Interview

LaLiga-Boss Tebas attackiert Pérez nach Reform-Forderung

Nach seiner Forderung einer Reform im europäischen Fußball erhält Florentino Pérez scharfen Gegenwind von Javier Tebas, dem Präsidenten des spanischen Liga-Verbands LFP. Der Präsident wird auch wegen seiner Aussage über eine vermeintliche Benachteiligung Real Madrids bei TV-Übertragungen kritisiert.

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Florentino Pérez Javier Tebas
Pérez will eine Reform, Tebas nicht – Foto: imago images / Cordon Press/Miguelez Sports

Pérez-Aussagen missfallen Liga-Chef

MADRID. Der Fußball müsse attraktiv bleiben, weshalb es notwendig sei, in Europa allmählich neue Impulse zu setzen. Florentino Pérez machte daher am Sonntag bei Real Madrids Jahreshauptversammlung unmissverständlich deutlich: „Die Reform des Fußballs darf nicht auf sich warten lassen. Es muss eine Veränderung her.“

Der Präsident der Königlichen sprach dabei nicht explizit die seit einiger Zeit im Raum stehende European Super League, eine private Community der Spitzenvereine unabhängig von Verbänden, an, jedoch lässt sich angesichts seiner fordernden Worte eine gedankliche Verbindung hierzu nicht vermeiden.

Von Javier Tebas, dem Präsidenten des spanischen Liga-Verbands LFP, hat Pérez noch am Sonntagabend mächtig Gegenwind erhalten. „Ich glaube, der Präsident von Real Madrid ist sehr ahnungslos, was das Thema der Super League betrifft. Sie sollten ihn besser informieren“, holte der 58-Jährige bei Twitter zur Verbal-Attacke aus.

„Pérez versteht nicht, was das bewirken würde“

Tags darauf, am Montag, äußerte sich Tebas in einem Interview mit dem Online-Portal GOAL ausführlicher zu der Angelegenheit. „Florentino Pérez ist derjenige, von dem sie sagen, dass er hinter all dem steckt, aber da es etwas Geheimes ist, kann ich es nicht wissen. Nach Gesprächen mit ihm spüre ich, dass ihm eine Superliga gefallen würde. Ich finde, dass er ein großartiger Geschäftsmann in der Baubranche und ein großartiger Anführer von Real Madrid ist, aber er ist kein guter Anführer für große Wettbewerbe wie die Superliga. Er versteht nicht, was das bewirken würde“, kritisierte der gebürtige Costa-Ricaner.

Eine Superliga sei „perfekt, um sich selbst zu ruinieren. Die Mehrheit der spanischen Vereine, einschließlich Atlético Madrid, ist dagegen. Mit einer ruhigen Analyse müssten Real Madrid und Barcelona es ebenfalls sein“, mahnte Tebas.

„Bei Realmadrid TV sind sie bestimmt ‚objektiver‘“

Pérez hatte am Sonntag auch eine aus seiner Sicht vorherrschende Ungleichbehandlung zwischen Real und anderen Klubs beklagt, was etwa Kommentare und Analysen bei der Fernsehübertragungen anbelangt. Via Twitter reagierte Tebas auch darauf. „Wenn er meint, sie seien nicht objektiv, dann gibt es auf der Fernbedienung die Möglichkeit, das Spiel mit dem Kommentar von RMTV anzuhören. Dort sind sie bestimmt ‚objektiver‘“, meinte der Verbandschef sarkastisch.

Mit „RMTV“ ist Realmadrid TV, der klubeigene Sender, gemeint. Der spanische Pay-TV-Sender Movistar+ bietet Anhängern der Blancos die Möglichkeit, bei Real-Spielen alternativ auch den parteiischen Audio-Kommentar von Realmadrid TV wahrzunehmen. Dafür ist nur ein Klick auf der Fernbedienung nötig. 

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Mir haben die Andeutungen von Perez Richtung VAR/Schiedsrichtern trotzdem nicht behagt. Der Verein hat sich noch nie über Schiedsrichterleistungen öffentlich geäußert und ich finde wir sollten uns diesbezüglich weiter von den anderen abheben.
Man hat diesem Kerl, leider die Möglichkeit einer Replik zugestanden, dass er dort Perez attackieren konnte, selbst Schuld...

Was behagt dir daran nicht?
Perez hat Recht nur versuchen Hater dauernd einen Kritikpunkt zu finden anstatt unseren Präsidenten bedingungslos zu unterstützen. RealTotal sollte gegen die Hater endlich entschieden vorgehen.

Was sind für dich denn Hater?
Zudem sollte erstmal definiert werden, was Hater sind. Denn Du verstehst unter Hater vermutlich was anderes als Ich oder realtotal.
Zumal ich das für äußerst bedenklich halte, wenn ein „Produkt“ der Kategorie Medien/Journalisten gegen Nutzer vorgeht - ohne vorher den Begriff Hater formuliert zu haben.

Es gibt hier Regel bzw die Netiquette. Jeder, der sich daran hält, sollte willkommen sein. Jeder, der dagegen verstößt bestraft werden. Ganz einfach.
BTW: sollten Hater von KHR, dem Scheich aus PSG oder Messi dann auch gegen vorgegangen werden? Oder ist das für dich von der Person abhängig (was absolut inkonsequent wäre)?
 

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