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Kommentar: „Zizou“, was tust du?

Mal wieder landen Marcos Llorente und Dani Ceballos auf der Tribüne – eine Tatsache, die mir auf den Magen schlägt. Setzt Zinédine Zidane zu sehr auf seine Altbekannten? Von den angekündigten „Veränderungen“ sehe ich noch (zu) wenig.

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Zidane lässt junge Spieler wie Ceballos oder Llorente meist außen vor – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

Zidane setzt auf Altbekannte

Wir werden Dinge verändern, das ist sicher“, entfachte Zinédine Zidane Anfang März die Euphorie noch mehr. Doch nach seiner Rückkehr hat sich bisher wenig verändert. Die Ergebnisse sind zwar wieder positiv – vier seiner sechs Partien wurden gewonnen – doch die Leistungen kaum. Weil Zidane möglicherweise noch gar nicht viel geändert hat? Die Kaderberufung am Donnerstagmittag zeigt: Der 46-jährige Franzose hält nach wie vor an seinen „Lieblingen“ fest, und hungrige Junge davon ab, sich zu beweisen.

So müssen sich Marcos Llorente, Dani Ceballos und Mariano Díaz – obwohl fit – mal wieder mit einem Platz auf der Tribüne begnügen. Klar: In einem Kader ist nun mal nur Platz für 16 Feldspieler, aber muss auch in einer englischen Woche (!) schon wieder ein Casemiro durch spielen, möglicherweise schon wieder Luka Modrić starten? Unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen, könnte in Zidanes siebten Spiel auch Marcelo zum sechsten Mal starten und Sergio Reguilón bei einem Einsatz zurück bleiben. Immerhin steht der Linksverteidiger im Kader, das können Ceballos, Llorente und Co. nur noch selten von sich behaupten.

Kaum Einsatzzeiten für Reguilón, Llorente und Co.

Warum? Es geht um nichts mehr, und die alten Stars, die „Zizou“ bereits bestens kennt, schleppen sich müßig von einem Spiel zum anderen, werden immer wieder von Karim Benzema gerettet. Den kann man aktuell tatsächlich nicht raus nehmen – Pech für Mariano, der zusätzlich oft angeschlagen fehlt. Aber was ist mit den anderen? Warum kriegt Llorente keine Chancen? Wie sollen sich diese Talente da beweisen? Geschweigedenn von einem Verbleib überzeugt werden – nicht Casemiro und Modrić, sondern Llorente und Ceballos sind die Zukunft bei Real Madrid. Wenn man sie vergrault, hat man bald nur noch “satte” 28- bis 34-Jährige in der Mannschaft. Federico Valverde freut sich zwar über mehr Vertrauen, aber was ist mit den anderen – wo ist das Verhältnis, dass Isco immer, Llorente aber nur ein Mal spielte?

Also: Was tust du, „Zizou“? Die gleichen Fehler, wie schon 2017/18, als der Champions-League-Sieg von der Katastrophen-Saison in LaLiga (17 Punkte Rückstand auf Meister Barça) abgelenkt hat? Die gleichen Fehler, die auch Julen Lopetegui tätigte, nämlich hauptsächlich die Gleichen spielen zu lassen? Du hälst an den Spielern fest, die diese Mannschaft ins Wanken brachten, die satt sind, weil das einerseits natürlich ist, aber auch weil der Kader nicht ausreichend verstärkt wurde, um den Konkurrenzkampf anzuheizen. Wenn du wirklich wie angekündigt etwas verändern willst, dann bitte jetzt schon, nicht erst zur neuen Saison, sonst verpufft nicht nur die Euphorie, sondern auch weitere Titelträume der nimmersatten Fans.

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von
Nils Kern

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Kommentare
Dafür starten Isco, Brahim und Valverde. Wenn er von denen mehr überzeugt ist als von Ceballos und Llorente, dann soll es wohl so sein.
 
Was soll dieses Zidane-Bashing? Mit einer kompletten B-Mannschaft wären wir heute untergegangen. Komplett unnötiger Beitrag wenn man die Startelf ansieht und das Spiel gesehen hat.

Sollen wir mit einem Ceballos, Vallejo und Mariano lieber 3:0 verlieren!?

Spannend wird die Torwartfrage. Navas war heute der beste am Platz für mich.
 
Heute steht schon eine B-Elf auf dem Platz. Wenn Ceballos, Lorente und Mariano nicht an Isco und Valverde und Díaz vorbei kommen, dann brauchen Sie basisdemokratisch auch keine Minuten. Denn Ceballos, Lorente und Mariano sind schon raus, nun können die Wackelkandidaten Vorspielen. Im Übrigen sind sie nicht Madrids Zukunft.
 

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