
Kein anderer Kandidat fand sich
MADRID. „Four more years!“ Florentino Pérez bleibt Real Madrid vier weitere Jahre, bis 2021 als Präsident erhalten. Eine offizielle Bestätigung folgte gegen 1 Uhr nachts: Der 70-Jährige hat die Präsidentschaftswahlen ohne Gegenkandidat für sich entschieden.
[advert]
Von 9. bis 18. Juni durften sich Kandidaten aufstellen. Doch es meldete sich bis Mitternacht nur einer: Florentino Pérez Rodríguez. Der spanische Unternehmer scheint der einzige zu sein, der sowohl willens ist, als auch die Rahmenbedingungen erfüllt (jahrelange Mitgliedschaft und ein rund 50 Millionen Euro hohes Eigenkapital), an der Spitze des spanischen Rekordmeisters zu stehen.
19 Titel in 14 Jahren
Dies tut Pérez bereits seit 2000, als er Lorenzo Sanz in der Wahl besiegte, nachdem Pérez 1994 gegen Mendoza noch unterlag. Von 2006 bis 2009 zurück getreten, kommt der CEO des Bauunternehmens ACS inzwischen auf eine 14-jährige Amtszeit. Und 19 Titel – darunter jeweils vier in Champions League und LaLiga! Damit ist er der zweiterfolgreichste Präsident in Madrids 115-jähriger Geschichte – vor Ramón Mendoza (zehn Titel), hinter Santiago Bernabéu Yeste (23 Titel).
Pérez sanierte den Klub – zwei Mal
In der Jahrtausendwende musste er die Gunst der Mitglieder und Fans noch mit Versprechen wie einem Transfer von Luís Figo gewinnen, in der Folge wusste er den Klub zu sanieren, den Grundstein für die Real Madrid-Stadt in Valdebebas zu legen und die Ära der „Galácticos“ einzuläuten. Die Wiederwahl 2004 war logisch, doch ging es in der Folge sportlich bergab, sodass der vierfache Vater im Jahre 2006 zurücktrat. Nachdem dann Ramón Calderón dem Klub bis 2009 einen Schuldenberg von 327 Millionen Euro anhäufte und sich Gerüchte bezüglich Stimmmanipulation gefallen lassen musste, machte dieser wieder den Weg frei für „el presidente“. Acht Jahre später ist die Nettoschuldenfreiheit wieder bei Null angekommen, der Verein übertrifft Jahr um Jahr seine Einnahmenrekorde, wappnet sich in Form des Stadion-Umbaus für die nächsten 15 Jahre und ist auch sportlich wieder dort, wo er sein will: an der Spitze des Weltfußballs!

Pérez bleibt bis 2021 Reals Präsident
Die „Florentino dimisión“-Rufe sind mittlerweile kaum noch zu hören. An der Spitze seines Schaffens stellt ein Rücktritt für den Wittwer wohl keine Option dar. Man mag Madrids Präsidenten sportlich und auch aus weiterer personeller Sicht (neben Spielern wie Hierro oder Makélélé waren Del Bosque und Ancelotti zwei von acht Trainern, die Pérez schon absägte) vorwerfen was man mag, doch rein wirtschaftlich betrachtet, gibt es für den besten Verein des 21. Jahrhunderts kaum ein besseres Oberhaupt, als den Self-Made-Milliardär aus Spaniens Hauptstadt. Denn ohne den 70-Jährigen wäre Madrid tatsächlich noch der inzwischen zu unrecht betitelte „Schuldenverein“. Und wohl auch nicht mehr ein Verein, der weder Aktionären noch sonstigen Oligarchen, sondern einzig und allein seinen rund 97.000 Socios (Mitgliedern) gehört. Und das mindestens noch vier Jahre.
Jetzt bestellen: Real Madrids Trikots zur Saison 2017/18
Community-Beiträge