
Erstes Derby als Blanco: „Zum Glück ist nichts passiert…“
MADRID/BARCELONA. 99.354 Zuschauer, die gegen elf gegnerische Spieler auf dem Platz sind. Pfiffe, Fangesänge und Schlachtrufe sind bei kaum einem Spiel so emotional wie beim Clásico. „Das war wirklich aufregend, als ich auf den Platz gekommen bin und all diese Pfiffe gehört habe“, erinnert sich Luís Figo, der aktuell als Botschafter für die Champions League für die UEFA unterwegs ist, an das erste Duell gegen den FC Barcelona mit seinem neuen Arbeitgeber im weißen Trikot im Oktober 2000. „Ich kann mit Sicherheit sagen, dass kein Sportler auf der Welt ein solches Ambiente vor sich hat, wobei so viele Menschen gegen einen sind. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil die lokale Presse das Ganze noch mehr aufgeheizt hat und auch Dinge, die neben dem Platz beheimatet waren, eine Rolle gespielt haben. Zum Glück ist nichts passiert. Es war mein erstes Derby und ich wollte, dass nicht alle die, die auf der anderen Seite standen, meine Freunde und Teamkollegen waren.“
Fünf Jahre lang stand Figo im Camp Nou auf dem Platz (1995 bis 2000), worauf fünf Jahre im Dress der Königlichen folgten (2000 bis 2005). Der Portugiese wagte damit einen Schritt, mit dem er sich so einige Feinde machte, doch bereute er diesen niemals. „Ich war damals nicht zufrieden damit, wie man mich wertschätzte und habe diese Möglichkeit gesehen, wobei ich nicht zwei Mal nachdenken musste. Was nur als eine Spekulation anfing wurde auf einmal Realität“, erinnert sich der mittlerweile 40-Jährige an die Gründe, warum er an die Concha Espina gekommen war. Eine Entwicklung, die man sich auch heute noch vorstellen könnte? „Ich kann mir das vorstellen, weil es ein Markt ist und da ist das eben so. Wenn jemand nicht zufrieden ist und es einen anderen Verein gibt, der deine Dienste in Anspruch nehmen will, hast du eine Klausel, die bezahlt werden kann. Das ist ein freier Markt. Solange es niemand anders regelt, kann so etwas passieren“, erklärte Figo, dass „selbst Lionel Messi“ eines Tages zum Erzrivalen wechseln könne.
[advert]
Luís Figo als Diplomat: „Ich tippe auf ein 2:2“
Doch fernab von allen Machtspielchen wird morgen (18 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv im REAL TOTAL-Liveticker) auch noch Fußball gespielt. „2:2 ist mein Tipp“, zeigte sich Figo diplomatisch in seiner Prognose. „Ich glaube, dass Barcelona ein bisschen dominieren wird, da sie Zuause spielen und es deren Spielstil ist. Ich hoffe, dass Real Madrid das aber durch ein gutes Spiel ausgleichen und so gewinnen kann. Das Team ist dabei, das Gleichgewicht zu finden und einen Stil beizubehalten. Ich glaube, dass Real das bisher noch nicht geschafft hat. Madrid ist immer Madrid. Sie haben immer Spieler mit den Qualitäten, alles zu gewinnen. Die Zeit wird es zeigen.“ Entscheidend könnte dabei einmal mehr ein Landsmann und guter Freund von ihm sein, nämlich Cristiano Ronaldo. Vergleichen möchte er sich – auch wenn dieser Vergleich immer wieder laut wird – mit dem 28-Jährigen nicht. „Die Vergleiche sind immer etwas verhasst, denn es gibt immer einen, der verliert. Die Fans in Madrid wissen, dass er momentan ein echtes Schmuckstück ist und seine Leistungen sind wirklich spektakulär. Ich kenne ihn gut und ich glaube, dass seine Professionalität das Beste ist, was es gibt, denn er gibt immer alles und will gewinnen“, beendete der Weltfussballer von 2001 sein Statement mit viel Lob für Ronaldo.
Du willst Real Madrid LIVE erleben? Sichere dir JETZT Tickets!
Community-Beiträge