uns haben sie nicht einmal gewonnen. (lacht) Es ist keine gute Strategie, gegen den Gegner zu wettern, wenn man gegen ihn verliert. Sie haben alles Recht der Welt, so etwas zu sagen, aber Mourinho hat nicht Unrecht mit dem, was er auf der Pressekonferenz antwortete. Die ständigen Siege Barcelonas gegen uns haben mit ihm als Trainer aufgehört.“

Aufgrund der Tatsache, die jahrelange Dominanz der Blaugrana ein Ende bereitet zu haben, blickt Pérez Mourinho auch mit „Liebe“ und „Dankbarkeit“ nach. Zwar konnte das große Ziel „la Décima“ nicht erreicht werden, doch der Portugiese habe eine gute Basis dafür geschaffen, glaubt der Präsident. Anders als Inter Mailand, das nach dem Fortgang Mous sportlich zusammenbrach, ist er sich sicher, das man den Abschied des 50-Jährigen gut wegstecken und gar davon profitieren werde. „Wir haben den Salto gemacht, den wir machen mussten. Man darf nicht vergessen, dass wir jahrelang keinen Namen mehr in Europa hatten. In den letzten drei Jahren waren wir nun wieder drei Mal im Halbfinale der Champions League und hätten mehr erreichen können. Unter Mourinho wurde ein Gerüst gebaut, das wir jetzt weiterbauen werden. Zidane wird uns mit seinen Ideen und seinem Hunger nach Erfolg helfen. Er ist ein Madridista, der den Klub kennt und von allen geliebt wird. Niemand aus dem Team oder dem Verein wird mit der Fixierung auf Mourinho leben“, garantierte Florentino.

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„Unsere Jugendarbeit hat einen großen Schritt gemacht“

Der neue Weg soll – anders als in den letzten Spielzeiten bei Real Madrid – mit vielen Akteuren aus der eigenen Jugend gegangen werden. Die Beförderung der Canteranos Álvaro Morata und Nacho Fernández im letzten Jahr waren nur der Anfang. Natürlich wird in diesem Sommer der eine oder andere internationale Hochkaräter an Land gezogen, doch die Rückkehr Carvajals und die Beförderung Casemiros sprechen dafür, dass man auch auf Castilla-Talente setzt. Es ist eine Freude, wenn Leute aus dem eigenen Haus für die erste Mannschaft spielen. Unsere Jugendarbeit und insbesondere die Castilla hat einen riesigen Schritt gemacht. Wenn ich daran denke, wie schwach und weit unten man noch vor ein paar Jahren war und wie stark jetzt, ist das großartig. Die Castilla hat ihre erste Saison nach Wiederaufstieg in die Segunda División vor der B-Mannschaft Barcelonas beendet. Toril und die Spieler haben klasse gearbeitet! Diese fantastische Entwicklung unserer Jugendarbeit macht es einfacher, dass unsere Talente auch mehr Chancen im A-Team erhalten“, so ein glücklicher Pérez, der, wenn er Trainer wäre, ein ganz besonderes Juwel aus der Nachwuchsschmiede fördern würde: „Für mich gehört Jesé Rodríguez jetzt noch in die erste Mannschaft. Doch wie bereits gesagt: Ich habe das nicht zu entscheiden…“

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Pérez über Ancelotti, Zidane und Bale
  2. Seite 2 Pérez über Mourinho, Kritik aus Katalonien und die Jugend

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