
„Als Spieler und Person gewachsen“
PARIS. Im Nachhinein hat er alles richtig gemacht. Obwohl ihn Zinédine Zidane bei sich behalten wollte, hat sich Takefusa Kubo für eine Leihe zu einem LaLiga-Klub stark gemacht. Zwar ist Mallorca direkt wieder abgestiegen, und doch hat der Japaner nun fast 2.400 Profi-Minuten mehr auf dem Buckel als das vor Saisonbeginn zu erwarten war, als die Königlichen ihren Neuzugang noch für die Castilla einplanten.
„Der Klub hat mich als Spieler und auch als Person wachsen lassen“, blickt Kubo auf sein Jahr auf der Insel zurück und verrät weiter in seiner bodenständigen Art: „Ich lasse sehr gute Freunde zurück, mit denen ich gute und schlechte Zeiten teilte.“
Seine vier Tore und fünf Vorlagen aus 35 Liga-Einsätzen reichten nicht, um mit Mallorca die Klasse zu halten. Doch der 19-Jährige blickt im Gespräch mit FRANCE FOOTBALL schon voraus: „Mein Traum war es schon immer, einer der besten Spieler zu sein, und ich werde nicht aufhören, dafür zu arbeiten!“

„Ziel ist es, für Real zu spielen“
Von 2011 bis 2015 lernte er das Fußballspielen – speziell das Dribbeln – in Barcelonas Nachwuchs, ehe er dort aufgrund Barças Vergehen gegen Transfers von Jugendliche zurück nach Tokyo musste. Vor einem Jahr dann das Comeback nach Spanien, jedoch nicht zu den Katalanen, sondern zu den Königlichen.
„Ich habe immer gesagt, mein Ziel ist es, für Real Madrid zu spielen“, erklärt Kubo und fährt fort: „Um das zu erreichen, arbeite und gebe ich mein Bestes, auch wenn ich nicht weiß, was passieren wird. Außerdem gefällt es mir sehr gut, in einer der besten Ligen der Welt Fußball spielen zu können. Das sieht man doch, oder (lacht)?“
Takefusa Kubo, le jeune joueur japonais du Real Madrid, est bientôt sur @francefootball.
See you tomorrow… pic.twitter.com/ysTP8jSps7
— France Football (@francefootball) July 29, 2020
Das konnte man tatsächlich sehen, nicht erst in der Saisonvorbereitung mit den Königlichen, in der Kubo letzten Endes den Entschluss fasste, lieber in der ersten statt in der dritten Liga zu spielen. Der Mann aus Kawasaki gilt als einer der Shootingstars der Saison, auch wenn ihn Trainer Vicente Moreno eher außen als auf seiner Lieblingsposition einsetzte, wie er im April verriet: „Meine Idealposition ist aber die im offensiven Zentrum.“ Gegenüber dem französischen Magazin ergänzte er: „Ich nehme den Ball gerne zwischen den Linien oder im Zentrum entgegen, gehe dann ins Eins-gegen-eins und suche dann einen Abschluss.“
Bodenständig, demütig und verliebt in das Spiel
„Der japanische Messi“, titeln viele. Und sind bei vielen Spielern derartige Vergleiche fehl am Platze, erinnern Kubos kleine, feine Bewegungen, der niedrige Körperschwerpunkt tatsächlich an den argentinischen Superstar. Und „Take“ selbst definiert sich über das Dribbeln: „Meine Dribbeltechnik ist alles, was ich bisher im Fußball gelernt habe, und da ich noch viele Jahre vor mir habe, habe ich noch viel Raum für Verbesserungen. Das ist großartig!“
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Im Interview blickte der Japaner auch zurück in seine Kindheit: „Als Kind habe ich von acht Uhr morgens bis in die Nacht hinein viel Fußball gespielt. Ich bin nicht müde geworden. Es war meine Leidenschaft und Fußball war seit meiner Kindheit ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich spiele Fußball mit der einzigen Absicht, mich zu verbessern, weil ich ihn liebe.“
Sich weiter entwickeln, dass kann und wird Kubo in der kommenden Saison. Wo, ist noch nicht klar, dabei hat er die Qual der Wahl. Der Top-Favorit auf eine Kubo-Leihe ist wohl der FC Sevilla, der den feinfüßigen Techniker mit Einsätzen in der Champions League lockt. Ob er diesen Schritt schon wagt? Seine Entscheidung vor über einem Jahr war die richtige, da kann man ihm auch bei der kommenden Entscheidung vertrauen, damit in noch ferner Zukunft sein Traum von Real Madrid wahr wird.
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