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Kommentar: Auch bei Real Madrid muss Platz für Fußballromantik sein

Die Verträge von Sergio Ramos und Luka Modrić laufen am Saisonende aus. Beide Spieler geben sich diesbezüglich zumindest nach außen hin entspannt, machen aber auch keinen Hehl daraus, gern längerfristig über den Sommer hinaus in Madrid bleiben zu wollen. Warum auch bei Real Madrid Platz für ein wenig Fußballromantik sein sollte und warum eine Vertragsverlängerung der beiden Altstars gar über das Romantische hinaus ein kluger und sinnvoller Schachzug wäre. Ein analysierender Kommentar von REAL TOTAL-Redakteur Max-Friedrich Bading.

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Ramos und Modrić sind reif … zum Verlängern! Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports

Der Fußball entwickelt sich weiter

Die Personalpolitik der Blancos sieht vor, Spielern ab einem Alter von 32 Jahren nur noch Ein-Jahres-Verträge anzubieten – wenn überhaupt. Aber mal ehrlich: Ist das nicht ein wenig überholt?

Die medizinische Versorgung sowie die Trainings- und Belastungssteuerung haben sich über die Zeit stetig weiterentwickelt. Der Fußball selbst und somit auch seine Akteure werden Jahr für Jahr immer professioneller, um den hohen Anforderungen des modernen Fußballs gerecht werden zu können. Aufgeblähte Spielkalender sorgen für eine enorme konditionelle Belastung. Wer da nicht auf sich achtet und sein Leben mit der richtigen Einstellung im Sinne des Leistungssports gestaltet, kann schnell ins Abseits geraten.

Die alte Garde dominiert

All diese Entwicklungen sorgen eben auch dafür, dass sich die Leistungsgrenze zeitlich nach hinten verschiebt. Hierfür lohnt sich auch ein Blick zu anderen großen Sportarten:

Ein Lewis Hamilton dominiert in der Formel 1 wie eh und je, hat gerade sämtliche Rekorde eines gewissen Michael Schuhmachers gebrochen. Alter? 35! Novak Đoković, Rafael Nadal und Roger Federer dominieren nach wie vor die Tenniswelt und machen fast sämtliche Titel unter sich aus. Alter? 33, 34, und 39!

Sprach man in den 90er und 00er Jahren noch von einem optimalen Fußballeralter zwischen 26 und 30 Jahren, erreichen diese ihren Zenit heutzutage oftmals erst zwischen 30 und 35. Beispiele gefälligst? Robert Lewandowski befindet sich mit seinen 32 Jahren in der Form seines Lebens und wurde jüngst zu Europas Fußballer des Jahres gewählt, auch ein Lionel Messi (33) und ein Cristiano Ronaldo (35) zeigen kaum Alterserscheinungen. Und: Ein gewisser Luka Modrić wurde 2018 mit 33 Jahren zum ältesten Weltfußballer (gemeinsam mit Fabio Cannavaro; war 2006 ebenfalls 33) aller Zeiten gekürt. Fakten, die zeigen, dass Reals Vorgehensweise bei älteren Spielern mittlerweile überholt ist.

Dudek war der Letzte

Das letzte Karriereende eines Spielers an der Concha Espina datiert aus dem Jahre 2011, also vor fast zehn Jahren, als Jerzy Dudek am letzten Liga-Spieltag gegen UD Almería kurz vor Spielende ausgewechselt wurde. Was waren das für herzerwärmende Bilder, als seine Mitspieler sich an der Seitenlinie versammelten, um dem Torhüter Spalier zu stehen. Ein jeder Madridista würde sich wünschen, so etwas häufiger im heimischen Estadio Santiago Bernabéu zu sehen zu bekommen. Der Fußball lebt eben nicht nur von Titeln und Toren, sondern auch von seinen Emotionen und der Verbundenheit der Fans zu ihren Spielern. Außerdem sollten die teilweise mehr als unwürdigen Abgänge von Vereinsikonen wie Raúl González, Guti oder Iker Casillas mahnende Beispiele dafür sein, wie Fans ihre Spieler nicht den Verein verlassen sehen wollen. Bei allem Leistungsdruck muss auch bei einem enorm erfolgsorientierten Verein wie Real Madrid hin und wieder Platz für ein wenig Fußballromantik sein.

Zweiter Frühling bei Ramos und Modrić

Ohnehin stellt der Leistungsaspekt kein Argument dar, das gegen eine Verlängerung der Verträge von Ramos und Modrić spricht. Beide befinden sich in ihrem zweiten Frühling als Fußballer und bestechen speziell seit dem Restart in der vergangenen Saison auf dem Platz mit guten Auftritten. Beim Kroaten, mittlerweile 35 Jahre alt, lässt sich argumentieren, ob er zu Saisonbeginn nicht sogar der formstärkste Madrilene war. Spritzig, lauffreudig und als passsicherer Antreiber wie zu seinen besten Zeiten präsentierte und präsentiert sich der Vizeweltmeister von 2018 gerade.

Auch Ramos, seines Zeichens schon 34, zeigt sich als unermüdlicher Antreiber und ist unverändert von elementarer Bedeutung für Reals defensive Stabilität. Doch nicht nur das: Auch offensiv glänzt „El Capitán“ mehr denn je, darf sich mittlerweile sogar als der torgefährlichste Verteidiger der LaLiga-Geschichte rühmen. Vor allem nach der Corona-Pause, im Endspurt der vergangenen Saison, zog Ramos den königlichen Karren oft aus dem Dreck, erzielte in seinen zehn Spielen ganze sechs Tore – als Innenverteidiger! Reals LaLiga-Alltag gestaltet sich oft zäh gegen Gegner, die sich tief in der eigenen Hälfte verstecken und gegen die es dann schwer ist, sich Torchancen zu erspielen – so auch oft zu sehen gewesen in besagtem Liga-Endspurt. In solchen engen Spielen bringen nicht selten Elfmeter oder Kopfballtore nach Standards die herbeigesehnte Erlösung. Eigentlich doch ganz beruhigend, wenn man da einen der (oder den?) besten Kopfballspieler und Elfmeterschützen der Welt in seinen eigenen Reihen weiß.

Kaderumbruch und Vertragsverlängerungen können Hand in Hand gehen

Auch im Sinne eines Kaderumbruchs wäre eine Vertragsverlängerung bei Ramos und Modrić, die abseits des Platzes gute Freunde sind und regelmäßig mit ihren Familien den Urlaub gemeinsam verbringen, kein Hindernis. Junge Spieler können von solchen Führungsspielern und deren Erfahrung viel lernen und letztendlich von ihnen profitieren. Ohnehin werden Ramos und Modrić ihre Pausen brauchen und auch bekommen, und somit die nächste Generation ihre Einsatzchancen erhalten. Schon jetzt wird „Lukita“ regelmäßig für Federico Valverde aus der Startelf rausrotiert und nimmt dabei Zidanes Entscheidungen ohne zu murren hin. Ein allmählicher Kaderumbruch ließe sich also auch mit der Anwesenheit der beiden Altstars gut gestalten. An erster Stelle sollte jedoch immer die Leistung auf dem Platz im Mittelpunkt stehen, weshalb man zwei bestens funktionierende Spieler nicht bloß aufgrund ihres Alters ersetzen muss.

Also, lieber Florentino Pérez: Weiche bitte von deinem Dogma des Ein-Jahres-Vertrags ab und gib Luka Modrić und Sergio Ramos ihre letzten längeren Verträge. Zwei gute Jahre haben die beiden mindestens noch im Tank, in denen sie dem Verein zu großen Erfolgen verhelfen können. Verdient hätten sie es sich allemal. 2014, Lissabon, Minute 93, Ecke Modrić, Kopfball Ramos, „la Décima“ – weißt du noch?

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von
Max-Friedrich Bading

Abgeschlossenes Studium der Sportwissenschaft, Anglistik/Amerikanistik und Bildungswissenschaft. Ronaldo brachte mich 2002 als Fan zu Real, verlassen hat er den Verein Jahre später ohne mich. Bin stolz, meine Passion für den Klub bei REAL TOTAL mit anderen Madridistas teilen zu dürfen.

Kommentare
Ramos ist extream wichtig für die Mannschaft.
Ich finde er sollte seine Karriere bei uns beenden, so auch Modric.
Jedoch würde ich mir sehr wünschen, dass beide einer Gehaltskürzung zustimmen.
Beide sind extrem wichtig für die Mannschaft unter anderem auch für die Entwicklung junger Spieler.
Ramos wäre außerdem ein super Spielercoach in der Zukunft. Einfach jemand, der neben dem Trainer die Jungs motiviert und aufheizt. Seine Aura hat viel Wirkung.
#justmymind
 
Mal ganz ohne sich zu positionieren.
Beide Spieler verzögern auch den nächsten Schritt in die Zukunft des Vereins und das sage ich ganz klar ohne eine Wertung ihrer Qualität. Iago Blanco seine Aussage trifft es für mich sehr gut. Die beiden gehören zu den Topverdienern und man erinnere sich bitte noch an 2018, als Ramos eine deutliche Gehaltsaufstockung forderte und dem Verein nicht nur aus reiner Liebe die Treue schwor. Wie gesagt, ohne Wertung, Leistung gehört honoriert und ich liebe es wenn Spieler aufgrund ihrer Karriere, ihrer Persönlichkeit und ihres Auftretens zu Kultfiguren werden. Wenn sie dann aber innerhalb von 2 Jahren ihren Glanz verlieren, ein Leistungsloch auf Top Niveau sie zur zweiten Garde drückt, stellt sich für mich zu spät die Frage, ob man den Profisport nicht vielleicht doch lieber als das gesehen hätte was er ist, einen Beruf. Die Romantik hätte man retten können, in dem man reagiert.
Zidane tat das im übrigen 2006 von sich aus. Obwohl noch ein Jahr Vertrag, bat er um eine Auflösung im Alter von damals 33/34 Jahren. Er trat von sich aus auf dem Zenit angekommen ab und ging als einer der Größten des Vereins, als Legende.

Habe auch selten erlebt, das die Topstars sich groß mit Gehaltskürzungen zufrieden geben, nur um ihre Karriere in ihrem Verein beenden zu dürfen. Meist sucht man noch einmal das ( eher finanzielle ) Abenteuer in der Ferne.
Was das für Spieler bedeutet die Nachrücken, oder noch garnicht Verpflichtet werden konnten ist die eine Sache, eine andere aber, was macht der Verein, wenn das Loch von jetzt auf sofort gestopft werden muss ?
So ähnlich wie ebenfalls Iago Blanco und Florentina das schon beschrieben.

Für mich ist Ramos der Innbegriff eines Innenverteidigers. Körperlich ein T1000, sich immer seiner Situation anpassend um das Beste von sich zu geben. Extrem passgenaue Diagonalflanken und ein Stellungsspiel zum Zunge schnalzen. Seine Torgefahr ist da nur die Kirsche auf der Sahne auf der Torte......
Eine Legende des Vereins und ich hoffe, das er auch als dieser einmal verabschiedet wird, mit allem Töterööö und was sonst noch dazu gehört.
Modric hab ich einfach gern, ein Kampfzwerg in der Defensive und elegant als Ballführender. Unheimlich Intelligent ist sein Spiel und mit dem derzeit feinsten Außenrist auf dem Planeten ausgestattet, auch bei den Fans ein Liebling der Massen. Ein kleiner Magier halt und mit einem riesen Arbeitsradius auf dem Feld.

Wäre einfach zu schön, wenn genau diese Attribute bei mir hängen bleiben und man eventuell nicht den vielseitig
beliebten letzten Tropfen herausquetscht.

Was das für mich heißt ?
Das das mit der Philosophie der einjährigen Verträge nicht unbedingt damit einher geht, das die Anerkennung seitens der Geschäftsführung fehlt, sondern für beide Seiten bedeutet, sich Zeitnah immer der Situation anpassen zu können, ohne das man die weiteren Kaderplanungen und Neuverpflichtungen über mehr als 1 Jahr davon abhängig machen muss. Jedenfalls möchte ich das so sehen.

Einen 40 Jährigem Ryan Giggs, der sich nach über 23 Jahren bei Manchester United zum Abschied noch einmal selbst einwechselte, über 2 Jahrzehnte absolut verdient gesetzt auf seiner Position agierte und dabei fast Nahtlos immer erwartungsgemäß geliefert hat, wächst halt nicht an jeden Baum. Einer der unterbewertetsten Spieler ever, gerade auf einer doch sehr laufintensiven Position. 40 Jährige Keeper sieht man da doch eher.

Ich hoffe der Tag wird so kommen, das man diesen voller Bewunderung für geleistete Dienste begegnet und nicht mit Wehmut und dem Wunsch nach einer schöneren Vergangenheit.

Gruß, Gato
 

Nein. Beide liefern eben nicht IMMER und durchgehend. Modric hatte 18/19 ein ganz katastrophales Jahr z.B. ; letztes Jahr durchschnittlich, jetzt im Moment hat er eine Hochphase; das ist ok aber kein Grund 2 Jahre zu verlängern.
Ramos ist wichtig für unser Mannschaftsgefüge aber auch nicht immer fehlerlos, außerdem steht er einem Umbruch sprich Militao im Weg.
Max. 1 Jahr verlängern ohne den Anspruch auf einen Stammplatz; thats it.
Nur weil jetzt mal 4 Spiele alles gut lief muss man nicht gleich für x Jahre verlängern sonst werden wir wirklich zur Rentnermannschaft Europas.

Auch ich bin gegen einen zweijahres Vertrag. Kann doch nicht sein, dass man jetzt einfach sämtliche Grundlagen über Bord wirft, die eindeutig richtig sind.

Und ich liebe Ramos und Modric gleichermassen, aber irgendwann muss man doch auch realistisch sein und merken, dass es abwärts geht. Und Modeic spielt momentan excellent, genauso wie Ramos. Aber das sollte doch kein Hindernis sein, nach einem Jahr nochmals um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Ich bin zwar ehrlich Militao hat absolut 0 Chancen bei Real, dass wird nichts mit ihm, aber trotzdem darf man nicht so naiv sein und Rambos jetzt eindach bis er komplett ausgelutscht ist spielen lassen. Danach gehts uns wieder genau gleich wie bei CR7 Abgang - wir sind am Arsch.

So sehr ich Ramos und Modric liebe, die Vernunft sagt mir, lieber Vorsicht als Nachsicht.

Andererseits sehe ich jedoch auch Gründe, wieso es durchaus sinnvoll wäre beiden einen Zweijahresvertrag zu geben, denn in nur einer Saison bringt man es so gut wie nie hin eine MIttelfeld oder Innenverteidigerposition adäquat zu ersetzten. Also macht es vielleicht tatsächlich Sinn, beiden zwei Jahre zu geben, mit dem Ziel, dass sie gegen Ende der zwei Jahre nicht mehr spielen sondern halt eben sinnvoll ersetzt werden.

Jedenfalls auf das nächste Jahr mit beiden im Kader freue ich mich.
 
*Rantmodus an*

Gott ich kann diese verdammte Scheisse nicht mehr hören. Welche Legende wurde in den letzten 10 Jahren, oder noch länger, vom Hoff gescheucht? Makalele und Redondo, einverstanden, aber seither hat es sich wirklich gebessert.

- Zidane: hat 2007 einen tollen Abschied bekommen, und durfte danach im Verein verschiedene Rollen ausüben und die Trainerlaufbahn starten, die zu viel Erfolg geführt hat, manche würden wohl sogar sagen, dass man ihm zuviel Vertrauen gibt. die restlichen Galacticos, Ronaldo, Beckham, Figo usw. hatten nie denselben Stellenwert und man lies sie gehen, als sie gehen wollten
- Raul: Mou war ehrlich zu ihm, dass er (sportlich berechtigt) nicht mehr soviel Spielzeit bekommen wird, er hat seine Optionen abgewägt und wollte gehen, Real lies ihn gehen und hat sogar noch ein paar Jahre Gehalt mitgezahlt, er hat ein würdiges Abschiedsspiel bekommen und man hat es ihm nie Übel genommen, dass er eine Zeit lang als Berater sehr Barca freundlich war, im Gegenteil, auch er durfte seine Trainerlaufbahn hier starten und ist mittlerweile Castilla Trainer, vielleicht sogar mal Cheftrainer der ersten Mannschaft.
- Guti: ähnlich wie Raul, Mou war ehrlich zu ihm, er wollte gehen, man lies ihn gehen, hat später auch seine Trainerkarriere hier gestartet
- Alonso: ist spät im Transferfenster mit dem Wunsch, zu Pep wechseln zu dürfen, an die Vereinsführung herangetreten, man hat ihn für eine kleine Summe gehen lassen, und damit vielleicht den Kader entscheidend geschwächt, wer weiss, wie die Saison 14/15 mit ihm und Di Maria im Kader ausgegangen wäre.
- Casillas: hat gegen Ende seiner Zeit sportlich abgebaut und neben dem Platz für Unmut gesorgt. Die Aussage von Mou, Casillas werde unter ihm nie mehr spielen, war abwertend, ABER, Mou ist nicht Real, Casillas zu dem Zeit Punkt schwer verletzt, sportlich nicht mehr in seiner Prime und intern war längst klar, das Mou Ende Saison gehen wird, daher relativ in meinen Augen. Der Verein aber stand hinter Iker, Mou ging, Carlo hat wieder auf ihn gesetzt. 2014 hat man sogar Lopez sehr unfair vor die Türe und Navas auf die Bank gesetzt, um Casillas wieder zur Nr.1 zu machen, was sportlich eher mässig geklappt hat. Ende 14/15 war es Iker, der mitten in der Sommerpause, wo alle in den Ferien waren, durch die Hintertüre zu Porto wechseln wollte, man auch ihn ablösefrei gehen lassen und konnte ihn zumindest noch zu einer Pressekonferenz bewegen. Auch er hätte ein Abschiedsspiel bekommen sollen, was er aber erst am Ende seiner aktiven Karriere wahrnehmen wollte und nach seinem Herzinfarkt leider unmöglich wurde. Er hat jüngst sogar bereut, dass und wie er Real damals verlassen hat. Trotz allem ist er mittlerweile wieder im Verein aktiv
- Arbeloa: hat bis am Ende Einsätze und ein würdiges Abschiedsspiel bekommen, ist mittlerweile auch wieder als Jugendtrainer engagiert
- Pepe: man hat ihm 1 Jahr + Option geboten, er wollte um jeden Preis 2 Jahre, war letztendlich seine Entscheidung
- CR: war erneut unglücklich über sein Gehalt und anscheinend hat eine Standing Ovation von Juve gereicht, um 9 Jahre Real zu überstrahlen. Hat im vielleicht grössten Moment in der Geschichte Reals beim CL Triple die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, danach am Cibeles wieder relativiert und ist dann wortlos zur WM verschwunden. Man hat seinen Wunsch und das Angebot von Juve akzeptiert und er durfte gehen, die Art und Weise liegt zu 90% bei ihm. Ich schliesse nicht aus, dass er irgendwann noch ein Abschiedsspiel und/oder eine Rolle im Verein bekommt, wenn er eine solche anstrebt.
- James: (ich tue mich schwer, ihn als Real Legende anzusehen lol), man hat 80 Mio für ihn hingeblättert, Di Maria dafür vergrault, ihm 3 Jahre den Rücken gestärkt, trotz mässiger Leistung und arroganter Einstellung ab dem 2ten Jahr und ihn dann weit unter Wert an Bayern verliehen, danach sogar nochmal ein Jahr aufgenommen. Einziger Fehler war, dass man ihn nicht an Atletico abgegeben hat. Letztendlich durfte er ablösefrei zu Papa Carlo.
- Bale: man hat 100 Mio für ihn hingeblättert und trotz zig Verletzungen und Formschwankungen immer zu ihm gehalten. Es war ein Fehler, mit ihm bis 2022 zu verlängern, die Seifenoper am Ende geht aber auf beide Kappen, auch er durfte zu seinem Wunschverein und man zahlt noch Gehalt mit.

Davon, dass Real alle Legenden schlecht behandelt, kann verdammt nochmal echt keine Rede mehr sein. Ja es wurden Fehler gemacht, vor allem bei James und Bale, und es gab auch unschöne Abgänge wie Di Maria, Lopez oder Özil, man hat aber oft auch Nachsicht walten lassen und Zugeständnisse gemacht, teils zum grossen Nachteil des Teams, Alonso, CR usw. hätte man sicher noch brauchen können. Auch gehören immer 2 Seiten dazu, auch Legenden sind nur Menschen und nicht unfehlbar, Raul, Iker, CR usw. hätten alle ihre Karriere pompös hier beenden können, sie haben andere Wege gewählt, die von Real akzeptiert wurden. Ist ihr gutes Recht, aber dann ist es nicht (nur) die Schuld des Vereins, wie ihre Geschichte hier geendet ist. Vor allem bei Iker und CR geht die Art und Weise des Abgangs grösstenteils auf ihre Kappe, auch bei James und Bale.

*Rantmodus aus*

Zu Ramos und Modric, man sollte versuchen, einen MIttelweg zu finden.

Bei Ramos würde ich tatsächlich eine Ausnahme machen und ihm 2 Jahre geben. Er ist nach wie vor unverzichtbar, man muss es leider so deutlich sagen. Varane ist ohne ihn ein Hühnerhaufen und Militao braucht noch Zeit. Er macht Fehler, ist aber nach wie vor verdammt stark und als Käptn und menschlich nicht wegzudenken. Wenn irgendjemand 2 Jahre verdient hat, dann er. Gebt ihm 2 Jahre und versucht, Upamecano oder so zu verpflichten und 1-2 Übergangsjahre zu machen.

Bei Modric bin ich etwas vorsichtiger. Seine Form momentan ist unglaublich und grossen Respekt an ihn, dass er mit 35 immer noch so spielt. Aber es ist und bleibt halt leider eine Momentaufnahme und in dem Alter kann es jeder Zeit wieder knicken. Ausserdem muss im MIttelfeld einfach endlich der Umbruch stattfinden, KCM ist trotz aller aktueller Auferstehung einfach nicht nachhaltig und mit Valverde und Ode haben wir 2 sehr talentierte Nachfolger, die nicht ewigs warten werden/können. Angesichts von Modric Form und der Corona Situation kann man ihm von mir aus einen 1 Jahresvertrag anbieten, mit einer klaren Joker/Mentor Rolle. 2 Jahre sind mir im schnelllebigen Fussball und dem Alter einfach zu unsicher, 2023 wäre er 38, und wenn der Körper und/oder der Kopf irgendwann nicht mehr mitmacht, haben wir die nächste teure Kaderleiche, die gerade in Corona Zeiten so wichtige finanzielle Mittel blockiert. Sollt er dann 2022 trotz aller Erwartungen immer noch so spielen, kann man sich nochmal zusammensetzen.

:D Der alte @Los_Merengues steht wieder in der Abschussrampe parat, ich spüre sein Feuer und seine aufkeimende Energie. Zieht euch warm an - Knecht Schimpfruprechts Schlitten, gezogen von den Höllenrentieren der Gerechtigkeit fährt bald vor, Geschenke geladen???
 
Bei aller "Euphorie" über Modrics Leistungen, aber einen mindestens Zweijahresvertrag zu fordern, halte ich doch für sehr Gegenwartshormongesteuert und ich wäre komplett dagegen. Er scheint sich seine Verlängerung um ein Jahr zu erarbeiten/zu verdienen, dann kann man weiter entscheiden, oder vielleicht sollte man aber auch den Weg des Umbruchs endlich konsequent beschreiten?
Mir gefällt diese Sicht des Vereins bzgl. der 1.Jahres-Vertragspolitik sehr, zudem würde ich mir auch ein finanzielles Entgegenkommen der Spieler wünschen, sprich Gehaltskürzung und mehr Gehalt Leistungs-/Einsatzzeitgebunden. Was passiert zB. bei einer schweren Verletzung, am Anfang der kommenden Saison? Nach einem KB-Riss fiele er für die komplette Saison aus und ob er in seinem Alter, für die übernächste Saison noch eine sportliche Relevanz hätte, erscheint mir sehr ungewiss, anhand seines nicht zu bestreitenden, hohen Sportleralters.
Das Gehalt müssten wir trotzdem für seine gesamte Vertragslaufzeit aufbringen, ob mir das ein Eckball im Jahr 2014 wert wäre...
Das wär doch bei jedem Vertrag so mit Verletzungen und ein wenig mehr als einen Eckbal hat unser Luca doch zusammengebracht
 
Das wär doch bei jedem Vertrag so mit Verletzungen und ein wenig mehr als einen Eckbal hat unser Luca doch zusammengebracht

Die Erwähnung des Eckballs, war lediglich eine Replik auf den Verfasser und bezog sich auf den letzten Satz des Beitrags. Das Wissen, dass Modric ein absolut verdienter Spieler ist und wesentlich mehr beitrug als den Eckball, sollte jeder Fan in sich tragen.

Wenn ein jüngerer Spieler sich schwer verletzt, kann der Verein wesentlich höhere Hoffnungen haben, dass er nach seiner Wiederkehr auf sein einstmaliges Niveau kommt und es sich damit lohnt, dass Gehalt weiterhin zu bezahlen und es sportlich gerechtfertigt ist auf ihn zu warten. Wenn Luka einen neuen Vertrag für die kommenden zwei Jahre unterschreiben sollte und sich dann im ersten schwer Jahr verletzt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich gegeben, dass er im zweiten Vertragsjahr wieder auf ein anstrebenswertes Niveau kommt. Der Verein muss aber für die kompletten zwei Jahre den Lohn bezahlen, diese/dies "Verpflichtung/Risiko" miniert man, in dem man erstmal für ein Jahr verlängert und sich dann wieder zusammensetzt, um über eine nochmalige Verlängerung zu sprechen.
 
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Kommentar, und ein solcher gibt grundsätzlich die persönliche Meinung des Autors wieder. Es ist also meine Meinung und nicht die der gesamten REAL-TOTAL-Redaktion.
Der Artikel wurde erst jetzt veröffentlicht, verfasst habe ich ihn jedoch vor sechs Wochen. Er ist also nicht auf Grundlage einer aktuellen Euphoriewelle entstanden.
Deine Meinung respektiere ich aber natürlich vollkommen und kann verstehen, dass man die Situation auch anders bewertet!

Alles gut war kein persönlicher Angriff. Deshalb ist es ein Diskussionsforum weil es verschiedene Meinungen gibt. Für mich ist dieses Plädoyer eben gerade sehr euphoriegetrieben.
 

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