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Kommentar: Warum nicht häufiger die Jungen ran lassen, „Zizou“?

Trägt Santiago Solari neuerdings Glatze, oder ist das an der Seitenlinie wirklich Real Madrids dritter Trainer in dieser Saison? Denn geändert hat sich in den letzten fünf Spielen wenig. Die Saison ist zwar gelaufen, doch könnte Zinédine Zidane in Nils Kerns Augen für mehr Konkurrenzkampf sorgen, indem er häufiger die motivierten Jungen einsetzen würde.

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Auch unter Zidane findet Real nicht in die Spur – Foto: Pierre Marcou/AFP/Getty Images

Immer spielen die Gleichen, immer sitzen die Gleichen auf der Tribüne

MADRID. Das nächste Krampfspiel. Sechs Folgen müssen Real-Fans 2018/19 noch überstehen, dann wird „The Walking Dead“ endlich abgesetzt. Dass Zinédine Zidane nicht unbedingt eine 100-prozentige Siegquote einfahren würde, war abzusehen, zu tief sind die Probleme der Mannschaft, an denen schon Julen Lopetegui und Santiago Solari scheiterten. Und doch bleibt das Gefühl, dass man zumindest das Einstellungsproblem beheben und dadurch besser auftreten könnte – warum dürfen nicht mal die Jungen, die Motivierten ran, also jene, die diese Saison nicht in den Sand haben?

Wir spielen seit vielen Jahren zusammen und kennen uns. Das ist ein wenig der Schlüssel dafür, dass wir in diesem Jahr um keinen Titel kämpfen“, sprach Dani Carvajal das Problem vor dem 1:1 in Leganés bereits an. Die Mannschaft ist satt, es herrscht kaum Konkurrenzkampf, dazu kommt jetzt noch die Aussichtslosigkeit, da es um nichts mehr geht. Zehn der im Montagsspiel gestarteten Akteure kennen sich wirklich schon lange, nur Federico Valverde war ein neues Gesicht in der Startelf – und einer der Besten auf dem Platz.

Kein Vertrauen: Zidane wechselte nur Bale und Vázquez ein

Auf der anderen Seite enttäuschte Marcelo; auch Isco, Dani Carvajal, Nacho Fernández und Marco Asensio blieben blass. Warum hat Zidane mal wieder seine üblichen Verdächtigen eingesetzt? Für Sergio Reguilón, Brahim Díaz und Mariano Díaz fand sich nicht mal Platz im Kader – sie verfolgten den 32. Spieltag von Zuhause. Jesús Vallejo, Dani Ceballos, Álvaro Odriozola und Marcos Llorente saßen derweil 90 Minuten auf der Bank – Zidane wechselte nur zwei Mal, erneut zwei alte Gesichter: Lucas Vázquez und Gareth Bale.

Real Madrid's French coach Zinedine Zidane (R) looks at Real Madrid's Brazilian defender Marcelo controlling the ball during the Spanish league football match between Real Madrid CF and RC Celta de Vigo at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on March 16, 2019. (Photo by GABRIEL BOUYS / AFP) (Photo credit should read GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images)
Marcelo durfte unter Zidane schon vier Mal starten, Konkurrent Reguilón erst einmal – Foto: Gabriel Bouys/AFP/Getty Images

Wieso vertraut „Zizou“ den Neuen fast gar nicht? An Einsatz hat es bei Mariano, Reguilón und Co. selten gelegen, wohingegen speziell Marcelo den Madridistas Sorgen bereitet hat. Versucht der Franzose krampfhaft Marcelo, Casemiro und Co. auf ihr altes Niveau zu heben? Oder ist ein möglicher Verkaufspreis, der angehoben werden soll?

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Mit den Spielern, die wir haben, müssen wir besser spielen“, weiß Zidane. Natürlich! Doch manche wollen scheinbar nicht, auch nicht unter dem dritten Trainer in dieser Saison. Warum da nicht regelmäßiger rotieren, den Konkurrenzkampf anheizen? Die Saison ist längst gelaufen, schlimmer hätten es Reguilón, Brahim und Co. im Montagsspiel nicht anstellen können. Zidane verspricht „Wir werden in der kommenden Saison viel stärker sein“, doch dafür muss er auch von seinen Lieblingen ablassen und wie Carvajal nach der Partie sagte: „Den Geist auffrischen.“

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
, finde es eine Frechheit wie undankbar man sein kann. Was diese Spieler geschafft haben und jetzt sollten alle verkauft werden. Ich bin irgendwie von den angeblichen Fans mehr enttäuscht als die schlechte saison!!!!

ok willst Du Ihnen aus Dankbarkeit einen 5 Jahresvertrag plus Stammplatzgarantie geben?
irgendwie hast Du das Geschäft nicht verstanden. Spieler kommen und gehen, es geht um den Verein.
Wer die Leistung nicht mehr bringt der muß eben gehen. Dafür werden Sie auch ganz ordentlich bezahlt.
 

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