
Immer spielen die Gleichen, immer sitzen die Gleichen auf der Tribüne
MADRID. Das nächste Krampfspiel. Sechs Folgen müssen Real-Fans 2018/19 noch überstehen, dann wird „The Walking Dead“ endlich abgesetzt. Dass Zinédine Zidane nicht unbedingt eine 100-prozentige Siegquote einfahren würde, war abzusehen, zu tief sind die Probleme der Mannschaft, an denen schon Julen Lopetegui und Santiago Solari scheiterten. Und doch bleibt das Gefühl, dass man zumindest das Einstellungsproblem beheben und dadurch besser auftreten könnte – warum dürfen nicht mal die Jungen, die Motivierten ran, also jene, die diese Saison nicht in den Sand haben?
„Wir spielen seit vielen Jahren zusammen und kennen uns. Das ist ein wenig der Schlüssel dafür, dass wir in diesem Jahr um keinen Titel kämpfen“, sprach Dani Carvajal das Problem vor dem 1:1 in Leganés bereits an. Die Mannschaft ist satt, es herrscht kaum Konkurrenzkampf, dazu kommt jetzt noch die Aussichtslosigkeit, da es um nichts mehr geht. Zehn der im Montagsspiel gestarteten Akteure kennen sich wirklich schon lange, nur Federico Valverde war ein neues Gesicht in der Startelf – und einer der Besten auf dem Platz.
Kein Vertrauen: Zidane wechselte nur Bale und Vázquez ein
Auf der anderen Seite enttäuschte Marcelo; auch Isco, Dani Carvajal, Nacho Fernández und Marco Asensio blieben blass. Warum hat Zidane mal wieder seine üblichen Verdächtigen eingesetzt? Für Sergio Reguilón, Brahim Díaz und Mariano Díaz fand sich nicht mal Platz im Kader – sie verfolgten den 32. Spieltag von Zuhause. Jesús Vallejo, Dani Ceballos, Álvaro Odriozola und Marcos Llorente saßen derweil 90 Minuten auf der Bank – Zidane wechselte nur zwei Mal, erneut zwei alte Gesichter: Lucas Vázquez und Gareth Bale.

Wieso vertraut „Zizou“ den Neuen fast gar nicht? An Einsatz hat es bei Mariano, Reguilón und Co. selten gelegen, wohingegen speziell Marcelo den Madridistas Sorgen bereitet hat. Versucht der Franzose krampfhaft Marcelo, Casemiro und Co. auf ihr altes Niveau zu heben? Oder ist ein möglicher Verkaufspreis, der angehoben werden soll?
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„Mit den Spielern, die wir haben, müssen wir besser spielen“, weiß Zidane. Natürlich! Doch manche wollen scheinbar nicht, auch nicht unter dem dritten Trainer in dieser Saison. Warum da nicht regelmäßiger rotieren, den Konkurrenzkampf anheizen? Die Saison ist längst gelaufen, schlimmer hätten es Reguilón, Brahim und Co. im Montagsspiel nicht anstellen können. Zidane verspricht „Wir werden in der kommenden Saison viel stärker sein“, doch dafür muss er auch von seinen Lieblingen ablassen und wie Carvajal nach der Partie sagte: „Den Geist auffrischen.“
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