
1. Alaba als Linksverteidiger unauffälliger
Gegen RB Leipzig bot Carlo Ancelotti bereits zum dritten Mal in dieser Saison David Alaba als Linksverteidiger auf. Für den Österreicher ist diese Position keine gänzlich unbekannte – und doch blieb er am 2. Gruppenspieltag der Champions League etwas unauffälliger (REAL TOTAL-Note 3,5). Der 30-Jährige nahm vergleichsweise wenig Einfluss aufs Spiel. Spielt Alaba als Innenverteidiger, prägt er indessen meist Real Madrids Spiel entscheidend mit. Und trotzdem ist zu erwarten, dass Ancelotti den gebürtigen Wiener noch das eine oder andere Mal in dieser Saison auf links aufbieten wird. Dies hat ganz einfach den Hintergrund, dass die Königlichen nicht zuletzt ob der Verpflichtung von Antonio Rüdiger breit in der Innenverteidigung aufgestellt sind. Solang Alaba seinen Job als Linksverteidiger ordentlich erledigt, dürfte Ancelotti aber auch nichts auszusetzen haben. „Wir befinden uns in einer Saisonphase, in der ich meinen Spielern nicht abverlangen kann, einen spektakulären Fußball zu spielen. Ich will, dass sie intelligent spielen, auf eine einfache Art, um die Spiele zu gewinnen“, hielt der Italiener nach dem Spiel fest. Und intelligent spielt Alaba in der Regel allemal.
2. Auf Nacho ist mal wieder Verlass
Weil Éder Militão noch angeschlagen am Oberschenkel war, vertrat Nacho Fernández den Brasilianer am Mittwochabend in der Innenverteidigung – und das einmal mehr bravurös. Auf den 32-Jährigen konnte man sich abermals verlassen, ja der Spanier zählte gar zu Reals Stärksten auf dem Feld (REAL TOTAL-Note: 1,5). Die Offensive der Leipziger hielt er gut im Zaum, im Spiel mit dem Ball präsentierte er sich erneut sicher. Eben genau so, wie es Ancelotti von ihm sehen will. „Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Wir haben viel gearbeitet, um es zu gewinnen. Ich bin glücklich, weil es ein sehr wichtiges Spiel in dieser Gruppenphase war. Von daher sind wir froh“, sagte Nacho selbst im Anschluss an den Sieg.
3. Ancelotti lässt seine Routiniers verschnaufen
Mit der Startelf gegen RB Leipzig überraschte Ancelotti durchaus. Der 63-Jährige fällte nämlich die Entscheidung, Toni Kroos vorerst auf der Ersatzbank zu lassen. Im Gegenzug erhielt dafür zuletzt gegen Mallorca (4:1) Luka Modrić eine Pause, ehe er reinkam. Die beiden Routiniers erhalten damit bereits früh in der Saison ihre Pausen. Gegen Leipzig ließ Ancelotti in der Startformation im Mittelfeld neben Modrić wiederum zunächst Aurélien Tchouaméni und Eduardo Camavinga von der Leine. Weil das Zentrum auch ohne Kroos einen soliden Job machte, konnte sich letzterer bis zur 81. Minute erholen. Im Anschluss schnappte sich der 32-Jährige noch einen Assists, indem er das 2:0 des ebenfalls eingewechselten Marco Asensio (90.+1) nach einer Ecke auflegte.
4. Die Sturmfrage ohne Benzema bleibt knifflig
Aber nicht nur mit Kroos überraschte Ancelotti. Konnte im Vorfeld davon ausgegangen werden, dass Eden Hazard nach Mallorca ebenfalls in der Startelf steht und den Ausfall Karim Benzemas wie bereits gegen Celtic (3:0) kompensiert, ließ der Italiener gegen Leipzig dafür Rodrygo Goes in der Sturmspitze starten. Wenngleich Rodrygo gegen die Sachsen nicht seinen besten Abend erlebte (REAL TOTAL-Note: 4), gab das Ergebnis Ancelotti am Ende Recht: Real Madrid setzte sich wettbewerbsübergreifend zum achten Mal in dieser Saison durch, wodurch er angesichts seiner Personalentscheidungen nichts zu bereuen hatte. Und doch bleibt die Besetzung des Sturmzentrums ohne Karim Benzema eine knifflige Frage. Hazard trat zwar gegen Celtic stark auf und traf, blieb aber im darauffolgenden Spiel gegen Mallorca torlos. Ebenso wie Rodrygo nun gegen Leipzig. Der gegen die Sachsen eingewechselte Mariano Díaz kam erst in der 85. Minute ins Spiel und hatte dementsprechend kaum Aktionen, sich entscheidend zu zeigen. Auch wenn Ancelotti weiß, dass das Spiel seiner Mannschaft ohne Benzema ein anderes ist, gibt er sich bemüht, den Leistungsabfall gering zu halten. „Ich denke nicht, dass unsere Strategie mit Benzema eine andere gewesen wäre. Vielleicht hätten ein paar Spielzüge flüssiger geklappt, aber viel hätte sich strategisch nicht verändert“, konstatierte der 63-Jährige. Gegen Atlético (Sonntag, 21 Uhr) könnte Benzema theoretisch wieder zurückkehren, auch wenn Ancelotti wohl nochmal eine Alternative finden muss.
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