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LaLiga 2020/21: Auftakt in eine Saison wie keine andere

Eibar gegen Celta, das klingt nicht unbedingt nach einem spektakulären Eröffnungsspiel. Es zeigt vielmehr: 2020/21 wird anders. Inmitten der zweiten Corona-Welle müssen in Spanien innerhalb knapp neun Monaten 38 Spieltage über die Bühne gehen. LaLiga geht wieder los und wird nicht nur eine besondere Saison, sondern auch eine Hetzjagd.

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Die Saison 2020/21 wird eine andere – Foto: imago images / ZUMA Wire

Enger Plan: Kürzeste Saison aller Zeiten?

Auf die längste folgt die vermutlich kürzeste Saison der LaLiga-Geschichte! Corona-bedingt lagen der 1. und der 38. Spieltag 2019/20 ganze 338 Tage auseinander – jetzt müssen die 380 Partien aber innerhalb nur 252 Tagen über die Bühne gehen. So eng wie der Terminplan erscheint, so hoch dürfte die Belastung der Spieler ausfallen. Immerhin ist nur drei Wochen nach dem geplanten Liga-Abschluss am 22. Mai 2021 der Start bei der Europameisterschaft.

Bis dahin muss nicht nur LaLiga trotz der anhaltenden Pandemie zu Ende gebracht werden, sogar zwei Pokalendspiele wollen bestritten werden! Während am 17. April 2021 das „neue“ Endspiel stattfinden soll, ist für das „alte“ zwischen Athletic und Real Sociedad noch kein Termin gefunden – beide Klubs wollen erst antreten, wenn Fans wieder zugelassen werden.

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Zweite Corona-Welle: Keine Fans denkbar

Enger Terminplan, zwei Pokalfinals und weiter keine Fans. Diese Saison wird definitiv eine andere. Gingen die letzten elf Spieltage nach der Corona-Pause „ruhig“ über die Bühne (vor dem Re-Start wurden am 8. Juni “nur” 167 neue Infizierte registriert), so befindet sich Spanien mittlerweile in einer zweiten Welle. Die balearischen Inseln stehen kurz vor einem erneuten Lockdown, und in Madrid die Ärzte vor einem Streik – wegen Überlastung. Landesweit über 10.000 neue Infektionen pro Tag bringen Land und Gesundheitssystem erneut an seine Grenzen. Von schon über 550.000 infizierten Personen gibt es mittlerweile fast 30.000 Tote zu vermelden. Und kein Ende in Sicht.

Auch bei den LaLiga-Klubs wurden schon etliche positiv getestete Profis vermeldet: Mariano Díaz, Samuel Umtiti, Mikel Oyarzabal, Ángel Correa, Šime Vrsaljko, sechs Spieler bei Athletic Bilbao, auch die „neuen“ David Silva oder Miralem Pjanić und viele mehr sorgten bereits für Schlagzeilen. Und inmitten dieser zweiten Welle soll es in der Primera División nun weiter gehen. Zumindest teilweise: Am 1. Spieltag greifen erst 14 der 20 Erstligisten ein, am 2. Spieltag folgt beispielsweise Real Madrid, am 3. Spieltag dann Barcelona. Die längeren Teilnahmen in europäischen Wettbewerben sorgt auch aus Sicht des Terminplans für eine „andere Saison“ – auch wegen der reformierten “Final Four”-Supercopa (11. bis 17. Januar) werden die 20 Klubs wohl erst am Saisonende gleich viele Spiele auf den Konten haben. So wird Real Madrids eigentliche Auftaktpartie gegen Getafe erst im Februar oder März nachgeholt.

Kaum Testspiele, viel Unruhe

Der spanische Meister muss wohl ohne Generalprobe die Saison angehen. Ein für 9. September geplantes Testspiel gegen Rayo Vallecano fiel kurzfristig aus – weil sich beim kleinen Stadtrivalen ein Corona-Fall ergab. Die zweite mögliche Testpartie gegen Getafe am 15. September ist noch nicht offiziell bestätigt.

Keine Fans, keine Testspiele, keine Ruhe. Auch der ewig anhaltende Streit zwischen Spaniens Fußballhäuptlingen Javier Tebas (LFP) und Luis Rubiales (RFEF) verpasst dem spanischen Fußball weiter ein chaotisches, unprofessionelles Image. Zwei Tage vor dem eigentlich für Freitag geplanten Wiederanpfiff wurde der Terminplan nochmal umgeworfen und auf Samstag umverlegt – hier konnte sich Nationalverband RFEF durchsetzen. Der Streit über das Wechselkontingent (weiter fünf oder zurück zu drei Wechseln) scheint noch immer nicht entschieden. Es ist ein ewiges, unwürdiges Tauziehen um unklar definierte Aufgaben und Verantwortlichkeiten rund um den spanischen Fußball.

Die Saison 2020/21, die 90. in der Geschichte der Primera División, wird definitiv eine andere. Übrigens auch für REAL TOTAL: Statt wie üblich in Madrid vor Ort und bei allen Heimspielen dabei zu sein, müssen wir weiter warten, bis wieder mehr Reporter in Stadien zugelassen werden.

2020/21 wird eine Saison, in der die 20 Vereine erheblich sparen müssen und bislang entsprechend kaum Transfers stattfinden konnten, auch wenn die Klubs noch bis 5. Oktober Zeit haben, ihre Kader zu verändern.

Acht Wochen ist es her, als die Königlichen ihre 34. Meisterschaft feierten. Nun beginnt eine neue Jagd, eine Hetzjagd inmitten einer Pandemie. Ob am 22. Mai wirklich der neue Meister gefunden wird, kann so nur in den Sternen stehen.

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von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Ne Frage zum alten Pokalfinale: Wenn die beiden Mannschaften jetzt so lange warten, wie sieht das für die Spielberechtigungen neuer Spieler aus? Ich mein es gibt ja sicher auch Abgänge..
 
Würde mich freuen, wenn deine Prognose eintreffen würden. Barca schneidet bei deiner Betrachtung nach meinem empfinden zu schlecht ab. Madrid hat sich zwar 2020 mit einem Schlussspurt gegen ein mit Verletzungspech plagendes Barca durchsetzen können, aber in der neuen Saison werden die Karten neu gemischt. Mit Rückkehr von Messi und Coutinho, verletzungsfreien Dembele und Suarez, sowie den Zugängen Panjic und Trincau sowie gfs. noch Depay und Wynaldum sowie dem neuen Stern Fati aus den eignen Reihen, hätte Barca wieder genügend Schlagkraft in der Spitze und Breite zur Verfügung. Die institutionalen Quälereien würden im Hintergrund gedrängt, wenn es gelingen würde, einen erfolgreichen Saisonstart hinzukommen. Madrid sehe ich zwar mit Odegaard und den hoffentlich Verbesserten Leistungen von Hazard, Jovic, Vini und Rodrygo leicht verbessert, aber als amtierender Campeon sehe ich die Mannschaft nicht sattelfest genug und mit der ausreichenden individuelle Klasse ausgestattet, insbesondere im Sturm. Ein Plus ist sicherlich die Kontinuität auf der Trainerbank und die verantwortliche Führung des Klubs. Trotzdem sehe ich ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen Madrid und Barca mit leichten Vorteilen für Barca durch die größere individuelle Klasse der Einzelspieler. Zudem spielt Madrid in den ersten 13 Spieltagen gegen alle TOP 8 Mannschaften von LaLiga (fast alle Auswärts). Sollte Madrid keinen erfolgreichen Superstart hinlegen und nach 13 Spieltagen durch einige Unentschieden den Anschluss verloren haben, könnte die Saison schon wieder an Barca gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist "natürlich" noch nichts geklärt und sogesehen alles "nebensächlich", solange ein Termin nicht gefunden wurde und sich die Lage nicht beruhigt hat. Aber man kann annehmen, weil zB ein Odegaard nicht mehr im Team ist, dafür dann ein Silva mitwirken darf. Heißt: Die aktuellen Kader dürften gelten.

Ne Frage zum alten Pokalfinale: Wenn die beiden Mannschaften jetzt so lange warten, wie sieht das für die Spielberechtigungen neuer Spieler aus? Ich mein es gibt ja sicher auch Abgänge..
 

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