
Drei Partien in Folge ohne Gegentor: Neue Serie für Zidane
MADRID. Das große Manko der letzten Monate scheint zur Hälfte erloschen: Während Real Madrid noch mit Torchancen hadert, agiert die Defensive als Abwehrbollwerk. Zwar wäre beim 0:0 im Stadtderby gegen Atlético mehr drinnen gewesen, gleichzeitig war das Spiel gegen den Stadtrivalen bereits das dritte Spiel in Folge, welches aus Sicht der Königlichen zu Null endete. Überraschend, denn diese Serie ist in Zinédine Zidanes zweiter Amtszeit ein Novum.
November 2018: Damals gab es letztmals drei aufeinanderfolgende Partien zu “null” – damaliger Trainer noch Santiago Solari. Einen ähnlichen Lauf gab es mit Ausnahme von jetzt nicht mehr. Ganz zu schweigen davon, dass Reals Defensivstatistik in der Saison 2018/19 eine Horrorbilanz aufweist: 57 Pflichtspiele standen ganze 71 Gegentreffer gegenüber – ein Schnitt von 1,25 Gegentoren pro Partie. Nach acht Spielen in der Saison 2019/20 sind es bis dato neun Gegentore, wovon allein drei gegen PSG fielen – Schnitt von 1,13 Gegentoren pro Partie.
270 Minuten ohne gegnerischen Torschuss
Besserung in Sicht! Nicht nur waren die drei Gegner mit Sevilla, Osasuna und Atlético in der Offensive einfach glücklos, die Defensive der Blancos stand einfach souverän und kompakt, ließ so in den drei Ligaspielen lediglich einen Torschuss zu – gegen Atlético. Und den setzte Diego Costa erst in Minute 90 per Kopf ab – bedeutet: 270 Minuten ohne Abschluss auf den eigenen Kasten!
Ein Wandel, der nach der traumatösen 0:3-Niederlage in der Champions League gegen Paris Saint-Germain stattgefunden hat. Noch damals bemängelte Zidane im Anschluss an das Spiel: “Sie waren uns überlegen im Spiel, im Mittelfeld, in Allem. Mich stört vor allem, dass sie sehr viel intensiver gespielt haben als wir.” Punkte, an denen das Team erfolgreich zu arbeiten scheint.
„Keine Gegentore für Selbstvertrauen fundamental“
Vorne fehlen aber noch die Tore – ein rigoroses Verhalten in der Defensive, das nun mit Kreativität und Effizienz in der Offensive ergänzt werden muss. Das erhoffte sich auch Zidane im Anschluss an das torlose Derby im Wanda Metropolitano, wo Real in drei Partien noch ungeschlagen ist: „Man muss die Spieler beglückwünschen. Alle. Das war der beste Punkt unseres Spiels. Das ist sehr wichtig. Wenn wir defensiv so weiterspielen, werden wir offensiv schon etwas machen.“
Auch Kapitän Sergio Ramos befand nach dem 0:0 gegen Atlético, dass er und seine Kollegen gute Arbeit in der Defensive leisten: “Es war ein sehr körperbetontes Spiel. Wir wussten, dass es eines der schwersten Auswärtsspiele ist. Unser Ziel war, die drei Punkte zu holen. Das haben wir nicht geschafft. Wir haben unser Tor sauber gehalten und versucht, Chancen zu kreieren.”
Gleichzeitig sorgt die anhaltende Serie der Königlichen ohne Gegentor laut Nacho auch für Selbstvertrauen: “Defensiv steht die Mannschaft nun viel geschlossener. Als Verteidiger müssen wir uns dafür bedanken. Wenn das Team gemeinsam verteidigt und gemeinsam angreift, ist es einfacher. Dass wir keine Gegentore bekommen, ist für das Selbstvertrauen fundamental.”
Nach Wackelstart in LaLiga steht die Truppe von Zidane nach dem 7. Spieltag nun bei 15 Zählern – immer noch ungeschlagen mit drei Spielen in Folge ohne Gegentreffer. Der peinliche Auftritt beim 0:3 in Paris scheint damit seine positiven Auswirkungen mit sich zu ziehen – ein Weckruf. Wird Reals Offensive nun noch gefährlicher, steht einer erfolgreichen Saison 2019/20 wohl nicht mehr viel im Wege!
Und auch die Zu-Null-Serie kann weiter ausgebaut werden: Bis zum Clásico am 26. Oktober erwartet Madrid machbare Aufgaben: Brügge, Granada, Mallorca und Galatasaray. Bleibt das neue Abwehrbollwerk bestehen?
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