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Kommentar: Casemiro verkaufen? Eigentlich nicht, aber…

Ein Real Madrid ohne Casemiro, das Ende des „MCK“-Trios? Eigentlich unvorstellbar, das kann sich doch keiner jetzt schon wünschen? Aber, das mögliche Interesse von Manchester United kann man auch anders betrachten – ich versuche es als Casemiro-Fan trotzdem mal.

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Casemiro
Ein Kommentar zum angeblichen United-Interesse an Casemiro – Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Casemiro verkaufen? Eigentlich gibt es darauf nur eine Antwort: no! Ein verdienter Weltklasse-Spieler, der nie auch nur den Anschein machte, den größten Klub der Welt verlassen zu wollen und dadurch auch das legendäre „MCK“-Trio schon früher als befürchtet aufzubrechen? Das Herz sagt nein!

Aber dann … Carlos Henrique Casimiro ist auch „schon“ 30 Jahre alt – die ist zwar heutzutage die „neue 28“, so fit und behütet die Spieler mittlerweile sind. Aber während sich über seinen sportlichen Wert seit Jahren diskutieren lässt (für mich ist er absolut noch wichtig, kein Zufall, dass er im Super Cup der „Man of the Match“ wurde), so ist mittlerweile eine Sache klar: ein Nachfolger ist da. Jahrelang war Casemiro so ziemlich die einzige Option auf der Sechs – jetzt wurde Aurélien Tchouaméni geholt. Für mindestens 80 Millionen Euro! Nachvollziehbar wäre natürlich, wenn sich Tchouaméni erstmal ein Jahr akklimatisiert und von Casemiro lernt, um dann nach und nach zu übernehmen, ähnlich wie es mit Ferland Mendy bei Marcelo war. Oder Érder Militão. Auch Vinícius Júnior, Federico Valverde und viele andere haben erstmal etwas Anlaufzeit benötigt und bekommen – im Haifischbecken Madrid ganz normal. Tchouaméni wäre da, wenn auch vielleicht noch nicht sofort bei 100 Prozent, oder wie Carlo Ancelotti nach Almería (2:1) sagte: „Die Jüngeren haben nicht so gespielt, wie sie normalerweise spielen, nicht so, wie ich sie im Training gesehen habe. Dieses Spiel lastet natürlich emotional auf den jungen Spielern, das Trikot wiegt schwer. Sie haben nichts schlecht gemacht, aber hätten es viel besser machen können.

Neben Tchouaméni wurde da auch Eduardo Camavinga angesprochen, den es theoretisch auch noch für diese Position gäbe, genauso wie Valverde … und ohnehin den Wunsch vieler Fans, das 4-3-3-System allmählich abzulösen – weg von einem Sechser.

Das alles könnte in der Causa Casemiro zu einer Schlussfolgerung führen: Wenn die Ablösesumme stimmt, warum nicht? Nun wirkte der Brasilianer zwar nie so „satt“ wie Isco, Marco Asensio und Co. und scheint immer noch maximal hungrig auf jeden noch so kleinen Titel, ist daher absolut kein Verkaufskandidat, aber bei irgendwas über 80 Millionen Euro? Wenn Manchester United wirklich so verzweifelt sein sollte, könnte man sich das Angebot zumindest mal anhören – mal davon abgesehen, dass man eigentlich keine Identifikationsfigur zu diesem unverbesserlichen Chaos-Klub abgeben will.

So oder so: Real Madrid will den selbsternannten „Turm in der Schlacht“ (Vertrag bis 2025) natürlich behalten und ist dank finanziell stabilem Fahrwasser auch nicht auf einen Verkauf angewiesen. Aber da ein Nachfolger endlich da ist, sich durch einen Abgang die Chance ergibt, das System endlich weiterzuentwickeln und wenn das verzweifelte Manchester ein unausschlagbares Angebot – sofern das Gerücht nicht ohnehin nur lanciert ist, um die United-Fans zu beruhigen – abgibt … dann würde ich den Ball in die Hand des Spielers geben. Sucht er noch wie Raphaël Varane oder David Alaba eine weitere sportliche Herausforderung oder will er für immer in Madrid bleiben mit der immer gleich hohen Motivation? Das darf er gerne tun, aber eigentlich würde ich kategorisch nicht „nein“ zu einem Verkauf sagen. Auch wenn Casemiro als Spieler wie auch Anführer eigentlich zu wichtig ist.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Ich finde die Diskussion überflüssig. Leider zeigt das aber auch wie unsere Gesellschaft und die Fußballszene heute funktioniert. Jemand ist lange da und deshalb spricht man über einen Verkauf. Wir haben niemanden der die Rolle von Casemiro aktuell adäquat ausfüllen würde. Allgemein gibt es fast niemanden der das im Weltfußball überhaupt kann. Wenn wir ihn nicht hätten, würden wir genau so einen brauchen. Alleine darüber nachzudenken, ist ziemlich undankbar und auch absolut sinnbefreit.
 
Ich war nie ein großer Fan von ihm und habe mir immer ein Mittelfeld ohne ihn gewünscht, aber jetzt wo sein Abschied real werden könnte, will ein Teil von mir ihn echt nicht abgeben
Aber der Club hat sich für eine 80+ Millionen Investition für Casemiros Nachfolger entschieden, also sollte man ihn bei einem gleichwertigen Angebot verkaufen. Ob Tchouameni in Casemiros Fußstapfen treten kann, wird man dann sehen, dann würde der Transfer aber wenigstens Sinn machen.
 
Ich bin der Meinung, dass man ihn auf keinen Fall abgeben sollte. Die Problematik einer titelreichen Saison ist bekannt, die Mentalität der Spieler wird erheblich geprüft. Genau diese Mentalität ist es, was den Spieler Casemiro ausmacht. Den Glauben, jeden Ball noch zu erwischen, die eine oder andere Statement-Grätsche, ein wuchtiger Kopfball oder den Schuss aus der zweiten Reihe.
Meiner Meinung nach sollte man ihn nicht nur behalten, er sollte auch regelmässig spielen. Tchouaméni braucht sowohl den Druck wie auch die Unterstützung von Case. Und wir benötigen einen Leader in der Mannschaft, der die Werte von Real Madrid versteht und stets alles gibt, um sie zu verteidigen.
 
Grundsätzlich würde ich ihn nicht abgeben, außer er wünscht es. Ich glaub das Recht auf eine neue Herausforderung hat er sich verdient aber sonst ist er heuer noch zu wichtig
 
Hmm Real Madrid ohne Casemiro... Mann kann es sich kaum vorstellen. Ich liebe diesen Spieler. Er kämpft immer in jedem Spiel. Ein richtiger Anführer. Aber da er auch schon ein Bisschen älter ist, und ich finde, dass man merkt, das er nicht mehr so spritzig ist wie früher, könnte man ihn tatsächlich ziehen lassen. Man hat ja jetzt genügend Optionen auf Casemiro's Position. Und wenn die Transfersumme stimmen sollte, dann würde man noch schön etwas in die Vereinskasse holen. Also kurz gesagt, ich sehe Casemiro gerne noch 1-2 Jahre bei uns. Wenn er aber gehen sollte, so denke ich, könnten wir alle damit leben.
 

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