Interview

Krise? „Ich bin sehr ruhig, will mich jetzt aber verbessern“

Die spanische Sportzeitung MARCA bekam Mesut Özil exklusiv vor das Mikrofon und sprach in Interview Teil zwei mit dem heutigen Geburtstagskind über das famose Leben als Superstar bei Real Madrid, seine Form, die harte spanische Presse, die Lage in der Meisterschaft und einen großen Traum des Spielmachers. Hinzu schwärmte der Nationalspieler von seinem Idol und redete über einen seiner besten Kumpels.

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Mesut Özil will sich in den kommenden Wochen leistungstechnisch steigern

„Mir fehlt viel, um so zu sein wie Zidane“

[dataset id=38]BERLIN. In seinen mittlerweile etwas mehr als zwei Jahren beim größten und besten Verein der Welt hat Mesut Özil schon eine Menge Erfahrungen sammeln können. Trotz einer Schwächeperiode zu Beginn der Saison scheinen Real Madrid und dessen Nummer 10 zusammenzupassen wie die Faust aufs Auge. Seit August 2010 scheint man an der Concha Espina endlich wieder ein belebendes Element auf der Spielmacher-Position zu besitzen, das es seit dem Karriereende von Fußball-Legende Zinédine Zidane wohl nicht mehr gegeben hat. Stichwort Zidane. Der Franzose war für Özil, der heute 24 Jahre alt wird, schon immer das absolute Idol. Was muss es dann für eine Ehre sein, mit ihm verglichen zu werden, wie es Fans, Medien und Experten bisweilen oft taten? Der deutsche Nationalspieler spielt diese Gegenüberstellung jedoch sofort herunter und betont stets klar: „Zidane war mein Idol, seitdem ich mit dem Fußball begonnen habe. Ich habe viele seiner Spiele gesehen und für mich ist er der perfekte Spieler gewesen. Die Leute vergleichen mich mit Zidane, aber leider bin ich das nicht. Er war ein Meister von allem. Ich habe einen anderen Spielstil und mir fehlt viel, um zu sein wie er.“

Dennoch kann natürlich auch der Ex-Bremer eine enorme Klasse vorweisen. Eine Klasse, die zuletzt aber nicht immer zu sehen war und sich der junge Spielmacher vor lauter Kritik von der spanischen Presse nicht mehr retten konnte. Zugegebenermaßen ging die schreibende Zunft auf der iberischen Halbinsel etwas übertrieben zu Werke – was auch Özil so sah und sie als „krass“ bezeichnete. Nun sagte er: „Es ist wie es ist. Aber ich glaube nicht, dass es nur mit mir so ist, sondern auch mit dem Rest des Teams. Ich bin eine andere Presse gewohnt, denn in Deutschland attackieren die Medien nicht einzelne Spieler. In Spanien ist es manchmal irgendwie beleidigend. Und das gefällt mir nicht. Zum Glück hinterlässt das aber keinen Affekt bei mir. Ich liebe das, was ich tue und blicke immer nach vorne. Und Probleme mit Journalisten habe ich auch nicht. Oder? Ich sitze hier mit Ihnen ohne Probleme. Ich bin nur ein Mensch. Manchmal habe ich bessere Tage, manchmal schlechtere. Ich spiele beim größten Klub der Welt, dort erwartet man maximale Leistungen. Aber ich fühle mich weiterhin normal und bin in dieser Hinsicht sehr ruhig. Ich könnte in Madrid nicht glücklicher sein. Die Fans sind großartig, der Trainer schenkt mir Vertrauen, das Team ist erstklassig – was will ich mehr?“

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Was er mehr will? Vielleicht ja die Tabellenführung in der spanischen Liga, die aktuell ganze acht Zähler weit entfernt ist. „Wir wissen, dass der Abstand sehr groß geworden ist. Aber wir spielen noch Zuhause gegen Barcelona und es gibt noch sehr viele Spiele. Im Fußball kann alles passieren“, so Özil. Zuhause zu spielen sei für den Linksfuß übrigens etwas unglaubliches. Bei Spielen im Camp Nou ist das weniger der Fall. Auch nervös ist er dort nicht. „Man ist natürlich konzentriert und ist im Fieber, vor allem wenn man gegen Barcelona spielt, denn die ganze Welt schaut zu. Klar will man da persönlich seine Top-Leistung bringen und das Wichtigste ist, mit der Mannschaft Erfolg zu erzielen. Also nervös… die Zeiten sind vorbei glaube ich“, sagte Özil mit einem Lächeln, woraufhin der Ernst ihn wieder einholte und er sagte: „Wenn ich im Santiago Bernabéu spiele, dann kriege ich Gänsehaut.“

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Özil über Zidane, die Presse und die Liga
  2. Seite 2 Der Real-Star über Fans, Form und Sergio Ramos
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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