Pressekonferenz

Kroos mahnt nach Clásico-Sieg: „Nicht so, dass jetzt alles gut ist“

Real Madrid steht in der UEFA Champions League früh unter Zugzwang. Nach der 2:3-Niederlage zum Auftakt der Gruppenphase gegen Shakhtar Donetsk treten die Königlichen am Dienstag bei Borussia Mönchengladbach an. Für Toni Kroos ist es nicht weniger als ein Endspiel. Der 30 Jahre alte Mittelfeldstratege mahnt bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie, nach dem Erfolg gegen den FC Barcelona nicht nachzulassen. Angst vor einem Vorrunden-Aus habe er nicht.

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Toni Kroos
Kroos spielt seine siebte Saison im Real-Trikot – Foto: imago images / Revierfoto

TONI KROOS über…

…die Champions-League-Partie gegen Borussia Mönchengladbach (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Sky): „Nach der Niederlage im ersten Spiel gegen Donetsk wissen wir um die Bedeutung dieser Partie. Daher stehen wir jetzt schon unter Druck, zu gewinnen. Es ist für uns nicht mehr und nicht weniger als ein Finale.“

…die Gladbacher unter Trainer Marco Rose: „Sie haben sich sehr gut entwickelt und der Trainer ist letztes Jahr gut eingeschlagen. Ich muss zugeben, dass ich nicht jedes Spiel verfolge, aber ich weiß, dass sie einige sehr gute Spieler haben. Es ist eine gute Mannschaft, das habe ich allen gesagt. Es ist definitiv Vorsicht angesagt!“

…mögliche Zweifel an Zinédine Zidane nach den Pleiten gegen Cádiz und Shakhtar Donetsk: „Das glaube ich nicht. Ich selbst hatte nie Zweifel. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Wenn etwas schlecht läuft, sprechen wir nicht schlecht (über andere; d. Red.). So einfach läuft es nicht. Gegen Cádiz zum Beispiel war nicht ein Spieler in Form, ich zuallererst. Wenn das so ist, klappt es nicht, dann verlierst du selbst gegen einen Drittligisten. Gegen Donetsk fehlte es etwas an Selbstvertrauen nach dem ersten Gegentor. Dann haben wir zu spät reagiert. Manchmal ist es aber so. Wir geben nie auf, das hat man am Samstag gesehen. Es ist jetzt jedoch auch nicht so, dass alles gut ist. Wir müssen weiterhin zeigen, dass wir die Situation noch mehr verändern können. Wir müssen noch besser spielen als am Samstag.“

…seine Rückkehr nach Deutschland und seinen Aufenthalt bei Real: „Ich mag es immer, nach Deutschland zurückzukehren, weil es mein Land ist und ich hier meine Sprache spreche. Ich habe aber schon oft gesagt, dass ich es sehr genieße, in Madrid zu leben und vor allem, in Madrid zu spielen. In sechs Jahren bekommst du immer Angebote, aber ich habe nie mit einem anderen Klub zu sprechen. Ich bin in Madrid sehr glücklich. Mein Plan ist, meine Karriere hier zu beenden.“

…die Leistungssteigerung im Clásico: „Ich glaube nicht, dass es an der Motivation liegt. Nach den beiden Niederlagen haben wir intern geredet. An fehlender Motivation liegt es nicht, manchmal klappen Dinge einfach nicht. Der Clásico ist immer besonders. In der vergangenen Saison hat man zum Beispiel gesehen, dass man eine Meisterschaft gegen kleine Mannschaften gewinnt. Wir spielen gegen Barcelona oft gut, verlieren gegen kleine Teams aber Punkte. Letze Saison haben wir gesehen, dass wir kein Motivationsproblem haben. Manchmal klappt es nicht. Donetsk sehe ich nicht als kleine Mannschaft, denn die gibt es in der Champions League nicht.“

…seinen größeren Zug zum Tor: „Ich versuche immer, mein Spiel zu verbessern. Das wird nie aufhören, denn das ist der Schlüssel, um viele Jahre auf diesem Level zu spielen. Letzte Saison habe ich etwas öfter getroffen, aber es wird nie meine oberste Priorität sein, Tore zu erzielen. Ich kann der Mannschaft anderes geben, was wichtiger ist. Wichtig ist, Chancen zu kreieren, dem Team und Kontrolle Sicherheit zu geben.“

…mögliche Angst vor einem Aus in der Gruppe: „Angst haben wir nicht, für mich gibt es das im Fußball nicht. Wir müssen uns der Situation aber bewusst sein, es gibt nur sechs Gruppenspiele. Wenn du einmal verlierst, ist der Druck schon da. Ich vertraue aber auf uns.“

…Pessimismus gegenüber der vermeintlich satten Mannschaft: „Wenn du bei Real Madrid spielst, musst du es akzeptieren, dass Kritik kommt, wenn du Spiele verlierst. Das ist normal. Wichtig ist, wie du reagierst. Wir haben gut reagiert – aber auch nur in einem Spiel. Wir müssen dort weitermachen, wo wir am Samstag aufgehört haben.“

Real Madrid Trikot

…einen Spielstil wie den des FC Bayern München: „Im Moment oder in den letzten Monaten ist Bayern ohne Zweifel die beste Mannschaft der Welt. Wenn man die Ergebnisse sieht und wie sie spielen. Sie haben die Champions League gewonnen und man muss es auch akzeptieren, wenn andere Mannschaften etwas besser sind. Wir haben das hier selbst von 2016 bis 2018 erlebt, da waren wir die Besten. Es ist aber normal, dass du nicht zehn Jahre lang der Beste sein kannst. Es gibt viele Teams mit viel Qualität, es kann sich immer schnell ändern. Von daher habe ich keine Zweifel, dass wir bald auch so spielen können. Wir arbeiten täglich für gute Ergebnisse, die tägliche Arbeit ist am Wichtigsten. Und wir nutzen jedes Spiel, um uns zu steigern.“

…seine weiteren Ziele in der Königsklasse: „Den fünften Titel (lacht). Wenn du vier Titel gewonnen hast, willst du den nächsten. In dem Wettbewerb erfolgreich zu sein, ist etwas Besonderes. Ich will wenigstens einen weiteren Champions-League-Titel holen.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Schöne ehrliche Reflexion.
Wenn man ehrlich ist dann hätte das Classico auch anders ausgehen können.
Chancen waren auf beiden Seiten ausreichend vorhanden, entscheidend war ein Elfmeter den man geben kann,
aber auch nicht geben muß.
 

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