Interview

„Konkurrenzkampf mit Benzema setzt mich null unter Druck“

„Chicharito“ bei „El Chiringuito“! Neun Tage nach seinem Wechsel gastierte Real Madrids neuer „Neuner“ Javier Hernández in der spanischen Talkshow und stand rund 90 Minuten Rede und Antwort. Dabei sprach der 26-Jährige unter anderem über die „unglaubliche Chance“, für die Königlichen zu spielen, den Konkurrenzkampf mit Karim Benzema sowie die nicht ganz so einfachen Anfänge in der mexikanischen Heimat.

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Javier Hernández
„Chicharito“ wechselte auf Leihbasis für rund zwei Mio. Euro von United zu Real

JAVIER HERNÁNDEZ über…

…Real Madrid und seinen Wechsel: „Real Madrid ist der beste Klub des 20. Jahrhunderts, von der FIFA ausgezeichnet, und einige diskutieren das. Nur Madrid ist in Besitz von zehn europäischen Pokalen. Und einige wagen es, zu diskutieren, welcher Klub der beste der Welt ist… Es gab andere interessierte Vereine, aber mein Berater sagte mir, dass es diese Option gebe. Der Traum eines jeden Spielers ist es, eines Tages bei Real Madrid zu spielen. Ich habe bei Chivas gespielt, dem besten Klub Mexikos. Ich habe bei Manchester United gespielt, dem besten Klub in England. Und jetzt werde ich bei Real Madrid spielen, dem besten Klub der Welt. Ich werde mit den Besten spielen, mehr kann ich nicht verlangen. Ich werde meine Seele für dieses Trikot geben und sehe das als eine unglaubliche Chance. Für mich ist das keine Arbeit, es ist ein Traum. Fußball ist keine Arbeit – das Geld ist Teil dessen, genauso Interviews wie diese (lacht). Bei Real Madrid zu spielen, ist das erste wahr gewordene Wunder in meinem Leben.“ 

…den Konkurrenzkampf mit Karim Benzema: Ich bin erfreut, mit ihm zu konkurrieren. Ich weiß, dass man mich ihm gegenüberstellen wird, aber das setzt mich nicht unter Druck. Null. Das war schon bei United mit Berbatov, Van Persie und Rooney so. Das ist im Elite-Fußball normal. Vergleiche gefallen mir nicht, jeder gibt dir das, was er dir gibt. Benzema ist ein sehr kompletter Fußballer. Es spielen elf, doch es wird immer Spieler geben, die warten. Ich trainiere nie, um Reservist zu sein.“

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…die stets hohen Erwartungen an die Spieler der Königlichen: „Bei einem Klub wie diesem gibt es keine Ausrede, nicht hundert Prozent zu geben. Die Leistung befördert dich an deinen Platz. Wenn du von Großem träumst, muss man hart arbeiten und auf der Höhe des Klubs sein. Profi zu sein, kann nicht nur ein schöner Begriff sein. Man muss das ausüben und demonstrieren und die ganzen Menschen nicht betrügen, die hinter dir stehen. Ich hoffe, Geschichte schreiben zu können.“

…das Estadio Santiago Bernabéu: „Das einzige Mal, als ich im Stadion war, war, als ich mit Manchester United zum Champions-League-Viertelfinale (Saison 2012/13; d. Red.) kam. Wenn ich da schon Lust hatte, im Bernabéu zu spielen, stelle man sich mal vor, wie das jetzt bei Real Madrid ist.“

…den Empfang, den er innerhalb der Mannschaft erhielt: „Alle waren mir gegenüber unglaublich, meine Mitspieler und der Trainerstab. Ancelotti hat mich sehr gut empfangen.“

…seine besten Freunde im Team: „James und Keylor (Navas). Unsere Kulturen sind ähnlich und das hilft uns, uns zu verstehen. Daher sind wir auch mit unseren Familien Essen gegangen.“

…Cristiano Ronaldo: „Er ist der Beste der Welt. Würde ich das Gegenteil behaupten, wäre ich ja verrückt. Messi ist gut, kommt aber nach ihm.“

…den Kampf zwischen den Pfosten: „Die Kritik gegenüber Iker wundern mich nicht, sie sind auf dieser Welt normal. Aber er ist ein großartiger Profi, eine Ikone von Real Madrid und hat alles erreicht. Er ist mental sehr stark. Er und Keylor sind außergewöhnliche Torhüter. Wer spielt, ist eine Frage für den Trainer.“

…seine Anfänge in Mexiko: „Von kleinauf habe ich gespielt, um einmal Autogramme zu verteilen. Meine Freude war, meinen Vater (war ebenfalls Fußballer; d. Red.) an Wochenenden zu sehen. Schule mochte ich nicht wirklich. Seine Unterstützung und die meiner gesamten Familie hat mir sehr geholfen. Ich sage ihr immer, dass wir eine Mannschaft sind. Mit 21 habe ich ans Aufhören gedacht, weil ich seit meinem 18. Lebensjahr immer nur Ersatz war. Wegen meiner Eltern habe ich das nicht getan. Sie haben mir immer vertraut, ebenso mein Entdecker Ramón Morales. Zwischen 20 und 21 sagte ich meiner Mutter: ‚Ich konzentriere mich heute nicht. Sie schicken mich in die zweite Liga. Ich sehe meine Mitspieler, die mit 18 Jahren in der Startelf stehen und ich mit 21 habe bei keinem einzigen Spiel begonnen.‘ Das war ein schwieriger Moment. Sie waren immer bei mir, doch vielleicht wollte Gott nicht, dass ich diesen Weg gehe.“

…sein Idol: Einer der Spieler, zu dem ich am meisten aufgeschaut habe, war Fernando Torres. Raúl ebenfalls. Aber der brasilianische Ronaldo war für mich der beste Stürmer der Geschichte. Hoffentlich werde ich eines Tages ein Foto mit ihm schießen können.“ 

„Chicharitos“ TV-Auftritt im Video

https://www.youtube.com/watch?v=afFVcwVnm2Y

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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