
„Waren sicher, dass wir diese Situation überstehen“
MADRID. Präsentation am 14. Juni 2018, Entlassung am 29. Oktober 2018: Letztlich sind es nicht einmal fünf Monate gewesen, die Julen Lopetegui als Cheftrainer von Real Madrid fungierte. Nach desaströsen Wochen, die in einem 1:5-Debakel beim FC Barcelona gemündet waren, zog die Führungsetage im Herbst die Reißleine.
Dreieinhalb Monate schwieg der 52-Jährige – bis jetzt. „Ich bekam keine Zeit. So kann ich es am besten erklären“, begründete Lopetegui sein Aus bei den Königlichen in einem Interview mit der Rundfunkanstalt BBC.
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„Wir hatten einen guten Start, die Mannschaft hat gut gespielt. Aber dann hatten wir drei sehr schlechte Wochen. Du hoffst nur, dass du Zeit hast, um eine Lösung zu finden, denn diese Dinge kann man im Laufe einer Saison ausgleichen. Wir waren uns sicher, dass wir diese Situation überstehen. Ich würde nie ein schlechtes Wort über Real Madrid sagen. Diesen Klub zu trainieren, ist für jeden Trainer eine fantastische Erfahrung. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit bekommen. Aber ich muss jetzt in die Zukunft sehen“, so der Fußball-Lehrer.
„Ich liebe die Spieler“
Vor seinem Nachfolger Santiago Solari und dessen Stab habe Lopetegui „großen Respekt“, genauso wie vor den Spielern. „Ich liebe sie. Sie hatten mir gegenüber eine fantastische Einstellung“, schwärmt der Spanier.
Für Lopetegui war das Jahr 2018 unter dem Strich eines zum Vergessen. Vor seiner Kündigung bei dem Champions-League-Sieger wurde er schließlich bereits schon als Nationaltrainer Spaniens gefeuert – zwei Tage vor dem ersten Spiel bei der WM in Russland, weil sein Wechsel zu Real, angeblich ohne jede Kenntnis des Verbands RFEF, bekanntgegeben worden war.
„Ich flog fünf Stunden und habe nichts gesagt“
„Das war ein schwerer Moment. Ich werde es nie vergessen, weil es eine Überraschung war. Meinem Gefühl nach war das sehr ungerecht. Ich flog fünf Stunden lang von Moskau nach Madrid und habe nichts gesagt. Ich habe nicht geschlafen, wusste nicht, wo ich bin. An dem einen Tag war ich in Russland und trainierte für die Weltmeisterschaft. An dem nächsten war ich im Santiago Bernabéu mit einer neuen Mannschaft“, erinnert sich Lopetegui.
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