Vermischtes

Llorentes böses Erwachen: Ex-Real-Profi auch bei Atlético nur Reservist

Marcos Llorente verlässt Real Madrid Richtung Atlético, um nicht mehr auf der Ersatzbank sitzen zu müssen. Aber das tut er auch dort. Der Spanier kommt auf nur einen Startelf-Einsatz. Im jüngsten Heimspiel steht er sogar nicht mal im Kader.

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MADRID, SPAIN - AUGUST 18: (L-R) Hector Herrera, Marcos Llorente and Mario Hermoso of Atletico Madrid look on from the bench prior to the Liga match between Club Atletico de Madrid and Getafe CF at Wanda Metropolitano on August 18, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by Angel Martinez/Getty Images)
Seinen Atlético-Start wird sich Llorente anders vorgestellt haben – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Atlético als Karriereverbesserung? Von wegen

MADRID. Er sprach von einem ambitionierten Projekt, bei dem man voll und ganz auf ihn setzen wolle. „Der Trainer hat mit mir geredet und mir sein Vertrauen ausgesprochen“, hatte Marcos Llorente im Juni seinen Schritt von Real Madrid zu Atlético erklärt. Ein Wechsel, der angesichts der Rivalität beider Vereine gut überlegt und einzig für eine Verbesserung seiner Karrieresituation bestimmt gewesen ist. Raus aus dem Abseits des Estadio Santiago Bernabéu, hinein in den Mittelpunkt des Estadio Wanda Metropolitano.

Jetzt, drei Monate später, lässt sich fürs Erste jedoch feststellen: Sein Arbeitgeber ist ein anderer, seine Situation aber die gleiche wie in den vergangenen beiden Spielzeiten bei den Königlichen. Mindestens 30 und maximal 40 Millionen Euro – die Informationen bezüglich der Höhe der kolportierten Ablösesumme gehen auseinander – haben die „Rojiblancos“ für den 24 Jahre alten Spanier ausgegeben. Sein Auftrag: Im zentralen Mittelfeld die Lücke des für 70 Millionen Euro zu Manchester City abgewanderten Rodrigo schließen.

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Nach sechs Pflichtspielen nur einmal in der Startelf

Davon ist Llorente derzeit aber weit entfernt. Seine Zwischenbilanz liest sich ernüchternd: Nach sechs Pflichtspielen kommt er bloß auf 133 Einsatzminuten. Einmal stand der dynamische Blondschopf lediglich in der Startformation, dreimal wurde er eingewechselt, einmal saß er 90 Minuten auf der Bank und kürzlich, beim 0:0 am Samstag gegen Celta Vigo, gehörte der Neuzugang gar nicht erst zum 18er-Kader. Coach Diego Simeone vertraut in seinem 4-4-2 auf der Doppelsechs meist Thomas Partey und Saúl Ñíguez. Doch auch Koke und Héctor Herrera erhielten dort bereits den Vorzug vor dem langjährigen Real-Akteur.

Wieso, weshalb, warum – eine Antwort auf diese Frage gibt es von Simeone nicht. Zumindest öffentlich. Aber er wird auch gar nicht erst damit konfrontiert. Selbst nach der Verbannung auf die Tribüne hielten es die über Atlético berichtenden Journalisten nicht für nötig, den 49 Jahre alten Argentinier auf die schwere Situation von Llorente anzusprechen.

SAN SEBASTIAN, SPAIN - SEPTEMBER 14: Marcos Llorente of Atletico de Madrid in action during the Liga match between Real Sociedad and Club Atletico de Madrid at Estadio Reale Arena on September 14, 2019 in San Sebastian, Spain. (Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)
Llorente ist nur einer von vielen – Foto: Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images

Aber vielleicht war das, was der Mittelfeldspieler zeigte, wenn er denn mal zum Zug kam, ja auch schon Aussage genug. Medial war zuweilen von nervösen Auftritten die Rede, bei denen er wenig Selbstvertrauen ausstrahlte. Die Ausbootung für das Celta-Spiel sei mit seiner schwachen 45-Minuten-Performance bei der 0:2-Niederlage gegen Real Sociedad zu erklären, schreibt die Sportzeitung MARCA.

Wie erlebt Llorente das Derby gegen Real?

Der Mann, der bei den Königlichen zu Beginn des Jahres unter Santiago Solari bis zu einer Verletzung noch gesetzt war und Carlos Casemiro möglicherweise sogar den Rang abgelaufen hätte, erlebt gleich bei seinem Start als „Rojiblancos“ ein böses Erwachen. Am Samstag trifft Atlético im Metropolitano übrigens auf Real (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). Es ist Derby-Zeit. Momentan sieht es allerdings nicht danach aus, dass Llorente bei diesen 90 Minuten eine besondere Rolle spielen wird.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Viel spannender finde ich persönlich, dass Llorente sich Chancen ausrechnete bei einem nominell nicht schlechteren Kader als dem von uns, im Mittelfeld auf einmal gesetzt zu sein. Hector Herrera ist extrem erfahren und kampfstark. Partey ist physisch ebenfalls ein anderes Level, und dass an Saul oder Koke kein Weg vorbeiführen würde muss Llorente eigentlich klar sein.

Atletico ist kein kleiner Dorfverein mehr und das seit mindestens fünf Jahren. 40 Millionen sind für einen Mittelfeld Backup heutzutage eine total normale Summe, das Geld haben wir vor sechs Jahren bereits für Illarramendi bezahlt. Odriozola war auch nicht viel günstiger wenn ich das richtig im Kopf habe. Casemiro zeigt inzwischen auch wieder sehr gut auf warum jahrelang er, und nicht Llorente einen Stammplatz bei uns inne hatte.

Wie schon mehrfach angetönt halte ich sehr grosse Stücke auf Llorente, bei einem spielstarken Team bzw. Trainer wie zum Beispiel Lope in Sevilla würde er bestimmt aufblühen und zu einem Top5 Liga-Sechser werden. Dass er aber nicht in die Weltklasse Sphären von Rodri, Case, Kante, Busquets Frenkie De Jong o.ä. gehört muss ihm klar gewesen sein. Zudem war es absehbar, dass es unter einem Trainer wie Simeone der physisch starke Zweikämpfer in seinem Spielstil klar bevorzugt kompliziert würde. Schade für Marcos ich würde ihm seinen Durchbruch gönnen. Auch wenns bei Atletico ist.
 
Sehr traurig für ihn. Aber während es momentan qualitativ bei Real gereicht hätte, kann es bei Atletico schon ganz anders aussehen.
Vielleicht wollte Simeone uns auch einfach nur unsere Restqualität abluchsen um uns zu schwächen. *kleiner Scherz*
Ich hätte ihm den Erfolg gegönnt. Schade, dass es jetzt anders aussieht.
 
Finde ich persönlich sehr schade für ihn, ich mag ihn sehr und hätte es ihm gegönnt!
 
Hatte halt immer ein gewisses Back Up Niveau, aber mehr auch nicht. Praktisch der Vazquez von 2015 bis 2017 im defensiven Mittelfeld. Aber wie gesagt: bald 25 Jahre alt und noch kein Thema in der Nationalmannschaft und selbst für die U-Nationalmannschaft waren seine Einsätze überschaubar. Kurzfristig, um für Casemiro einzuspringen, wäre er gut genug gewesen und deswegen hätte ich ihn auch behalten, zumal Pogba ja sowieso nicht kam. Mit Casemiro, Llorente und Valverde wäre man auf dieser Position nicht absolut perfekt, aber dennoch ausreichend besetzt gewesen.

Einige wollten ihn als Stamm sehen, nur weil er neben dem Laufeinsatz auch rudimentäre Ballverarbeitungsfähigkeiten besaß, die Casemiro besonders letzte Saison komplett vermissen ließ. Und ich bin wahrhaftig kein Casemiro-Fan (vom Spielertyp her), aber in in guter Form wie gegen Sevilla ist er zig mal wertvoller und wichtiger, als es Llorente jemals sein könnte. Der Hype um Llorente war schon von Grund auf zu groß und sein Stand bei den Matratzenmachern ist nur ein Beweis dafür.
 
Viel spannender finde ich persönlich, dass Llorente sich Chancen ausrechnete bei einem nominell nicht schlechteren Kader als dem von uns, im Mittelfeld auf einmal gesetzt zu sein. Hector Herrera ist extrem erfahren und kampfstark. Partey ist physisch ebenfalls ein anderes Level, und dass an Saul oder Koke kein Weg vorbeiführen würde muss Llorente eigentlich klar sein.

Atletico ist kein kleiner Dorfverein mehr und das seit mindestens fünf Jahren. 40 Millionen sind für einen Mittelfeld Backup heutzutage eine total normale Summe, das Geld haben wir vor sechs Jahren bereits für Illarramendi bezahlt. Odriozola war auch nicht viel günstiger wenn ich das richtig im Kopf habe. Casemiro zeigt inzwischen auch wieder sehr gut auf warum jahrelang er, und nicht Llorente einen Stammplatz bei uns inne hatte.

Wie schon mehrfach angetönt halte ich sehr grosse Stücke auf Llorente, bei einem spielstarken Team bzw. Trainer wie zum Beispiel Lope in Sevilla würde er bestimmt aufblühen und zu einem Top5 Liga-Sechser werden. Dass er aber nicht in die Weltklasse Sphären von Rodri, Case, Kante, Busquets Frenkie De Jong o.ä. gehört muss ihm klar gewesen sein. Zudem war es absehbar, dass es unter einem Trainer wie Simeone der physisch starke Zweikämpfer in seinem Spielstil klar bevorzugt kompliziert würde. Schade für Marcos ich würde ihm seinen Durchbruch gönnen. Auch wenns bei Atletico ist.
Gebe dir mit allem recht aber A Madrid ist seit mindestens 5 Jahren kein Dorfverein mehr ? Echt jetzt waren sie das denn ? Also für mich ist A Madrid seit ich denken kann noch nie einer gewesen . Ja sie waren immer weit hinter unserem Schatten aber ich meine sie haben seit 2000 bestimmt mehr als 10 Titel geholt national / international und in den 90er das weiß ich hatten sie auch ne starke Phase und wenn ich mich richtig erinnere haben sie 94/95 das Double geholt oder 95/96 .
 
Wo sind die, die sagten wir könnten niemals lorente abgeben und er wird voll einschlagen
 
Wo sind die, die sagten wir könnten niemals lorente abgeben und er wird voll einschlagen

Wo sind die die immer alles besser wussten? Ne ernsthaft jetzt, wir alle liegen mal richtig und mal falsch aber jetzt bei jedem Sch...Thema posts "wo sie die Trottel die falsch lagen" zu posten ist billig. Meine bescheidene Meinung...wie sieht es der Rest?
 

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